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Millsap-Statement bei Hawks-Sieg

Dennis Schröder lieferte sich ein spannendes Duell mit Isaiah Thomas
© getty

Paul Millsap ist zurück! In seinem zweiten Spiel nach längerer Verletzungspause zeigte der Power Forward, wie wichtig er für die Altanta Hawks (40-38) ist. Als Bankspieler war er in einem offensiv geprägten Match der entscheidende Mann beim 123:116-Sieg der Hawks gegen die Boston Celtics (50-29), wobei sich Dennis Schröder ein spannendes Duell mit Isaiah Thomas liefert.

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Ganz wichtiger Sieg für Dennis Schröder und die Atlanta Hawks im Playoffkampf der Eastern Conference. Auch wenn Schröder mit 18 Punkten (7/14 FG) und 5 Assists ein mehr als ordentliches Spiel zeigte, stand er im Schatten von Teamkollege Paul Millsap. Der Power Forward, der erst im letzten Spiel gegen Brooklyn sein Comeback gefeiert hatte, glänzte mit 26 Punkten und 12 Rebounds.

Neben Millsap und Schröder zeigten auch Tim Hardaway Jr. (23 Punkte, 10/17 FG), sowie Taurean Prince (20 Punkte, 7 Rebounds) starke Leistungen, wobei Rookie Prince alleine 18 Punkte in der ersten Hälfte erzielte und schon dort einen Karrierebestwert aufgelegt hatte.

Bei den Boston Celtics war wieder einmal Isaiah Thomas (35 Punkte, 10/21 FG) Topscorer, wobei auch Jae Crowder (24 Punkte, 9/14 FG) und Marcus Smart (18 Punkte, 6/11 FG) stark aufspielten. Dafür trafen aber die Kollegen um Al Horford (4 Punkte, 1/8 FG) und Avery Bradley (17 Punkte, 1/8 Dreier) zu wenig.

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Die Reaktionen:

Mike Budenholzer (Trainer Hawks): "Wir mussten eben irgendwann auch ein Spiel gewinnen. In den kommenden Duellen warten ebenfalls starke Teams, das bereitet uns hoffentlich gut für die Playoffs vor."

Brad Stevens (Trainer Celtics): "In manchen Niederlagen findet man auch Gutes. Gestern gegen die Cavs war das nicht so, heute schon, gerade wenn ich auf die Bank schaue."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Während die Celtics mit Thomas, Bradley, Crowder, Johnson und Hoford ihr vermeintlich bestes Lineup aufbieten konnten, ließ Mike Budenholzer die genesenen Millsap und Bazemore von der Bank kommen. Dadurch begannen wieder Schröder, Hardaway Jr., Prince, Ilyasova und Howard.

1. Viertel: Die Celtics verteilten die Scoring-Last auf mehreren Schultern, die Hawks setzten vor allem Rookie Prince gut ein, sodass dieser die ersten sieben Punkte des Spiels machte. Schröder stellte per Dreier auf 13:9. Während Atlanta danach aus der Distanz heiß lief, warfen die Celtics in Person von Bradley Backsteine. Die Second Unit um Millsap und Bazemore sorgte schließlich für einen 12:0-Run der Hawks, den Smart in den letzten 30 Sekunden mit zwei Dreiern konterte. 32:24 Hawks.

2. Viertel: Boston begann mit heißem Händchen aus der Distanz, während sich die Hawks offensiv immer schwerer taten. Crowder glich für die Celtics schließlich aus der Ecke aus, ehe die Hawks sich dank Dreier von Bazemore sowie des groß aufspielenden Prince wieder absetzten. Es war ein Schützenfest, an dessen Ende Atlanta durch Putback-Dunks von Prince und Millsap eine 71:55-Führung mit in die Kabine nahm.

3. Viertel: Die Hawks kamen gut aus der Umkleide. Hardaway versenkte den nächsten Dreier, Howard vernaschte Horford, der sich schnell sein fünftes Foul einhandelte, gleich zweimal in Folge im Low-Post, wodurch Atlanta die Führung auf 20 ausbaute. Lange fanden die Hawks eine Antwort auf Punkte der Celtics, ehe Boston gegen Ende des Viertels einen Run initiierten, den Smart mit einem Dreier per Buzzer zum 89:99 vollendete.

