NBA

Reif für Waiters Island

Reif für die Insel - Don Nelson und Dion Waiters
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Insel der Woche: Wer ist momentan das heißeste Team der Liga? Viele würden diese Frage vermutlich mit den Warriors beantworten, weil sie derzeit mit Abstand das beste Team sind - und dennoch wäre die Antwort falsch. Das heißeste Team der Liga sind derzeit die Heat, mit neun Siegen in Folge, unter anderem gegen die Rockets - und eben auch gegen die Warriors.

Wie konnte das passieren, bei einem Team, das zuvor bei einer fabelhaften 11-30-Bilanz stand? Zum einen hat Erik Spoelstra, der mittlerweile endgültig als Hexenmeister gesehen werden darf, seinen Spielern vermutlich das alte Frank the Tank-Motto "We're going streaking!" eingeimpft und ihnen in feinster Don-Nelson-Manier jede Menge Schnaps verabreicht.

Da vergisst dann auch mal jemand wie Rodney McGruder, dass er vom Namen her eigentlich besser in eine schlechte 80er-Jahre-Cop-Serie passt als in ein NBA-Team. Oder ein Luke Babbitt, dass er in seiner bisherigen Karriere mehr bekloppte Frisuren getragen als Punkte erzielt hat. Das waren übrigens zwei von fünf Startern beim Sieg über die Warriors.

Der Hauptgrund jedoch ist eine Insel. Waiters Island, um genau zu sein. Jahrelang war Dion Waiters vor allem dafür bekannt, dass er sich neben Teammates wie LeBron James, Kyrie Irving, Kevin Durant und Russell Westbrook IMMER für den besten Spieler hielt, obwohl er bei seinen Aktionen ähnlich effektiv agierte wie Chris Andersen beim Slam Dunk Contest.

Talent hatte er schon immer, weshalb sich zu verschiedenen Punkten seiner Karriere immer mal wieder etliche Besucher auf seiner Insel tummelten. Die diversen Videos, wie er seine Superstar-Teammates anschrie und wild gestikulierte, weil sie ihm nicht in jedem Angriff den Ball gaben, vertrieben aber letztendlich fast alle Reisenden wieder.

Insofern bekam er im Sommer, nach Ablauf seines Rookie-Deals, auch lediglich den verhältnismäßigen Hungerlohn von knapp 3 Millionen Dollar in Miami. Heat-Präsi Pat Riley beteiligte sich als stiller Partner an Waiters Island, aber wohl auch mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass "Philly Cheese Swag" die Heat eher nicht am Tanken hindern würde.

Aber siehe da: Waiters hat sein Nirvana gefunden! Zum ersten Mal in seiner Karriere übersieht er wirklich keine besseren Optionen, wenn er im Fastbreak selbst abschließt. Sein Team hat abgesehen von Goran Dragic und Hassan Whiteside so wenig Talent, dass er tatsächlich seinen inneren Kobe Bryant wecken kann. Und es funktioniert!

In den letzten zehn Spielen hat Waiters durchschnittlich 20,7 Punkte gemacht und dabei eine superstar-artige Usage Rate von 29,0 gesportet. Er spielt neuerdings effizient und wurde sogar Spieler der Woche! Expedia meldet ein deutlich gestiegenes Interesse an Ferienwohnungen auf Waiters Island. Wo sonst kriegt man Aussagen wie "Ich werfe lieber 0 von 30 als 0 von 9" serviert? Wade County war gestern - Waiters County ist die Zukunft!

Und sonst so: J.R. Smith behauptet, dass er nie Hennessy getrunken hat, auch wenn es Bilder gibt, die das Gegenteil beweisen. #FakeNews

Außerdem wollte er schon immer mal über seine Mutter dunken.

Wenn nichts anderes hilft, kann man sich immer noch JaVale McGee angucken, der in Draymond-Green-Bettwäsche schläft. Schönes Wochenende!

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