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Trotz Oubre-Eklat - Wizards siegen mühelos

John Wall
© getty

Die Washington Wizards haben sich eindrucksvoll zurückgemeldet. In Spiel 3 der Eastern Conference Semifinals dominierten sie schwache Boston Celtics nach Belieben und siegten mühelos mit 116:89. Die Celtics führen in der Serie mit 2-1.

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Wie schon in den ersten beiden Spielen dominierte Washington die Anfangsphase, in dieser Partie allerdings legten sie über fast die ganze Spielzeit eine kontrollierte Vorstellung hin und ließen Boston nie zurück in das Spiel. Fast die ganze erste Halbzeit über führten sie mit mehr als 20 Punkten, der einzige echte Aufreger ereignete sich Anfang des zweiten Viertels, als Kelly Oubre für einen wilden Schubser gegen Kelly Olynyk des Courts verwiesen wurde.

Auch nach der Pause fand Boston nicht ins Spiel. Isaiah Thomas, der in der Serie zuvor 43 Punkte im Schnitt aufgelegt hatte, kam nur auf 13 Zähler, Topscorer der Celtics waren Al Horford (16) und Jae Crowder (14). Die Offense der Celtics fand zu keinem Zeitpunkt ihren Rhythmus und wurde von den Wizards völlig abgemeldet.

Die Gastgeber verteilten ihre Scoringlast derweil auf mehrere Schultern, wobei John Wall (24 Punkte, 8 Assists) einmal mehr besonders hervorstach. Aber auch Otto Porter (19), Bojan Bogdanovic (19, dazu 10 Rebounds) und Marcin Gortat (13, 16 Rebounds) trugen ihren Teil zum wichtigen Sieg bei.

Spiel 4 der Serie findet in der Nacht von Sonntag auf Montag ebenfalls in Washington statt.

Die Reaktionen:

Scott Brooks (Coach Wizards) über Kelly Oubre: "Wenn man ein paarmal am Kopf erwischt wird, dann reagiert man vielleicht so. Aber wir müssen uns unter Kontrolle haben. In dem Fall haben die Schiedsrichter korrekt entschieden."

Isaiah Thomas (Celtics): "Sie haben mich mit drei Spielern verteidigt, sodass ich nicht viel tun konnte. Ich werde mich anpassen und damit klarkommen. Es wird nicht noch einmal passieren."

Brad Stevens (Coach Celtics): "Das ganze Team hätte besser spielen können, ich hätte besser coachen können. Wir alle hätten besser sein können."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Wizards starteten mit der bewährten Fünf: Wall, Beal, Porter, Morris und Gortat. Mahinmi saß erstmals in diesen Playoffs mit auf der Bank. Bei den Celtics durfte statt Johnson wieder Green starten und komplettierte das Lineup neben Thomas, Bradley, Crowder und Horford.

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1. Viertel: Nach seinem schwachen Spiel 2 legte Beal einen Blitzstart hin und erzielte die ersten 7 Punkte für sein Team, Crowder antwortete allerdings mit seinerseits 8 schnellen Punkten. Dann verlor Boston jedoch in der Offense völlig den Faden und kassierte einen 22:0-Run (!) der Wizards - schon wieder dominierte Washington das erste Viertel nach Belieben. Erst ein Freiwurf von Thomas stoppte die minutenlange Dürre für Boston. Trotzdem liefen die Celtics einem satten 17:39-Rückstand hinterher.

2. Viertel: Das Viertel begann mit einem Double-Tech für Jerebko und Mahinmi, ein paar Minuten später tackelte dann Oubre Olynyk nachdem dieser einen unsauberen Block gegen ihn gestellt hatte und löste einen Tumult aus. Völlig berechtigt flog Oubre für diese Aktion vom Feld, es war aber nicht etwa eine Initialzündung für Boston. Die Wizards dominierten weiter, insbesondere durch Porter, der von Thomas verteidigt wurde und damit großen Spaß hatte (15 Punkte, 7/9 FG). 63:40 zur Pause.

3. Viertel: Boston eröffnete die Halbzeit ohne Thomas, der allerdings mit zwei Minuten Verspätung dann doch aus dem Locker Room kam und unmittelbar eingewechselt wurde - sein Gebiss hatte behandelt werden müssen. Das änderte jedoch nichts daran, dass Washington weiter alles unter Kontrolle hatte. Wall trat nun immer mehr als Scorer auf und baute die Führung zwischenzeitlich auf 30+ aus. Mit 95:69 Washington ging es ins letzte Viertel.

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4. Viertel: Sportlich passierte nichts mehr, dafür gerieten Jennings und Rozier aneinander und wurden beim Stand von 99:73 disqualifiziert. Damit war eigentlich alles gesagt - der Rest war Garbage Time. 116:89 der Endstand für Washington.

Wizards vs. Celtics: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: John Wall. Er scorte nicht so überragend wie in Spiel 2, das war aber auch nicht gefragt. Wall spielte starke Defense und kurbelte immer wieder den Fastbreak an, dazu mit der fast schon erwarteten Statline von 24 Punkten und 8 Assists (nur 1 Ballverlust). Ebenfalls stark: Otto Porter und Marcin Gortat.

Der Flop des Spiels: Marcus Smart. Man könnte hier fast die gesamte Celtics-Truppe aufzählen, mit 8(!) Ballverlusten (Career High) präsentierte sich Smart aber besonders schädlich für sein Team. Zudem ohne Glück aus dem Feld (2/9 FG) und ohne den gewohnten Impact in der Defense.

Das fiel auf:

  • Zunächst schien es, als würde Washington in dieser Partie mal nicht im ersten Viertel davonmarschieren. Doch beim Stand von 12:12 schraubten die Wizards ihre Intensität in der Defense merklich hoch und ließen kaum noch etwas zu, wobei die Celtics ihnen mit mehreren Katastrophenpässen auch in die Karten spielten (7 Turnover im ersten Viertel). So konnten sich die Wizards wie schon in den ersten beiden Spielen nach und nach in einen Rausch spielen.
  • Dabei fiel auf, dass Washington erstmals in dieser Serie nicht viel schlechter wurde, als die ersten Spieler ausgewechselt wurden. Wall blieb zwar auch fast die ganze Zeit auf dem Court, aber Rückkehrer Mahinmi, Bogdanovic und auch Jennings gaben den Wizards erstmals wertvolle Minuten. Die Celtics-Bank hingegen kam überhaupt nicht ins Spiel und war offensiv sogar noch schwächer als die ebenfalls schwachen Starter.
  • Offensiv spielten die Wizards mit mehr Geduld als in den ersten Partien. Gerade im zweiten Viertel suchten sie in aller Ruhe nach den richtigen Mismatches - beziehungsweise sie suchten Thomas. Zeitweise sollte IT gegen Porter "versteckt" werden, dieser ging dann allerdings etliche Male in den Post und schloss problemlos über ihn ab. Auch in Pick'n'Rolls attackierten die Wizards Thomas wieder und wieder und gewährten ihm so nie eine Pause. Das merkte man bisweilen an seinem kraftlosen Auftreten in der Offense.
  • A propos kraftlos: Die disziplinierte Defense der Wizards schien den Celtics vollkommen die Energie zu nehmen, die sie in Boston noch ausgezeichnet hatte. Gerade Gortat konnte sich am offensiven Brett austoben und insgesamt ging das Duell um die Bretter mit 50:38 an Washington. Da die Kelten auch von Downtown wenig Erfolg hatten (10/32 3FG), strahlten sie nie den Glauben aus, noch wieder in dieses Spiel zurückfinden zu können.

Das Playoff-Bracket im Überblick

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