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4. Viertel: Es wurde ruppiger und defensiv schalteten beide einen Gang höher. Die Hawks verloren immer wieder den Ball, doch die Celtics trafen nur einen ihrer ersten 15 Wurfversuche und kamen nicht entscheidend ran, ehe Bradley einen grandiosen Dunk über drei Hawks zum 111:101 versenkte. Boston knabberte am Comeback, doch Schröder baute mit einem enorm wichtigen Dreier auf neun Punkte aus. 55 Sekunden vor dem Ende verkürzte Thomas per Eckendreier wieder auf fünf Zähler und zog umgehend das Offensivfoul gegen Hardaway. Sein anschließender Dreier ging aber daneben, während Hardaway auf der Gegenseite mit einem Three-Point-Play für die Vorentscheidung sorgte. An der Freiwurflinie sicherte Atlanta den 123:116-Sieg ab.

Hawks vs. Celtics: Hier geht es zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Paul Millsap. Die Niederlagenserie ohne ihn dürfte Beweis genug gewesen sein, wie wichtig der Big Man für Atlanta ist. Das Spiel gegen die Celtics war ein weiterer. Millsap sorgte genau für den Schwung von der Bank, der Atlanta zuletzt so gefehlt hat. Defensiv aufmerksam, bärenstark unter dem Korb und offensiv variabel - der Power Forward zeigte alles, was ihn auszeichnet und wirkte alles andere als eingerostet.

Der Flop des Spiels: Al Horford. War es der Respekt vor den alten Kollegen oder die Auswirkungen des Back-to-Back-Games? Jedenfalls verkaufte sich der Center unter Wert. Er ließ sich von Howard in der Zone herumschubsen, holte gerade einmal 3 Rebounds und hatte von Beginn an Foulprobleme. So konnte er sich auf offensiv, wo er nur einen seiner acht Feldwürfe traf, nicht in Szene setzen und blieb nahezu unsichtbar. Auch schwach: Avery Bradley.

Das fiel auf:

  • Das Point-Guard-Duell zwischen Schröder und Thomas nahm erst in der zweiten Hälfte Fahrt auf, weil der Deutsche mit Foulproblemen nur wenig Spielzeit in der ersten Hälfte erhielt. Der Celtics-Spielmacher legte zwar die besseren Stats auf, sein Team verlor mit ihm auf dem Feld aber zumeist an Boden, während Schröder in der hektischen Schlussphase einen kühlen Kopf bewahrte, das Spiel genau in den richtigen Momenten verlangsamte und generell mit nur zwei Ballverlusten sehr umsichtig agierte.
  • Beide Teams hatten in den letzten Spielen nicht unbedingt mit Treffsicherheit aus der Distanz geglänzt. Aus diesem Grund war es etwas verwunderlich, dass sie sich gleich von der ersten Minute an gegenseitig Dreier um die Ohren schossen und dabei auch noch hochprozentig trafen. Die Celtics hatten zur Pause mehr Dreier als sonstige Feldwürfe genommen, wobei sie 9 ihrer 22 Versuche verwerteten, die Hawks standen gar bei 7 von 14 aus der Distanz. Erst im Schlussviertel gingen die Quoten etwas nach unten, wobei Atlanta noch immer starke 11 von 23 Dreiern verwandelte.
  • Boston stand defensiv lange neben der Spur und schenkte einem Hawks-Team, das zuvor gegen die Nets gerade einmal 82 Punkte im gesamten Spiel erzielt hatte, schon zur Halbzeit 71 Zähler, was auch daran lag, dass die Celtics reihenweise Second-Chance-Points zuließen und zur Pause gerade einmal halb so viele Rebounds wie die Gastgeber gesammelt hatten (13:26). Erst als sie im Rebounding zulegten, fanden die Celtics auch ins Spiel.
  • Beinahe hätten die Hawks das Spiel in der Schlussphase wegen ihrer Fehleranfälligkeit hergeschenkt. Drei Viertel lang lief die Offensive sehr flüssig, ehe sie in den finalen Minuten zusammenbrach. Doch Atlanta hatte Glück, dass die Celtics die vielen Turnover nicht für sich nutzen konnten, weil sie so gut wie nichts trafen.

Der Spielplan im Überblick

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