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L.A. ist raus! Jazz-Defense dominiert Game 7

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Die Utah Jazz haben dank einer überragenden Defensiv-Leistung Spiel 7 der Erstrundenserie gegen die Los Angeles Clippers gewonnen. Beim 104:91-Sieg (BOXSCORE) trotzten sie den Foulproblemen von Rudy Gobert, der streckenweise einen starken Vertreter hatte. Das Aufbäumen der Clippers kam zu spät.

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Die Jazz lieferten über die vollen 48 Minuten des Spiels eine konzentrierte Leistung ab und glänzten mit einer starken Defensiv-Arbeit. All das gelang, obwohl Center Rudy Gobert aufgrund von Foulproblemen nur 13 Minuten auf dem Feld stand und auf nur einen Punkt kam. Der Franzose wurde aber hochkarätig von Derrick Favors (17 Punkte, 11 Rebounds) vertreten, der besonders in der ersten Halbzeit glänzte. Kurz vor Schluss musste auch er mit sechs Fouls runter.

Gordon Hayward (26 Punkte) hatte zunächst Wurfprobleme, taute am Ende aber auf und war in wichtigen Momenten zur Stelle. Auch George Hill erwischte mit 17 Punkten und 5 Assists einen guten Tag.

Auf der anderen Seite stemmte sich DeAndre Jordan gegen die Niederlage. Mit 24 Punkten und 17 Rebounds war er der beste Spieler seines Teams. Er offenbarte aber seine bekannte Freiwurfschwäche (6/15). Chris Paul (13 Punkte, 9 Assists) spielte durchwachsen. Für Paul Pierce (6 Punkte), der 22 Minuten ran durfte, war es das letzte Spiel seiner Karriere.

Die Reaktionen:

Gordon Hayward (Jazz): "Die komplette Serie war wie ein harter Kampf. Aber gerade heute hat es Spaß gemacht, mit diesen Teammates aufzutreten. Wir haben das ganze Jahr über mit Verletzungen zu kämpfen gehabt, haben aber immer Lösungen gefunden. Wir haben in der Serie von Anfang an an uns geglaubt."

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Vor dem Tip-Off: Gobert ist nach seiner Fußverletzung rechtzeitig fit geworden und startete zusammen mit Hill, Ingles, Hayward und Diaw. Doc Rivers schickte wie zuletzt Paul, Rivers, Redick, Mbah a Moute und Jordan aufs Parkett.

1. Viertel: Es war ein zäher Beginn auf beiden Seiten mit offensiven Vorteilen für die Jazz. Hill zog ein langsames Tempo auf und versenkte seine Jumper. Die Clips suchten häufig den Weg zu Jordan in die Zone. Viele Freebies waren die Folge, während der Distanzwurf bei ihnen nur eine kleine Rolle spielte - bis CP3 auf den Plan trat und sein Team im Spiel hielt. 24:24.

2. Viertel: Hood eröffnete mit einem Dreipunktspiel am Ende der Wurfuhr - und legte mit einem ganz tiefen Dreier nach. Dann beging Gobert sein drittes Foul und musste runter. Die Clips schlugen daraus - mit Paul auf der Bank - aber kein Kapital. Im Gegenteil: Die Gäste zogen auf 11 Punkte davon, woran auch der inzwischen zurückgekehrte CP3 nichts ändern konnte. Immerhin das Pick-and-Roll mit Paul und Jordan funktionierte: 46:39 Jazz.

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3. Viertel: Guter Start für die Clips dank eines And1-Layups von Paul. Es folgten allerdings einfache Fastbreak-Punkte auf der anderen Seite - die Jazz-Führung war wieder zweistellig. Als dann Diaw per Dreipunktspiel auf 59:44 stellte, wurde es langsam brenzlig für L.A., das keine Antwort auf die weiterhin bärenstarke Defense hatte. Blöd für die Clips: Jetzt traf auch Hayward mal von Downtown! 79:63 Utah.

