NBA

Mavs feiern OT-Sieg nach Monster-Comeback

Dirk Nowitzki erzielte 20 Punkte gegen die Utah Jazz
© getty

Was für ein Thriller in Dallas! Die Mavs schienen im dritten Viertel bereits völlig am Ende, starteten aber eine großartige Aufholjagd. Dirk Nowitzki sorgte Sekunden vor Schluss mit einem großartigen Wurf dafür, dass das Spiel in die Overtime ging. Dort setzten sich die Dallas Mavericks (21-32) früh ab und gewannen schließlich mit 112:105 gegen die Utah Jazz (34-20).

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Mit 21 Punkten Rückstand war Dallas im dritten Viertel zwischenzeitlich hinten, Utah traf aus allen Lagen. Doch die Jazz leisteten sich Fehler um Fehler und die Mavs kamen zurück. Drei Sekunden vor dem Ende sorgte ein starker Dirk Nowitzki (20 Punkte, 8/17 FG, 7 Rebounds) aus der Mitteldistanz für den Ausgleich und die Overtime.

Dort überragten schließlich Devin Harris (13 Punkte, 5/11 FG) und Harrison Barnes (31 Punkte, 12/20 FG) und sicherten den Mavs damit einen großartigen Comeback-Sieg, bei dem auch Wes Matthews (15 Punkte) und Seth Curry (16 Punkte) zweistellig punkteten.

Bei den Jazz spielte Gordon Hayward mit 36 Punkten (13/27 FG) groß auf. Joe Ingles kam auf 16 Zähler (4/7 Dreier), während Rudy Gobert mit 15 Punkten und 15 Rebounds auf ein Double-Double kam. Der Franzose foulte allerdings kurz vor Ende der regularen Spielzeit aus.

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Die Reaktionen:

Rick Carlisle (Coach Mavs): "Es war wie ein Besuch beim Zahnarzt, der 2 Stunden, 16 Minuten und 59 Sekunden gedauert hat."

Wesley Matthews (Mavs): "Dirk hat am Ende das getan, was er halt so tut. Darum ist er einer der Größten aller Zeiten."

Quin Snyder (Coach Jazz): "Sie sind ein hartes Matchup für unsere Bigs mit Dirk und Barnes. Wir haben dennoch lange gut gespielt, waren dann aber unseren Fokus verloren und uns nicht gerade clever angestellt."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Während die Mavericks wie zuletzt mit Yogi Ferrell, Seth Curry, Wesley Matthews, Barnes und Nowitzki an den Start gingen, gab es bei Utah eine negative Überraschung. George Hill hatte mal wieder Probleme mit seinem Zeh. Für den Point Guard startete Dante Exum an der Seite von Joe Ingles, Haywood, Derrick Favors und Gobert.

1. Viertel: Die Mavs kamen vorne nur schleppend ins Spiel und kassierten dank Dreier von Hayward und Exum gleich einen 8:0-Run der Jazz. Von diesem Vorsprung zehrte Utah lange, auch wenn die Gastgeber langsam besser ins Spiel kamen. Gegen Ende des Viertels führten Devin Harris und Salah Mejri dann aber einen 8:0-Lauf der Mavs an, den der Tunesier per Hookshot zum 19:18 vollendete. Utah konterte noch einmal und Alec Burks stellte per Eckendreier auf 23:20.

2. Viertel: Es war ein Spiel der Runs. Dallas kam besser ins Viertel und holte sich schnell die Führung zurück. Doch wieder konterten die Gäste. Ingles nagelte drei Dreier in Folge rein und brachte Utah mit sechs Punkten Vorsprung in Front. Utah rollte weiter und baute auf 14 Punkte aus, ehe die Mavs wiederum einen 7:0-Run starteten, auf den Utah mit einem 8:0-Lauf in nur einer Minute antwortete. Ferrell sorgte schließlich mit dem Buzzer-Dreier für das 42:54 zur Pause.

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3. Viertel: Die Mavs starteten zwar mit einem ansehnlichen Barnes-Dunk ins Viertel, leisteten sich im Anschluss aber zu viele leichte Fehler, während die Jazz ihre heiße Hand behielten. Die ersten sechseinhalb Minuten(!) im Viertel blieben sie ohne Fehlwurf und bauten den Vorsprung so bis Mitte Viertels auf 21 Zähler aus. Angeführt von Harris und Matthews startete Dallas aber die Aufholjagd und so stand es nach einem 15:4-Run vor dem Schlussviertel "nur" noch 68:78.

