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Was ein Jahr alles ändern kann…

Von SPOX
Dennis Schroder
© getty

Noch vor einem Jahr schien Dennis Schröder bei den Atlanta Hawks im Abseits zu stehen. Doch das Blatt wendete sich enorm schnell - und der Deutsche spielt inzwischen eine starke Saison als Starting Point Guard. Um 0 Uhr sind die San Antonio Spurs in Atlanta zu Gast (im LIVESTREAM FOR FREE).

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Wer erinnert sich noch? So ziemlich genau vor einem Jahr schien es, als würden die Atlanta Hawks kein Vertrauen mehr in die Entwicklung von Dennis Schröder haben. Bei den beiden Auswärtsspielen in Houston und New York kassierte der Deutsche von Head Coach Mike Budenholzer ein "DNP" - und niemand wusste so recht, warum.

Hatte er sich teamintern etwas geleistet? War die Franchise mit seinen - zu diesem Zeitpunkt - durchwachsenen Leistungen nicht zufrieden? Die Parteien ließen die Öffentlichkeit weitgehend im Dunkeln, während Jeff Teague jede Menge Spielzeit auf der Eins sah. Allerdings: Wirklich überragend war das nicht, was er da tat.

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Und das blieb auch erst einmal so. Schon wenige Tage später nahm DS17 wieder die Rolle des Backups ein und bekam seine übliche Minutenzahl. Trotzdem wurde über seine Rolle gemunkelt, schließlich war es nichts Neues, dass eine gemeinsame Zukunft mit Teague und Schröder nicht sehr wahrscheinlich war.

Und dann die Playoffs

Ein paar Monate später, es war die zweite Playoff-Runde gegen die Cleveland Cavaliers, schien das Pendel dann zugunsten von Schröder auszuschlagen. Eine Chance hatte sein Team gegen den späteren Champion freilich nicht - trotzdem gab es zwei enge Spiele. Und in denen gehörte die Crunchtime der Hawks nicht mehr Teague, sondern dem Golden Patch.

In den Spielen eins und vier, den beiden einzig offenen Duellen, wurde Teague in der Schlussphase auf die Bank gesetzt, während Schröder an den 30 Minuten kratzte und einmal 27 und einmal 21 Punkte auflegte.

Ein Hinweis auf die Zukunft? Dahinter gehört ein klares "Ja", wie sich wenige Wochen später herausstellte. Denn in einem Drei-Team-Trade schickte Atlanta Schröders Vorgesetzten Teague nach Indiana und übergab das Zepter damit fest in die Hände des damals erst 22-jährigen Deutschen. Das anschließende Gerücht, dass die Franchise erstmal schauen wolle, wie sich Schröder so entwickle, wurde vor dem Start der Saison ebenfalls zerschlagen, indem er eine Vertragsverlängerung im Wert von 70 Millionen erhielt.

Achterbahnfahrt zu Beginn

Der Saisonstart lief dann mit 9 Siegen aus 11 Spielen wie geschmiert. Schröder lieferte dabei zwar keine überragenden Leistungen, sondern beschränkte sich auf das Wesentliche - und solange dabei Siege herausspringen, hat ein Point Guard quasi alles richtig gemacht.

Dann folgte allerdings ein unerwarteter Einbruch, der die Hawks mit 10 Niederlagen aus 11 Spielen sogar aus den Playoff-Plätzen katapultierte. Mit dabei war zwar ein neues Schröder-Career-High von 31 Punkten , doch Zweifel an den Fähigkeiten des neuen Starting Point Guards gab es trotzdem. Vor allem die hohe Anzahl der Turnover war vielen ein Dorn im Auge.

Doch genau wie die Hawks, die inzwischen wieder eine positive Bilanz auf dem Konto haben, stabilisierten sich auch Schröders Leistungen schnell wieder. Ein neues Career High in Punkten (33) beim Sieg über die Bucks sowie in Assist (13) bei der Niederlage gegen die Magic waren die Highlights davon.

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Pick-and-Rolls en masse

Mit 17,5 Punkten und 6,2 Assists (bei 3,1 Ballverlusten) ist Schröder inzwischen einer der besseren Starting Point Guards im Osten. Besonders das Pick-and-Roll mit seinem neuen Team-Kollegen Dwight Howard ist mit der Mischung aus Speed und Power unwiderstehlich.

Fast 50 Prozent der Offensiv-Aktionen von Schröder entstehen aus dem Blocken und Abrollen, seine 0,92 Points per Possession daraus sind aller Ehren wert. Lediglich die Turnover-Rate von 14,8 Prozent ist etwas hoch, hat sich im Laufe der Saison aber zum Positiven gesteigert.

"Er findet immer besser die Balance, wann er selber abschließen muss oder besser den Pass spielt", erklärt auch Budenholzer. Auch die Phasen, in denen Schröder mit verzögerten Pass-Entscheidungen das für die Hawks essenzielle Ball Movement ausbremst, scheinen sich immer mehr zu verflüchtigen.

Heute kommen nun die Spurs in die Philipps Arena (0 Uhr, im LIVESTREAM FOR FREE) , sie sind das beste Auswärtsteam der Liga. Doch bange muss den Hawks inzwischen nicht mehr sein - nach den zuletzt zwei Siegen in Folge haben sie neues Selbstvertrauen getankt. Paul Millsap, der (noch) die erste Scoring-Option vor Schröder ist, geht dementsprechend optimistisch ins neue Jahr: "Wir wollen 2017 mit dem richtigen Ergebnis einläuten. Wenn wir so spielen, wie zuletzt, stehen die Chancen auch gegen dieses überragende Team nicht schlecht."

Dennis Schröder im Steckbrief

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