4. Viertel: Crawford lief heiß ud glänzte mit eigenen Punkten sowie einem weiteren Alley-oop auf Jordan. So kamen sie auf 13 Zähler heran. Nach einer Snyder-Auszeit war Hayward aber direkt per Dreipunktspiel zur Stelle und dämpfte die Comeback-Euphorie. Allerdings: Favors beging gegen Aktivposten Jordan sein sechstes Foul, Gobert saß mit fünf ebenfalls draußen. Die Clips rochen entsprechend ihre Chance - und Crawford war mit einem Dreipunktspiel da (85:96). Als dann Redick seinen ersten Dreier traf, wurde es ganz laut - doch wie so oft gab es die postwendende Antwort, diesmal von Hill. Anschließend nahmen die Jazz natürlich äußerts viel Zeit von der Uhr - deshalb wurde es nicht mehr brenzlig. Am Ende setzte sich Utah mit

Clippers vs. Jazz, Game 7: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Gordon Hayward. Zunächst hatte er Probleme damit, dass die Clippers nahezu jeden Angriff einen anderen Gegenspieler auf ihn ansetzten. Er blieb allerdings ruhig und taute in der zweiten Halbzeit auf: Immer dann, wenn die Clippers entscheidend heranzukommen drohten, war er zur Stelle. Dabei punktete er auf unterschiedlichste Art und Weise und arbeitete stark am Brett mit (8 Rebounds). Zudem nervenstark an der Linie (6/6).

Der Flop des Spiels: J.J. Redick. Normalerweise ist er derjenige, der sein Team im ersten Viertel auf Kurs bringen soll. Allerdings sah er gegen die starke Jazz-Defense kein Land und bekam kaum Abschlüsse. Als er kurz vor Schluss seinen einzigen Wurf von Downtown traf, war es die letzte Chance auf ein Comeback - doch im Angriff darauf verschenkte er eine Possession mit einem verheerenden Layup. Zudem verpennte er in der Defense ein paar Backdoor-Cuts.

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Das fiel auf:

  • Wie es in einem Spiel 7 oft der Fall ist, startete auch dieses Do-or-Die-Duell äußerst langsam und vorsichtig. Das stand den Jazz besser zu Gesicht: Gerade Playmaker George Hill drosselte das Tempo und initiierte Plays am Ende der Shotclock. Überhastete Würfe gab es kaum. Einziges Manko: Hin und wieder dauerte es etwas zu lange, bis es zum Abschluss kam. Diese waren dann äußerst schwierig.
  • Bei Gobert stand ein Fragezeichen hinter seinem Gesundheitszustand - in Spiel 6 war er umgeknickt. Das wollten die Clippers natürlich ausnutzen, indem sie ihn attackieren. Allerdings nahm er sich selber aus dem Spiel, da er früh drei Fouls beging. In der ersten Halbzeit stand er nur fünf Minuten auf dem Parkett.
  • Allerdings gelang es den Clippers nicht, daraus Kapital zu schlagen. Erfolgreiche Penetrations waren Mangelware. Das lag an der starken Individualverteidigung der Jazz, die sich äußerst selten im Eins-gegen-Eins schlagen ließ. Einzig Jamal Crawford gelang dies. Was dafür umso besser funktionierte, war das Pick-and-Roll von Paul und Jordan.
  • Die Jazz entschieden die Serie zweifelsohne in der Defensive für sich. Sie ließen in der Rotation nur äußerst selten Mismatches für die Clippers zu und erschwerten diszipliniert deren Würfe. Dabei spielte ihnen allerdings in die Karten, dass die Offensive von Los Angeles über weite Strecken sehr unstrukturiert daherkam. Der verletzte Blake Griffin fehlte als Scoring-Option schmerzlich - und so viele Pick-and-Rolls, dass das nicht ins Gewicht fiel, konnte Jordan gar nicht abschließen.

Der Spielplan im Überblick