NBA

Wir sind noch nicht fertig!

Von Raman Rooprail
John Wall nach seinem Gamewinner in Spiel 6
© getty
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Wie viel Spielraum haben die Wizards für die Offseason?

Angesichts des wahrscheinlich teuren Deals für Porter hat Washington fast keinen Spielraum für namhafte Free Agents. Für die kommenden beiden Jahre hat General Manager Ernie Grunfeld jetzt schon vier Spieler unter Vertrag, die einen zweistelligen Millionenbetrag einnehmen werden.

Darunter ist vor allem Mahinmi, der sogar in den nächsten drei Jahren mit 16 Millionen Dollar in den Büchern steht. Für einen verletzungsanfälligen Backup-Center ist das schlicht und ergreifend zu viel Geld. Neben Wall und Beal verdient außerdem Gortat in den kommenden Jahren mit durchschnittlich 13 Millionen Dollar eine stattliche Summe. Der Pole ist ein solider Center in der NBA - mehr allerdings nicht.

Das wurde vor allem gegen Boston deutlich. Robin Lopez zeigte in der Erstrundenserie gegen die Celtics, dass ein durchschnittlicher Center gegen die Kobolde wie ein All-Star aussehen kann. RoLo ackerte am offensiven Brett und verwertete einen Fehlwurf nach dem anderen. Und das sogar in weit weniger Spielzeit als Gortat.

Der "Polish Hammer" konnte die Probleme von Boston nur zu Beginn der Serie nutzen. Besonders in der Defense sah Gortat gegen die mobilen Bigs der Celtics zunehmend schlecht aus. Horford, Olynyk und Co. zogen den Center aus seiner Komfortzone und beschäftigten den 33-Jährigen vermehrt am Perimeter. Dort konnte Gortat seine Stärke in der Zone nicht ausspielen und wirkte teilweise überfordert.

In der modernen NBA stirbt der Spielertyp eines Mahinmi oder Gortats aus, daher können die Wizards sich nicht leisten, knapp 30 Millionen Dollar für ihre limitierten Center zu bezahlen. Grunfeld muss es schaffen, einen der beiden in einem Trade abzugeben und im Idealfall einen Big Man mit Stretch-Qualitäten zu ergattern. Allerdings wird es zumindest bei Mahinmi eine Herkulesaufgabe einen soliden Gegenwert im Austausch zu bekommen.

Außerdem muss man sich in der Hauptstadt auf der Position des Point Guard verstärken. Hinter Wall klafft eine Riesenlücke. Jennings hat nicht mehr das Format, um einem Team mit hohen Ambitionen zu helfen. Trey Burke bekam in der ganzen Serie maximal in der Garbage Time Minuten. Beide Spieler werden wohl kaum in D.C. bleiben: Burke wird wie Porter Restricted Free Agent und Jennings hatte ohnehin nur für ein halbes Jahr unterschrieben.

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Der während der Saison ertradete Bogdanovic wird ebenfalls RFA. Da Grunfeld für den Kroaten vor der Trade-Deadline einen First Rounder abgegeben hat, werden die Wizards darin interessiert sein, Bogdanovic zu halten. Aber auch das kann im Zweifel teuer werden.

Da Washington nicht die Strahlkraft der Cleveland Cavaliers hat und mal eben einen Spieler des Formats Deron Williams zum Minimum verpflichten kann, wird es ganz schwierig sich effektiv zu verstärken. Wenn die Wizards Mahinmi oder Gortat nicht abgeben können und Porter ohnehin einen wertvollen Deal anbieten, hat man so gut wie keinen Spielraum für weitere Verstärkungen.