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Barnes-Gamewinner bei tollem Dirk-Comeback

Dirk Nowitzki erzielte bei seinem Comeback gleich 17 Punkte in 15 Minuten
© getty

Was für ein Thriller in Los Angeles! Dirk Nowitzki feiert ein großartiges Comeback nach langer Verletzungspause, sitzt aber in der zweiten Hälfte draußen und sieht eine enorm spannende Schlussphase zwischen den Dallas Mavericks (9-21) und den Los Angeles Clippers (22-9). Am Ende siegen die Mavs aber dank Harrison Barnes mit 90:88.

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Dirk Nowitzki machte sein erstes Spiel seit dem 25. November. Nach einer 14 Spiele andauernden Verletzungspause stand der Deutsche erstmals wieder auf dem Court, durfte aber nur 15 Minuten ran. In diesen erzielte er allerdings großartige 17 Punkte (7/12 FG) und 4 Rebounds, ehe er in der zweiten Hälfte geschont wurde.

Dort ging es dann richtig heiß her. Gleich zwölfmal wechselte die Führung im Spiel. Am Ende sorgte der starke Harrison Barnes (24 Punkte, 11/19 FG) 3,7 Sekunden vor Schluss für die Entscheidung, kurz nachdem DeAndre Jordan (7 Punkte, 17 Rebounds) zwei Freiwürfe vergeben hatte.

So feierte Dallas den Überraschungserfolg gegen die Clippers, die ohne den angeschlagenen Chris Paul angetreten waren und in Jamal Crawford (26 Punkte, 10/16 FG) den Topscorer des Spiels stellten, dennoch ihre neunte Niederlage kassierten. Während Austin Rivers noch mit 16 Punkten (6/13 FG) auffiel, kam Deron Williams bei Dallas auf 12 Punkte und 9 Assists.

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Die Reaktionen:

Dirk Nowitzki (Mavericks): "Es fühlt sich gut an. Ich hatte einige offene Würfe nach Pick-and-Pops und ich glaube, das ist die einzige Sache, die ich noch kann."

Rick Carlisle (Trainer Mavericks): "Es war der erste Gamewinner von Harrison für uns. Und ich sage voraus, dass wir noch viele mehr sehen werden."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Überraschungen auf beiden Seiten. Bei den Clippers bekam der angeschlagene Chris Paul eine Pause, stattdessen startete Raymond Felton an der Seite von Redick, Mbah a Moute, Pierce und Jordan. Bei den Mavs gab Dirk Nowitzki dagegen sein Comeback nach 14 Spielen Pause und startete neben Williams, Matthews, Finney-Smith und Barnes als Center.

1. Viertel: Nowitzki machte aus dem Pick and Pop mit Williams früh seine ersten Punkte zum 3:0. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem sich beide Teams schwer im Scoring taten. Die Second Unit verschaffte den Clippers einen größeren Vorsprung, ehe sich Dallas zurückkämpfte und über Nowitzki zum 21:21 ausglich. Nach zwölf Minuten führten die Clippers mit 24:21.

2. Viertel: Dallas verwarf vorne weiter viel, die Clippers erarbeiteten sich über einen Speights-Dreier einen Sieben-Punkte-Vorsprung, doch Nowitzki hielt sein Team mit zwei Treffern aus der Distanz im Spiel, ehe Curry für den 40:40-Ausleich sorgte. Auf einen 9:0-Run der Mavs folgte der 6:0-Lauf der Clippers, ehe Rivers per Buzzer-Dreier auf 51:50 Clippers zur Pause stellte.

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3. Viertel: Mejri startete für Nowitzki in der zweiten Hälfte. Ohne Dirk zog das Tempo im Spiel etwas an, wobei sich weiterhin keines der Teams entscheidend absetzen konnte. Die Clippers erarbeiteten sich immer wieder einen etwas größeren Vorsprung, den Dallas dann egalisierte. So führten die Clippers vor dem letzten Viertel auch nur denkbar knapp mit 72:68.

