NBA

Dank Dirk und Curry: Mavs vermöbeln OKC

Nowitzki mit seinem patentierten Jumper - da ist auch Enes Kanter (r.) machtlos
© getty

Die Dallas Mavericks (26-36) haben ihr Heimspiel gegen die Oklahoma City Thunder (35:28) mit 104:89 gewonnen und damit im Playoff-Rennen der Western Conference weiter Boden gut gemacht. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung gelang im dritten Viertel die Vorentscheidung. Zudem nähert sich Dirk Nowitzki weiter der magischen Marke von 30.000 Punkten. Russell Westbrook bewegte sich auf der Gegenseite zwischen Genie und Wahnsinn.

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Durch eine enorm hohe Trefferquote in der ersten Halbzeit von fast 63 Prozent und nur drei Turnovern führten die Mavericks nach 24 Minuten mit 60:50 und konnten die Überlegenheit der Gäste unter dem Korb gut kompensieren. Im dritten Viertel fielen die Thunder dann zeitweise auseinander und lagen zwischenzeitlich 24 Punkte zurück, weil gerade die Dreierschützen (2/22) nicht ihr Ziel fanden. Spannend wurde es im Schlussviertel nicht mehr.

Bester Werfer bei den Mavericks war Seth Curry mit 22 Punkten (10/16 FG). Nowitzki gelang mit 18 Punkten und 12 Rebounds ein Double-Double. Ihm fehlen nun nur noch 20 Punkte, um der sechste Spieler der NBA-Geschichte mit 30.000 Punkten zu werden.

Für die Thunder, bei denen Russell Westbrook (29 Punkte, 6 Rebounds, 5 Assists, 8/24 FG) das 14. Technische Foul der Saison kassierte, war es die siebte Auswärtsniederlage in Folge. Sie bleiben auf Platz sieben der Western Conference. Die Mavs rücken ihrerseits auf zwei Spiele an Denver (28-34), die sich auf Rang acht befinden, heran.

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Die Reaktionen:

Rick Carlisle (Head Coach Mavericks): "Man hat uns die ganze Saison über in den Hintern getreten und die Jungs haben das persönlich genommen. Wir spielen mittlerweile mit einem starken Kollektiv."

Harrison Barnes (Mavericks) über die Szene, als er von Westbrook umgerannt wurde: "Jetzt werde ich wohl eher nicht mehr zum NFL Combine eingeladen."

Dirk Nowitzki (Mavericks) über die 30.00 Punkte: "Ich will nicht einfach nur werfen ohne Ende. Ich will dem Team helfen. Wir jagen immer noch einen Playoff-Platz, deshalb sind Siege derzeit wichtiger. Es wird schon irgendwann passieren."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Man habe sechs Starter, entgegnete Rick Carlisle auf die Frage, ob Wes Matthews wieder für Neuzugang Nerlens Noel in die Starting Five rücken würde. Der kommt nach seinen 15 Punkten und 17 Rebounds gegen Memphis doch wieder von der Bank. Damit starten Yogi Ferrell, Curry, Matthews, Barnes und Nowitzki - mit dieser Fünf von Beginn an hat man von zehn Spielen sieben gewonnen.

Die Thunder müssen auf Victor Oladipo verzichten, Alex Abrines beginnt wieder neben Westbrook. Dazu kommen Andre Roberson, Domantas Sabonis und Steven Adams.

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1. Viertel: Angesichts der körperlichen Vorteile im Frontcourt ging der Ball bei den Gästen anfangs an Steven Adams vs. Nowitzki und Sabonis vs. Barnes - mit Erfolg. Aber die Mavs stellten sich besser darauf an und antworteten ihrerseits mit 7 Punkten am Stück von Curry, nach einem Dreier von Dirk waren sie mit 4 vorn. Dann übernahm Ein-Mann-Fastbreak Westbrook, der 14 Punkte im ersten Viertel auflegte. Knappes Ding. 28:27 Dallas.

2. Viertel: Westbrook nahm sich die Pause, daher ging der Ball nach innen zu Enes Kanter. Aber der fand in Salah Mejri mehrfach seinen Meister, wurde einmal beim Dunk-Versuch sogar spektakulär abgeräumt! Für Dallas organisierte Devin Harris die Offense, dann haute Dirk noch zwei Jumper rein und Dallas führte mit 9. Aber Kanter war danach nicht mehr zu stoppen: Sechsmal ging der Ball zu ihm - sechmal war er drin, auch weil Mejri auf die Bank gegangen war. Dallas hielt offensiv mit variablem Spiel dagegen, vor allem Dirks Jumper blieb sicher. Und dann lieferte Curry noch einmal den Endspurt vor der Pause. Halbzeit: 60:50 Mavericks.

