NBA

Melo! Schröder! Westbrook! Black-Friday-Wahn

Von SPOX
Anthony, Schröder und Westbrook waren allesamt auffällig
© getty
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Philadelphia 76ers (4-12) - Chicago Bulls (10-6) 89:105 (BOXSCORE)

Nach zuletzt drei Siegen aus den letzten fünf Spielen sowie einer ganz unglücklichen Overtime-Niederlage gegen die Grizzlies kam ja beinahe so etwas wie Euphorie in Philadelphia auf. Die wurde seitens der Bulls aber ganz schnell eingedämmt. Chicago ging von Beginn an hochkonzentriert zu Werke und startete mit einem 8:0-Lauf, an dessen Ende ein souveräner Start-Ziel-Sieg stand.

Bei den Sixers saß Embiid wegen seines etwas merkwürdig anmutenden Reha-Plans auch nach einem Tag Spielpause nur auf der Bank und war zum Zuschauen verdammt. Das stieß auch bei den Fans in der Stadt der brüderlichen Liebe auf wenig Verständnis, die im dritten Viertel lautstark "Free The Process" skandierten.

In Abwesenheit des Rookies fehlte den Sixers ein Go-to-Guy. Zwar punkteten sechs Spieler zweistellig, effizient agierte aber keiner der Sixers, wobei Ersan Illyasova (14 Punkte, 7 Rebounds) bereit war und Embiid-Vertreter Jahlil Okafor auf 10 Punkte sowie 6 Boards kam.

Die Bulls dagegen konnten sich wie schon häufiger in dieser Saison auf gleich zwei Go-to-Guys verlassen. Jimmy Butler (26 Punkte, 10/15 FG) und Dwyane Wade (26 Punkte, 11/18 FG) entschieden das Spiel früh zugunsten ihres Teams und wurden schließlich auch im kompletten letzten Viertel geschont, während Philly noch etwas Ergebniskosmetik betrieb.

Detroit Pistons (8-9) - Los Angeles Clippers (14-3) 108:97 (BOXSCORE)

Es ist lange her, dass der ehrwürdige Palace of Auburn Hills noch als Festung der Pistons galt, doch in dieser Saison mausert sich Detroit zur absoluten Macht in der heimischen Spielstätte. Dieses Mal erwischte es das bis zu diesem Abend noch beste Team der NBA.

Nachdem die Clippers Detroit Anfang des Monats noch einen brutalen 114:82-Blowout im Staples Center verpasst hatten, befanden sie sich in Detroit schon ganz früh im Hintertreffen. Die Pistons legten los wie die Feuerwehr, initiierten früh im Spiel einen 11:2-Run und führten so schnell mit 31:14 im ersten Viertel, obwohl Center Andre Drummond (16 Punkte, 10 Rebounds) da mit Foulproblemen schon auf der Bank saß.

Doch Detroit brauchte Drummond nicht unbedingt, denn die Pistons glänzten vor allem mit ihrer Vielseitigkeit. Keiner der fünf Starter legte weniger als 15 Punkte auf, keiner mehr als 17, Kentavious Caldwell-Pope legte mit 16 Zählern und 10 Assists ein Double-Double auf. Vor allem dominierte das Van-Gundy-Team gegen Blake Griffin (24 Punkte, 9/17 FG) und DeAndre Jordan (12 Punkte, 9 Rebounds) aber die Zone.

Dennoch kamen die Clippers unter der Leitung von Chris Paul (15 Assists) und mit zehn Punkten in Folge von J.J. Redick gegen Ende wieder zurück ins Spiel. Noch zu Beginn des dritten Viertels war Detroit mit 18 Zählern in Front, am Ende waren es nur noch zwei Punkte. Die Clippers übernahmen im letzten Viertel sogar die Führung, trafen plötzlich aber keinen Wurf mehr und kassierten dann einen 15:2-Lauf gegen sich. Die Entscheidung.

Utah Jazz (9-8) - Atlanta Hawks (10-6) 95:68 (BOXSCORE)

Es hatte alles gut begonnen für die Hawks und Dennis Schröder. Der Deutsche, der in den letzten Spielen etwas mit seinem Wurf haderte, begann mit starken 12 Punkten (5/6 FG) im ersten Viertel, das Atlanta ausgeglichen gestalten konnte. Dann aber schaltete Utah in der Defensive zwei Gänge nach oben und stellte die Hawks komplett kalt.

Gerade einmal 45 Punkte konnte Atlanta zusammen in den letzten drei Vierteln erzielen, die Offensive um Schröder, der am Ende mit 16 Zählern (6/19 FG) Topscorer war, brach komplett in sich zusammen. Dennoch blieb Atlanta lange im Spiel, weil auch Utah vorne wenig zustande brachte.

Erst ein 23:2-Lauf im letzten Viertel brachte schließlich die Entscheidung für die Jazz und so setzte es am Ende eine mehr als deutliche Niederlage, die vierte aus den letzten fünf Spielen, für die strauchelnden Hawks, bei denen neben Schröder nur Thabo Sefolosha und Paul Millsap (je 11 Punkte) zweistellig punkteten.

Gerade Dwight Howard (4 Punkte, 2/9 FG) tat sich enorm schwer im direkten Duell gegen den starken Rudy Gobert, der am Ende auf 10 Punkte, 10 Rebounds und 5 Blocks kam. Anders als die Hawks, die nur 31,3 Prozent ihrer Feldwürfe verwerteten, hatte Utah am Ende zwei Spieler, die das Spiel in der Offensive an sich rissen. So waren Gordon Hayward (24 Punkte, 8/14 FG) und George Hill (23 Punkte, 8/14 FG) am Ende die entscheidenden Faktoren.