NBA

Lachen am Ende wieder die Lakers?

Von Robert Arndt
Magic Johnson arbeitet wieder im Front Office der Los Angeles Lakers
© getty

Kurz vor der Draft sorgen zwei Trades für Paukenschläge in der Liga. Die Hawks trennen sich von Dwight Howard, während die Los Angeles Lakers alles auf die Karte Paul George setzen. SPOX beleuchtet die Deals und erklärt die Hintergründe der Geschehnisse.

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Der Deal

Die Hawks bekommen: Marco Belinelli, Miles Plumlee, 41. Pick Draft 2017

Die Hornets bekommen: Dwight Howard, 31. Pick Draft 2017

Was bedeutet der Trade für die Atlanta Hawks?

So plötzlich der Deal beschlossen wurde, es macht absolut Sinn. Die hohen Erwartungen an den mehrfachen Defensive Player of the Year waren groß, auch weil Atlanta mit Howard ihr komplettes System umwarfen für den Hometown-Hero. War Al Horford ein Center mit feinem Touch, der von jeder Position auf dem Court Gefahr ausstrahlte, verbrachte Howard den Großteil der Zeit am Zonenrand.

Zwar ist Howard erst 31, doch als Spieler, der mit 18 Jahren in die Liga kam und seitdem fast ausschließlich auf seine Athletik baute, schwand sein Einfluss auf das Spiel. Offensiv konnte Howard wenig anbieten, dazu offenbarten sich in den Playoffs eklatante Schwächen in der Pick-n-Roll-Verteidigung. Auch dies war ein Grund, warum D8 große Teile der Schlussviertel auf der Bank verbrachte.

Die Hawks haben nun einen Schlussstrich nach nur einem Jahr gezogen. Sicherlich hat Atlanta wenig Gegenwert bekommen, doch das Entscheidende sind die Ersparnisse, die der Deal mit sich bringt - zumindest kurzfristig. Durch den Move sparen die Hawks 3,4 Millionen in dieser und 11,3 Millionen in der kommenden Saison. Allerdings: Der fürchterliche Plumlee-Vertrag steht in Georgia noch bis 2020 in den Büchern (12,5 Mio.), also ein Jahr länger als Superman. Mit Belinelli besitzt man nun einen echten Scharfschützen, den Mike Budenholzer bereits letzte Saison hätte gebrauchen können.

Doch dies spielte in den Planungen der Hawks zunächst wohl keine Rolle. Viel wichtiger ist das gesparte Geld für diesen Sommer, womit der werdende Free Agent Paul Millsap bezahlt werden soll. Da macht es auch nichts, wenn aus Howard letztlich nur ein Plumlee wird. Zeiten ändern sich in der Liga, auch für den einst besten Center der Liga. GM Travis Schlenk machte in seiner kurzen Amtszeit bereits mehrfach deutlich, dass eine Unterschrift von Millsap höchste Priorität genieße, von Dwight war nie die Rede.

Allerdings zu welchem Preis? Ab dem 1. Juli steht bei Atlanta neben dem teuren Bazemore-Vertrag (noch 4 Jahre, je 17,5 Mio) auch das neue Arbeitspapier von Dennis Schröder auf der Gehaltsliste (4 Jahre, je 15,5 Mio). Die Hawks haben also bereits jetzt rund 65 Millionen Dollar verbraten und obwohl neben Millsap auch Tim Hardaway Jr., Thabo Sefolosha, Ersan Ilyasova oder Mike Muscala noch ohne Vertrag sind.

Wer letztlich gehalten werden kann, hängt nun auch von Millsap ab. Theoretisch könnte Atlanta einen Max-Deal über 205 Millionen für fünf Jahre anbieten. Da der Forward aber bereits 32 ist, erscheint dies nicht realistisch. Interessant wird sein, welche Teams den harten Arbeiter holen wollen bzw. wie viel sie ihm bezahlen wollen. Wie man es dreht und wendet: Verlängert Millsap, wird der kommende Roster verdammt teuer. Ohne ihn erscheinen die Playoffs außer Reichweite.