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Thunder dominieren auch ohne Russ-Show

Russell Westbrook erzielte auch gegen die Heat ein Double-Double
© getty

Die Oklahoma City Thunder (6-1) rollen weiter durch die Liga. Gegen die schwachen Miami Heat (2-4) hatte OKC überhaupt keine Probleme. Beim 97:85-Sieg konnte sich Russell Westbrook zurückhalten, vor allem weil zwei Europa-Exporte glänzten.

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Mit einem nie gefährdeteten Sieg zementieren die Thunder ihre Spitzenposition in der Western Conference, während sich Miami im Osten nun nach unten orientieren muss. Russell Westbrook hielt sich angesichts der Dominanz seines Teams merklich zurück, kam mit 14 Punkten (5/16 FG) und 11 Assists aber noch immer auf ein Double-Double.

Der Point Guard konnte es sich erlauben, weil OKC die wohl beste Team-Leistung der Saison zeigte. Vier Spieler punkteten zweistellig, wobei neben Victor Oladipo 17 Punkte (6/9 FG) vor allem Rookie Domantas Sabonis herausstach und mit 15 Punkten (4/7 Dreier) sowie 10 Rebounds sein bestes Spiel der noch jungen NBA-Karriere zeigte.

Bester Punktesammler bei OKC war aber Sixth Man Enes Kanter, der den Frontcourt der Gäste gleich mehrfach schwindelig spielte und am Ende auf 24 Zähler sowie 10 Rebounds kam. Bei den Heat war James Johnson mit 18 Punkten (5/12 FG) Topscorer. Hassan Whiteside blieb mit 5 Punkten und 12 Rebounds blass.

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Die Reaktionen:

Domantas Sabonis (Thunder): "Ich habe mich toll gefühlt. Der Dank geht an meine Teamkollegen. Wir haben uns auch mit der guten ersten Hälfte nicht zufriedengegeben und bis zum Schluss einfach weiter Druck gemacht. Das war entscheidend."

Erik Spoelstra (Trainer Heat): "Du musst vor allem ihre Defensive herausheben. Sie sind lang, athletisch und bringen alle Leistung. Westbrook ist so ein großartiger Spieler, dass er ein Spiel auf vielen Ebenen beeinflussen kann. Ihr Spiel hatte trotzdem seine Fingerabdrücke."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Keine Änderungen in beiden Startformationen. Die Thunder begannen wieder mit Westbrook, Oladipo, Roberson, Sabonis und Adams. Bei den Heat standen wie schon bei der Niederlage gegen die Raptors Dragic, Waiters, Babbitt, Winslow und Whiteside von Beginn an auf dem Parkett.

1. Viertel: Die Thunder kamen gut ins Spiel. Nach vier Minuten hatte bereits jeder Spieler gepunktet, während bei den Heat lediglich Luke Babbitt zwei Treffer auf dem Konto hatte. Zur Hälfte des Viertels führte OKC schon mit elf Punkten Vorsprung, musste dann aber einen Schock verarbeiten, als Adams sich an der Hand verletzte und mit Schmerzen in die Kabine musste. Seine Kollegen ließen sich davon nicht beirren und profitierten von der schwachen Heat-Defense. 39:28 nach zwölf Minuten.

2. Viertel: Adams kehrte zu Beginn des Viertels aufs Feld zurück, für die Higlights sorgten aber die Heat mit zwei schnellen Dreiern in Folge, die zum Anschluss führten. Doch Miami bekam defensiv weiter keinen rechten Zugriff und musste die Thunder wieder etwas ziehen lassen. So richtig kamen die Gäste nicht heran. Westbrook blieb weiter unauffällig bei OKC, dafür drehte Oladipo auf. Zwischenzeitlich waren die Thunder mit 15 Punkten vorne, in die Pause ging es aber "nur" mit einem 55:47.

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3. Viertel: Miami kam gut aus der Umkleide. Whiteside besorgte gleich im ersten Angriff seine ersten Punkte im Spiel. Doch dann schluderten die Heat wieder in der Verteidigung. OKC setzte sich weiter ab und nach zwei viel zu offenen Eckendreiern von Westbrook und Sabonis betrug der Vorsprung schon wieder 15 Punkte. Die Heat waren nun komplett von der Rolle, schenkten den Spalding in beinahe jedem Angriff wieder her und ließen so einen 20:0-Run der Thunder zu. Mit 83:61 ging es ins Schlussviertel.

4. Viertel: Die Köpfe der Heat hingen bereits zu Beginn des Schlussabschnitts tief und es wurde schnell klar, dass dieses Spiel schon entschieden war. Die Thunder ließen nichts anbrennen und hielten die Konzentration zu Beginn des Viertels aufrecht. Miami kam nur noch marginal heran, sodass Westbrook sich schon früh ausruhen konnte. In der Garbage-Time betrieben die Gäste dann noch etwas Ergebniskosmetik. Am Ende hieß es 97:85 für OKC.

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Der Star des Spiels: Das Europa-Duo. Rookie Domantas Sabonis war mit zwei Dreiern maßgeblich an der Entstehung des entscheidenden 20:0-Runs beteiligt und glänzte auch ansonsten mit einem Double-Double. Kanter dagegen war unfassbar effektiv, verwandelte 10 seiner 12 Wurfversuche und stellt in der Offensive durchgehend ein wandelndes Mismatch dar.

Der Flop des Spiels: Hassan Whiteside. Der Big Man fiel mit bedenklicher Körpersprache auf. Er wirkte von Beginn an kaum fokussiert und ließ sich ungewöhnlicherweise unter dem Korb herumschubsen. Holte im ersten Viertel keinen einzigen Rebound und in der gesamten ersten Hälfte keinen einzigen Punkt. Weil der defensive Anker versagte, schienen schließlich auch die restlichen Heat verunsichert.

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Das fiel auf:

  • Die Heat ließen sich anfangs vom Kontrahenten überrennen. Die Thunder drückten dem Spiel direkt ihren eigenen Stempel auf, kamen immer wieder zu einfachen Punkten im Fastbreak (8:0 Fastbreak-Punkte nach acht Minuten) und dominierten vor allem im ersten Viertel das Duell unter den Brettern überdeutlich. Whiteside hatte an den Brettern kaum etwas zu bestellen.
  • Miami lieferte gerade in der Verteidigung eine mehr als durchwachsene Leistung ab. So stürmten die Thunder schon beinahe ungestört zu 38 Punkten im ersten Viertel und konnten sich auch ansonsten über etliche offene Würfe sowie Freiräume unter den Körben freuen. Auffällig war dabei vor allem, dass die Heat sogar weniger Turnover (12) als OKC (16) aufwiesen, die Thunder aber weitaus mehr aus den Ballverlusten der Heat herausholten, weil es bei Miami vor allem in der Transition-D haperte.
  • Anders als bei vielen den vorherigen Auftritte stand bei OKC nicht Westbrook im Mittelpunkt. Zwar initiierte der Spielmacher jeden Angriff, kam aber nur selten zu eigenen Punkten und beschränkte sich zu Beginn vor allem darauf seine Mitspieler einzusetzen.
  • Am Ende fehlte den Heat schließlich auch die Qualität, um das Ruder nach dem starken Run der Thunder noch einmal herumzureißen. Es wurde offensichtlich, dass Miami nicht über Spieler wie Westbrook oder Kanter verfügt, die offensiv jederzeit heißlaufen können. Whiteside oder Dragic enttäuschten allesamt im Angriff. Auch Winslow (2/13 FG) oder Waiters (1/9 FG) warfen nur Backsteine.

Der Spielplan im Überblick

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