4. Viertel: Dank eines Putback-Dunks von Anderson und eines cleveren Steals von Ferrell waren die Mavs schnell auf sechs Punkte dran, doch Utah hielt den kleinen Vorsprung. Mit einem Three-Point-Play und einem Layup sorgte Curry schließlich eine Minute vor dem Ende für das 96:96. Zwei Gobert-Dunks brachten wieder die Vier-Punkte-Führung, doch im Anschluss foulte der Franzose gegen Nowitzki aus. Dirk vergab seinen Freiwurf, doch Barnes verkürzte wieder auf zwei und Harris ermöglichte Dallas mit starker Defense noch einen letzten Ballbesitz mit 15 Sekunden auf der Uhr. Barnes vergab den Stepback-Jumper, doch der Abpraller landete bei Nowitzki, der 2,6 Sekunden vor Schluss per Jumper für den Ausgleich sorgte. Hayward vergab im Anschluss den Gamewinner aus der Ecke. 100:100. Overtime.

OT: Harris besorgte mit zwei Layups schnell vier Punkte Vorsprung. Barnes stellte mit einem grandiosen Three-Point-Play auf 107:100. Hayward verkürzte zwar noch einmal per Dreier, doch Barnes war heiß und ließ nichts mehr anbrennen. Johnson warf noch einen Airball, dann war der 112:105-Sieg der Mavs besiegelt. Was für ein Comeback!

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Der Star des Spiels: Devin Harris. Andere Spieler hatten auffälligere Stats, doch Harris war der Game Changer der Mavs. Mit konzentrierter Offensive und grandioser Defense war er entscheidend am Comeback der Mavs im dritten Viertel beteiligt. Seine Defense 15 Sekunden vor Schluss war neben Nowitzkis Jumper der Moment des Spiels und eröffnete Dallas überhaupt die Möglichkeit zum Ausgleich. In der Overtime war Harris mit den ersten vier Punkten zur Stelle. Auch stark: Barnes und Nowitzki.

Der Flop des Spiels: Derrick Favors. Die Jazz hatten insgesamt enorme Größenvorteile, spielten diese aber nur selten aus. Gerade Favors machte im direkten Duell gegen Barnes viel zu wenig aus seinen Möglichkeiten. Am Ende stand er bei nur 6 Punkten (2/9 FG) und war in der Overtime ohne Gobert an seiner Seite in der Defensive verloren.

Das fiel auf:

  • Die Mavs ließen den Jazz relativ wenig Spielraum in der Zone. Dallas beschränkte die Freiheiten der Bigs und verteidigte auch die Drives sehr kompakt. Dafür ließ man den Gästen aber mehr Platz an der Dreierlinie. Das bestrafte Utah in der ersten Hälfte eindrucksvoll. 9 von 14 Versuchen aus der Distanz fanden in der ersten Halbzeit den Weg in den Korb. Der Schlüssel für die hohe Halbzeitführung. Nach der Pause waren es nur noch 4 Dreier bei 15 Versuchen.
  • Auf der Gegenseite verfolgte Utah eine gegensätzliche Strategie und ließ den Mavs-Guards vor allem viel Platz für den Drive, um gleichzeitig die Distanzwürfe zu vermeiden. Das klappte lange gut, Dallas nahm in der ersten Hälfte nur sieben Dreier und traf zwei - ein sehr kleiner Wert für die Texaner. Dass die Taktik aufging, lag aber auch daran, dass Gobert in der Mitte als Ein-Mann-Mauer gegen den Drive aktiv war.
  • Als die Jazz auch zu Beginn der zweiten Hälfte nicht aufhörten, hochprozentig zu treffen, schien die Mavs-Niederlage besiegelt. Doch wie schon häufiger in dieser Saison zeigte Dallas Moral und Herz, profitierte aber auch davon, dass sich die siegessicheren Jazz etliche einfache Fehler erlaubten und die Turnoverzahl in der zweiten Hälfte in die Höhe schoss. Am Ende standen 21 Ballverluste auf Seiten der Jazz (Mavs: 11). Gleichzeitig schaffte Dallas in dieser Phase offensiv immer wieder clevere Mismatches, vor allem mit Picks von Nowitzki.
  • Wie wichtig Gobert für Utah ist, zeigte sich in den letzten gut fünf Minuten. Nowitzki wäre wohl Sekunden vor Schluss nicht so frei zum Jumper gekommen, wenn der Franzose noch auf dem Feld gestanden hätte. In der Overtime kam Dallas schließlich vor allem zu Punkten durch Layups. Utah hatte defensiv kaum noch etwas entgegenzusetzen.

Der Spielplan im Überblick

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