4. Viertel: Crawford punktete zu Beginn des Schlussviertels nach Belieben, wobei die variablen Mavs weiter dagegen hielten. Sechs Minuten vor dem Ende glich Barnes per Jumper auf 80:80 aus. Rivers stellte per Dreier anderthalb Minuten vor Schluss auf drei Punkte Vorsprung für L.A, ehe ein Powell-Dunk Dallas wieder auf einen Zähler ran brachte. Nach einem Loose-Ball-Foul von Jordan wanderte Matthews an die Linie und glich dort aus, auf der Gegenseite bekam DeAndre zwei Versuche zur Führung, vergab aber beide. Vier Sekunden vor Schluss sorgte Barnes dann mit einem Floater für die Führung, die Clippers hatten keine Auszeit mehr und Rivers verlor den Ball. 90:88 für Dallas!

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Der Star des Spiels: Harrison Barnes. Der Matchwinner! Ohne Nowitzki übernahm der Forward die Verantwortung auf dem Feld. Es gelang nicht immer alles, doch in der zweiten Hälfte nutzte er gleich mehrfach die für ihn kreiierten Mismatches gegen Felton zu Punkten aus dem Low Post. Schließlich sorgte Barnes trotz bärenstarker Defense von Mbah a Moute für den Gamewinner 3,7 Sekunden vor dem Ende.

Der Flop des Spiels: DeAndre Jordan. Natürlich sehen seine 17 Rebounds gut aus, doch Jordan litt darunter, dass er keine Zuspiele bekam, war offensiv so kaum ein Faktor und war auch hinten nicht immer auf der Höhe. Seine zwei vergebenen Freiwürfe kurz vor Schluss kosteten die Clippers wohl den Sieg. Zudem mit vier Ballverlusten.

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Das fiel auf:

  • Nowitzki legte ein bärenstarkes Comeback hin. Von den Achillessehnenproblemen war nichts zu spüren. Dirk war früh im Spiel, traf aus der Mitteldistanz, dem Low Post und auch von der Dreierlinie. Sogar in der Defense gegen Jordan wusste der 38-Jährige zu überzeugen. Eine Viertelstunde stand er in der ersten Hälfte auf dem Feld, ehe er knapp drei Minuten vor dem Buzzer den Court in Richtung Kabine verließ. Sein Arbeitstag war schon zur Halbzeit beendet.
  • Nowitzkis starkes Comeback machte aber auch offensichtlich, wie abhängig die Mavs offensiv noch immer vom Deutschen sind. Ohne Dirk auf dem Feld fiel es Dallas schwer, effektiv zu punkten. Räume und Klasse fehlten einfach. So rutschten die Trefferquoten der Mavs in der zweiten Hälfte in den Keller. Dafür stimmten Einsatz, Reboundarbeit und Verteidigung aber weiterhin.
  • Gerade ohne Nowitzki spielten die Mavs viel Smallball und dennoch dominierten sie unter den Brettern, wo Jordan nicht immer einen guten Job machte. Die agilen Forwards der Mavs sorgten vor allem für eine deutliche Überlegenheit im Offensivrebound (14:6) und weitaus mehr Punkte in der Zone (42:24).
  • Der Qualitätsverlust im Team von Doc Rivers machte sich ebenfalls schnell bemerkbar. Den Clippers fehlte ohne Paul und Griffin gerade eine konstante Scoring-Option in der Starting Five. Bezeichnenderweise übernahmen die Bankspieler um Rivers, Crawford und Speights das Punkten, ehe in der zweiten Hälfte vor allem J.J. Redick versuchte, Verantwortung zu übernehmen, allerdings auch immer wieder abtauchte. Die Clippers-Starter standen am Ende bei nur 34 Zählern.
  • Paul fehlte den Clippers vor allem als Spielmacher. Ohne CP3 wurde kaum gepasst, fast alles wurde über Einzelaktionen gemacht. Nicht umsonst standen 17 Assists am Ende 20 Turnover gegenüber, welche die Mavs zu 20 Punkten nutzten. Auch das gab letztlich den Ausschlag.

Der Spielplan im Überblick

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