NBA

Nenn' mich nicht Elefant, du Wasserschwein!

Boris Diaw und Tim Duncan
© getty

Boris Diaw haut einen Knaller nach dem anderen raus: Erst will er zum Mars fliegen, dann ordnet er den Spurs-Spielern Tiere zu. Swaggy P kandidiert als Defensive Player of the Year, Yi Jianlian weiß, wie man Geschäfte macht und Gabrielle Union fragt sich, wen sie eigentlich geheiratet hat. Thank God it's Friday!

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Wasserschwein der Woche: Ein Interview mit Boris Diaw ist das Beste, was einem Journalisten passieren kann. Denn: Egal, was auch die Frage ist - "The Big Croissant" wird eine unterhaltsame Antwort liefern.

Den neusten Beweis lieferte Alex Wong von GQ. Er befragte Diaw zu allem möglichen und bekam ein Sahne-Zitat nach dem anderen geliefert. Dabei ging es selbstverständlich auch um größere Sachen als Basketball. Zum Beispiel: Außerirdisches Leben ("Vielleicht gibt es irgendwo Fisch?"). Davon ist Diaw so angetan, dass er unbedingt mal ins Weltall fliegen will, auch wenn das derzeit "etwas teuer" ist.

Und da der neue Jazz-Forward niemand ist, der halbe Sachen macht, könne es auch gleich das ultimative Erlebnis sein: Eine Reise zum Mars. "Auch, wenn es wahrscheinlich keinen Rückflug geben wird." Sollte die NASA irgendwann nach Kandidaten suchen, um den Roten Planeten zu besiedeln, dann wäre Diaw "zu 100 Prozent" dabei. Was ebenfalls zu 100 Prozent dabei wäre, ist die Espresso-Maschine von Boris, die er bekanntlich mit auf seinen Roadtrip von San Antonio nach Utah genommen hatte ("zufällig habe ich einen Anschluss dafür in meinem Auto").

Zuletzt sollte Diaw bestimmte Ex-Mitspieler bei den Spurs einem passenden Tier zuordnen. Manu Ginobili? "Definitiv ein Leopard. Er ist schnell, schlau und gefährlich schön."

Coach Gregg Popovich? "Kennt ihr diesen alten Affen, der so unglaublich schlau ist und ansonsten nur rumsitzt? Das ist Pop."

Tim Duncan? "Timmy wäre der Elefant. Nicht vom Physischen her, sondern mental. Alle sagen, dass der Löwe der König des Dschungels ist, aber das stimmt nicht. Der Elefant bekommt von jedem Respekt. Er ist leise, niemals unter Stress, immer cool drauf. Außerdem weiß er, wie gut er ist."

Solch eine Steilvorlage nutzten natürlich Leopard, Affe und Co. So twitterte Ginobili: "Ich sitze hier gerade mit Patty Mills und wir diskutieren, was für ein Tier du wärst. Er sagt: Wombat. Ich sage: Wasserschwein." SPOX sagt: Boris for President!

Verteidiger der Woche: Nick Young aka Swaggy P ist grundsätzlich ein gefundenes Fressen für jeden TGIF-Schreiberling. Es ist nicht lange her, da forderte er, doch endlich mal in die Diskussion rund um den Award zum Verteidiger des Jahres aufgenommen zu werden. "Ich werde dem Commissioner sagen, dass er sich mein Spiel anschauen soll und dass ich nominiert werden sollte. Wenn das nicht passiert, ist es wie bei den Grammys, als Drakes Song "Hotline" übergangen wurde."

Wer hinter der Aussage Satire erwartet hatte, lag falsch - denn Young betonte immer wieder, dass er es ernst meine. Warum? "Wenn man an Defense denkt, denkt man an Swaggy P", ist sich der Edelverteidiger sicher.

Nach dem Auftakt-Sieg gegen die Rockets gab es nun neuen Stoff für die DPOY-Diskussion rund um Young. Beim Postgame-Interview rief Jordan Clarkson aus dem Hinterhalt unüberhörbar "Defensive Player oft he Year, yo!", woraufhin der Gemeinte nur bescheiden lächeln konnte.

Dabei handelt es sich allem Anschien nach um einen Running Gag. "Wir nennen ihn beim Training immer Bruce Bowen, The Glove (Gary Payton) oder Kawhi Leonard", erklärte jüngst Teamkollege Larry Nance Jr. Denn: "Nick sollte in einem Atemzug mit ihnen genannt werden."

Head Coach Luke Walton ist sich derweil nicht ganz sicher. "Ich habe ihm gesagt, dass er wie Tony Allen wirft. Keine Ahnung, ob er auch so verteidigt", so der Ex-Assistent der Warriors. Shots were fired.

Wie dem auch: Wir unterstützen Youngs Nominierung zum DPOY, glauben aber, dass er hinter James Harden und Dirk Nowitzki nur auf Rang drei landen würde.

Entlassung der Woche: Es ist nicht so, dass das erste NBA-Intermezzo von Yi Jianlian eine Erfolgs-Story gewesen wäre. In der NBA-Draft 2007 wurde der Chinese an siebter Stelle von den Milwaukee Bucks ausgewählt, konnte aber - vorsichtig ausgedrückt - nicht komplett überzeugen.

So wurde er recht schnell zu den New Jersey Nets geschickt, wo er in seiner besten Saison immerhin 12 Punkte im Schnitt auflegte. Danach ging es in Dallas wieder bergab.

Anschließend spielte er für vier Saison außerhalb der NBA und selbstverständlich auch für die chinesische Nationalmannschaft - inklusive eines starken olympischen Turniers 2016 in Rio, was die Lakers dazu veranlasste, ihm einen 10-Millionen-Dollar-Vertrag unterzujubeln.

Der Clou aus Sicht der Franchise: Diese Summe hätte der 29-Jährige nur bekommen, wenn er 60 Spiele absolviert hätte - ansonsten blieben ihm nur 250.000 Dollar. Nach einer eher mäßigen Preseason ahnte Yi dann Böses und sah kommen, dass genau dieser Fall eintreffen würde.

Deshalb fällte er die genau richtige Entscheidung: Er bat die Lakers darum, ihn zu waiven. Warum das ziemlich schlau ist? Die 250.000 Dollar bekommt er jetzt auch so, ohne sich durch eine 82-Spiele-Saison plus eventuellen Playoffs (LOL) kämpfen zu müssen.

Wir haben unseren Taschenrechner herausgekramt und in stundenlanger Kleinstarbeit ermittelt: Yi hat seit seiner Unterschrift in L.A. 4.166 Dollar pro Tag verdient, ohne Großartiges dafür geleistet zu haben. Der Mann weiß einfach, wie es geht.

Und sonst so: Dwyane Wade ist für vieles bekannt, nur nicht für seine Gefahr von Downtown. Bei seinem Debüt für die Bulls gegen die Celtics erfand sich "The Flash" aber neu und versenkte vier Bomben von jenseits der Dreierlinie. Das überraschte auch seine Ehefrau Gabrielle Union: "Jetzt stellt sich also heraus, dass ich einen Dreierspezialisten geheiratet habe. Wer ist dieser Typ?", twitterte sie in die Runde.

Manu Ginobili geht für die Spurs durch dick und dünn. "Man kann sagen: Ich habe der Franchise mein rechtes Ei geopfert", erklärte er gegenüber mysanantonio.com und spielte damit auf seine Hodenverletzung aus der vergangenen Saison an.

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