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Mit dem Zirkus auf Tour

Steven Adams präsentierte sich bei den Global Games von seiner humorvollen Seite
© getty
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Real vs. OKC: Am nächsten Tag steht das erste Spiel an, davor gibt es aber auch noch ein dramatisches Wiedersehen: Das Fastbreak-Team Daniel "Herzi" Herzog und Daniel "1 Braunbär" Braun kommt aus dem kalten London nach Madrid und ist sogar im gleichen Hotel einquartiert.

Das Spiel ist dann überragend, das WLAN im Barclaycard Center hingegen ist eine mittelschwere Katastrophe. Aber hey, Internet ist für uns Journalisten sowieso überbewertet. Mein Kollege in der SPOX-Redaktion übernimmt den Spielbericht und sieht ein Wahnsinnsspiel mit Sergio Llull in der Hauptrolle. Eine bittere Pille ist dagegen die Verletzung von meinem neuen Buddy Adams.

Nach dem Spiel verlassen wir die Halle beim Media Entrance und werden Zeuge, wie der Spielerbus bei seiner Abfahrt bejubelt wird wie das Papa-Mobil im Vatikan - wie gesagt, Baloncesto hat hier ein etwas anderes Standing. Wir heizen zurück zum Hotel und legen uns schlafen - irgendein Genie (hust) hat den Flug nach Barcelona am nächsten Morgen um 8 Uhr gebucht.

Hola, Oladipo: Mit rund vier Stunden Schlaf im Tank kommen wir in Barcelona an. Ich meckere über die Wolken, da ich aus Madrid eigentlich nur noch perfekten Sonnenschein kenne. Die London-geschädigten Fastbreak-Jungs sehen das natürlich anders und freuen sich, weil der erste Termin des Tages erst am Nachmittag stattfindet - vorher kann also noch geknackt werden.

Mit dieser Einstellung komme auch ich beim Hotel an, dort folgt dann jedoch Ernüchterung. "Check-In 1 PM", grunzt mich der Mann an der Rezeption an und zeigt auf die Uhr: 10:15 Uhr. Verdammt, das wäre auch zu schön gewesen. Immerhin haben die anderen in ihrem Hotel das gleiche Problem, also treffen wir uns stattdessen und bereiten uns auf den späteren Einsatz vor - und unser Ziel Victor Oladipo.

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Der größte Helene-Fischer-Fan der Welt erkennt uns tatsächlich wieder und performt erneut herausragend - das Ergebnis gibt es demnächst bei Fastbreak zu sehen. Danach gehen die Jungs noch zu einem Termin mit Shawn Marion, während ich mich mit NBA-Chef Adam Silver auf ein Bier treffe.

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Gut, das ist übertrieben. Aber irgendein gravierender EDV-Fehler (schätzungsweise) hat tatsächlich dafür gesorgt, dass ich eine Einladung ins frisch eröffnete NBA Cafe bekommen habe, auf dessen Dach sich neben Silver noch diverse ehemalige Spieler und andere wichtige Menschen tummeln. Und eben ich, für eine kurze Zeit. Ich hoffe, dass niemand für diesen Fehler gefeuert wurde.

Abschied nehmen: Am nächsten Tag steht nicht mehr wahnsinnig viel an. Ich frühstücke standesgemäß einen Burger und fahre zum letzten Termin mit OKC, der allerdings komplett für die Katz ist. Das einzig Nennenswerte ist Westbrook, der mitten im Scrum von irgendjemandem angerufen wird. Und das klingt spannender, als es war.

Die gesprächigste Mannschaft sind die Thunder nicht. Aber was soll man machen, unsere Ausbeute kann sich dennoch sehen lassen. Zudem steht ja noch das Spiel gegen Barca an, bei dem wir noch einen Termin mit Silver haben. Also diesmal wirklich: Kurz vorm Spiel steht uns der Commish für einige Minuten zum Interview zur Verfügung.

Silver verspätet sich zwar, ist dann aber gut gelaunt und beantwortet geduldig alle Fragen.

Auch dieser Programmpunkt ist abgehakt - Zeit für uns, Richtung Pressetribüne abzudampfen. Auf dem Weg laufe ich Arvydas Sabonis über den Weg und kann mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, ein Foto mit ihm zu machen - "sure, if you help me find my seat!", entgegnet Sabas. Kriegen wir hin, das Foto läuft auch - wobei ich mich mit meinen knapp 1,90 m bisher selten so klein gefühlt habe wie neben Sabonis.

Das Spiel selbst ist dann nicht ganz so hochklassig wie das vorige, aber dafür erneut spannend. Nur die Fans in Barcelona sind eine ziemliche Enttäuschung und werden nur dann laut, wenn T-Shirts auf die Ränge geballert werden. Aber das kennen die Thunder ja von einigen Auswärtsspielen in der NBA...

Nach dem Spiel wird sich schnell von der Meute verabschiedet und dann die Heimreise angetreten, denn auch der Rückflug nach München am nächsten Morgen soll wieder sehr früh gehen. Dumm nur, dass alle Taxis bereits weggeschnappt wurden; Herzi, 1 Braunbär und ich suchen letzten Endes rund eine Stunde nach einer Karre.

Um 2.30 Uhr geht es ins Bett, um 6 Uhr klingelt der Wecker. Aber, das haben wir in diesen Tagen in Spanien gelernt: Schlaf, Zeit und Internet sind allesamt überbewertet. Hasta luego.

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