NBA

Von wegen Resterampe!

Von Jan Menzner
NBA: Diese Free Agents sind noch da
© getty
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Arron Afflalo (UFA)

Arron Afflalo spielte vergangene Saison bei den Sacramento Kings, doch da die Franchise in dieser Offseason ordentlich umbauen wollte, wurde der Shooting Guard gewaivt. Stattdessen verpflichteten die Kings George Hill, Zach Randolph, Bogdan Bogdanovic, Vince Carter und pickten De'Aaron Fox.

Bei den Kings gibt es also keine Zukunft für den 31-Jährigen. Das Problem: In der Chaos-Franchise konnte sich der Shooting Guard kaum für einen weiteren Vertrag empfehlen. Dementsprechend ist sein Marktwert in der Offseason äußerst gering. Afflalo dürfte also erst spät über die Theke gehen, wenn die begehrteren anderen Zweier sich entscheiden haben.

Jamal Crawford (UFA)

Deutlich rosiger als für Afflalo sieht es für den Ex-Clipper Jamal Crawford aus. Im Zuge Los Angeles' Drei-Team-Trades mit den Nuggets und Hawks, landete Crawford in Atlanta - nur um sich dort direkt auf einen Buyout zu verständigen.

Durch seinen guten Wurf und seine Erfahrung wurde der 37-Jährige sofort einer der begehrtesten Free Agents auf dem Markt. Dabei hatte er die Wahl, ob er lieber den Mentor einer jungen Truppe geben möchte (Minnesota Timberwolves, Milwaukee Bucks oder Los Angeles Lakers) oder zum Beispiel mit den Cleveland Cavaliers den Titel anpeilen möchte.

Update (9. Juli): Laut Shams Charania von The Vertical ist inzwischen eine Entscheidung pro Timberwolves gefallen - ESPN-Quellen bestätigen dies und L.A.-Times-Reporter Brad Turner nennt auch angebliche Vertragsdetails: zwei Jahre für insgesamt 8,9 Millionen Dollar inklusive Spieler-Option im zweiten Jahr. Laut Joe Vardon von cleveland.com war mitentscheidend für Crawfords Wahl, dass die Cavs nicht bereit waren, ihm ein Gehalt in Höhe der Mid-Level-Exception (5,2 Millionen Dollar) zu bieten.

Derrick Rose (UFA)

Derrick Rose' Vertrag bei den New York Knicks sorgte für einiges Kopfschütteln bei NBA-Experten: Über 21 Millionen Dollar kassierte der verletzungsanfällige Ex-MVP in der vergangenen Saison - dabei konnte er in New York nie restlos überzeugen.

Eine Rückkehr zu den Knicks scheint umso unwahrscheinlicher, nachdem die Hawks das Offer Sheet der Knicks für Tim Hardaway Jr. (vier Jahre und 71 Millionen) nicht gematcht haben.

Nachdem die Clippers Milos Teodosic aus Europa geholt haben, bleiben allen voran die Bucks als Interessenten für Rose. Es gab zwar Gerüchte um die Dallas Mavericks, doch Insider Eddie Sefko verbannte diese Spekulationen in das Land der Mythen und Legenden.

Laut Woj (ESPN) hat sich Rose bereits mit den Bucks getroffen und verhandelt. Rose' Marktwert wird dabei auf etwa 10 Millionen Dollar geschätzt . Sowohl der Point Guard als auch sein Berater betonten aber bereits, auch auf Geld verzichten zu wollen. Für Milwaukee spricht außerdem, dass Rose nur anderthalb Stunden von seinem Zuhause in Chicago entfernt wäre.

Rajon Rondo (UFA)

Seit 2014 trug Rajon Rondo bereits vier verschiedenfarbige Jerseys und auch bei seiner letzten Station, den Chicago Bulls, kam es wiederholt zu Streitigkeiten mit Mitspielern und dem Front Office. Außerdem brauchen die beiden neuen Guards bei den Bulls, Zach LaVine und Kris Dunn, Spielzeit, um sich zu entwickeln.

Ein Verbleib als "Mentor" der beiden Ex-Timberwolves ist deshalb zwar nicht ausgeschlossen, aber auch nicht sehr wahrscheinlich. Das hochgehandelte Interesse der Knicks ist durch die Hardaway-Jr.-Verpflichtung wohl auch abgekühlt.

Stattdessen könnte es den Point Guard mit der überragenden Spielintelligenz, aber dem schwierigen Wesen gen Westen ziehen: L.A.Times-Reporter Brad Turner berichtet, dass Rondo "sehr interessiert an den Lakers" sei, die ihrerseits auf der Suche nach einem Lehrmeister für Top-Rookie Lonzo Ball sind. Die Lakers haben außerdem bekanntermaßen noch Guard-Bedarf und ordentlich Kohle.

Thabo Sefolosha (UFA)

Der Schweizer mit südafrikanischen Wurzeln, den deutsche NBA-Fans als Sidekick und Mentor von Dennis Schröder bei den Hawks kennen, wurde in diesem Jahr Free Agent. Der frisch ernannte Kapitän für das 2017 Afrika Game wurde bereits in der vergangenen Post-Season aus der Starting Five der Hawks rausrotiert und scheint auch jetzt bei Mike Budenholzer keine Priorität zu genießen.

Nach dem Abschied von Tim Hardaway wären aber nun wieder mehr Minuten auf dem Flügel verfügbar, doch die Hawks hüten sich aktuell davor, viel Geld in die Hand zu nehmen. Auch von den anderen Teams drängt offenbar niemand besonders auf eine Verpflichtung.

Zurzeit gibt es wohl einfach noch zu viele bessere Spieler auf dem Markt. Die Hawks könnten ihm zwar wieder ein Gehalt von rund drei Millionen bieten - nach dem Weggang von Paul Millsap wird der Fokus dort aber verstärkt auf einem Rebuild (und damit eher jüngeren Spieler) liegen.

Eine mögliche "Auffangstation" für Thabo könnten die Bulls sein: Dort könnte er als Mentor der jungen Shooting Guards eine Rolle finden und außerdem die dünn besetzte Small-Forward-Rotation aufstocken.

Update (12. Juli): Thabo Sefolosha hat sich für die Utah Jazz entschieden und unterschreibt am Großen Salzsee für zwei Jahre und 10,5 Millionen Dollar.