3. Viertel: Dallas hielt das Tempo weiter hoch, weil man so gut es geht die Zone verrammelte - und die Thunder von draußen nicht trafen. Nach einem Offensivfoul kassierte Westbrook ein Technical, aber auch die Mavs waren jetzt von draußen kalt und verpassten eine kleine Vorentscheidung. Und dann doch die Dreier von Curry, Ferrell und Matthews - Dallas führte mit 21. Wenig später rannte Westbrook einen Barnes-Screen über den Haufen und kassierte ein Flagrant 1. 21:7-Run der Mavs. In den letzten Minuten verkürzten die Thunder noch etwas - Entscheidung vertagt. 88:71 Mavericks.

4. Viertel: Dallas wollte alles klar machen und erarbeitete Nowitzki in der Anfangsphase gleich mehrere offene Jumper, aber der schien jetzt ein bisschen müde zu sein. Sein Päuschen half den Gästen aber auch nicht, deren Dreierquote war mittlerweile geradezu verheerend. Als Dirk noch einmal reinkam, legte er Harris gut fünf Minuten vor dem Ende den offenen Dreier zum 100:82 auf - die endgültige Entscheidung. Danach wurde die Uhr nur noch heruntergespielt. Endstand: 104:89 Mavericks.

Mavericks vs. Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Seth Curry. Zum fünften Mal in den sechs Spielen seit dem All-Star-Break macht der Bruder von Steph mindestens 20 Punkte, und das mal wieder mit herausragender Quote aus dem Feld. Kein Wunder, dass er für Mark Cuban ein wichtiges Puzzle-Teil im Rebuild darstellt. Mit ihm als Starter stehen die Mavericks bei 15 Siegen und 9 Niederlagen. 10 von 16 aus dem Feld, 2 von 5 von Downtown. Dazu nur ein Turnover in 30 Minuten.

Der Flop des Spiels: Die Dreierschützen der Thunder. Westbrook verwandelte zwei seiner zehn Versuche von draußen. Der Rest? Null (!) von 12. Macht insgesamt eine Quote von 9,1 Prozent. So kann man die Double-Teams der Mavericks unter dem Korb natürlich nicht ausnutzen.

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Das fiel auf:

  • Vom Start weg hatten die Thunder eine enorme Überlegenheit unter dem Korb. Das wollten sie auch ausnutzen, der Ball ging an Adams gegen Nowitzki, Sabonis ein paar Mal gegen Barnes oder Kanter gegen Mejri oder Noel. Das machte sich zeitweise bezahlt: Adams etwa traf 8 seiner 10 Versuche aus dem Feld, auch Kanter hatte am Ende eine ordentliche Quote (7/14). Das Rebound-Duell gewann OKC klar mit 49:38.
  • Dallas konnte aus zwei Gründen gut damit leben. Zum einen spritzte im Laufe der Partie immer wieder ein Guard zum Double-Team, um Nowitzki und Co. auszuhelfen: So stibitzte man Adams und Kanter (zusammen 7 Turnover) gleich mehrfach den Ball, und die offenen Dreierschützen wurden entweder nicht gefunden oder trafen wie erwähnt nicht.
  • Zum anderen wurde Westbrook aus dem Spiel genommen. Den Thunder fehlt immer noch ein Mittelweg zwischen Russ als totalem Dominator und dem Post-Up-Game. Westbrook war immer dann am gefährlichsten, wenn er den Rebound bekam und sofort den Ring der Mavs stürmte - teilweise auch gegen drei Gegenspieler. Als der Ball dann im zweiten Viertel etwa immer wieder an Kanter ging, blieb Westbrook ohne Punkt. Danach schien sein Rhythmus weg zu sein, er kassierte um ein Haar zwei technische Fouls, leistete sich vier Turnover und blieb in allen Statistiken unter seinem Durchschnitt.
  • In der Offensive zeigte Dallas ein enorm variables Spiel: Dirk bekam seine offenen Jumper, aber auch Barnes (17 Punkte) und Curry übernahmen zeitweise die Zügel. Und in seinen 16 Minuten Spielzeit ging der Ball auch mehrfach an Noel, der sich in der Offensive gut aufgelegt zeigte (6/7 FG).
  • "Die Jungs ziehen mich damit auf, dass LeBron mich noch einholt, bevor ich [die 30.000 Punkte] schaffe", hatte Nowitzki vor der Partie gesagt. "So ist es eben. Ich spiele innerhalb unseres Systems." Als 6 der ersten 7 Würfe des Deutschen ihr Ziel fanden, sah es fast so aus, als würde er die Marke schon gegen OKC erreichen. Danach baute er dann etwas ab. Im Defensive Rebounding verkaufte er sich aber teuer.

Der Spielplan im Überblick

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