NBA

Lieber Tanking als LeBron-Opfer

Auch die Zukunft von DeMar DeRozan ist ungewiss
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Was bedeutet der Sweep für die Verantwortlichen?

Masai Ujiri hat einen guten Ruf und genießt als President of Basketball Operations das uneingeschränkte Vertrauen der Eigentümergesellschaft MLSE. Das Ausscheiden ist weder Ujiris Politik noch seiner Planung anzulasten. Es wäre ja nicht so, als hätten die Trades für Tucker und Ibaka ihre Wirkung verfehlt. Sie war nur nicht groß genug.

Eigentlich sollten die Raptors zum jetzigen Zeitpunkt ohnehin ganz anders aussehen, das aktuelle Team war eher ein Unfall. Mit dem Trade von Rudy Gay zu den Kings im Dezember 2013 wollte Ujiri den Rebuild einleiten. Der anschließende Trade von Lowry nach New York kam aber nicht zustande, weshalb er mit einem mittelmäßigen Team da stand.

Dank sinnvoller Verstärkungen und einem sicheren Händchen beim Draft entwickelte er daraus ein gutes Team. Doch für Ujiri ist gut nicht gut genug.

Er hat schon öfter bewiesen, dass er vor keinem Wagnis zurückschreckt. Und egal was er tut, er besitzt komplette Narrenfreiheit in all seinen Entscheidungen. Spätestens nachdem er es geschafft hatte, den Knicks Andrea Bargnani anzudrehen.

Etwas anders verhält sich die Lage bei Head Coach Dwane Casey. Der ehemalige Assistant Coach der Dallas Mavericks, der das Team nach dem Titel 2011 verließ, hat in Kanada richtig gute Arbeit geleistet. Aus einer Franchise mit 23 Siegen formte er ein zweifaches 50-Siege-Team.

Allerdings scheinen ihm bei allen defensiven Qualitäten die Möglichkeiten zu fehlen, ein funktionierendes offensives System für sein vorhandenes Spielermaterial zu finden. Damit schlägt sich Toronto seit Jahren herum.

Sollten Lowry oder DeRozan das Team verlassen, dürfte Ujiri an Casey festhalten. Gibt es aber keine gravierenden Veränderungen in Toronto, wäre ein Wechsel an der Seitenlinie durchaus eine Option.

Casey hat zwar erst im Sommer 2016 eine Vertragsverlängerung über drei Jahre unterschrieben (für je 6 Mio. Dollar), doch das stellt bekanntlich kein großes Hindernis dar, wenn ein Team auf der Suche nach frischem Wind ist.