NBA

Eine Story wie im 57. Star-Wars-Teil

Von Jan Dafeld
Russell Westbrook und Kevin Durant gehen ab sofort getrennte Wege
© getty

In Oklahoma drehen Fans wegen dem Wechsel von Kevin Durant weiter am Rad. Nun soll sogar ein Stadtname dran glauben. Derrick Rose strotzt derweil vor Selbstvertrauen und James Harden wird verspottet. Außerdem: The Chairman is back!

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Petition der Woche:

Dass glühende NBA-Fans - oder Sport-Fans im Allgemeinen - nicht gerade als Top-Favoriten in die Weltmeisterschaft des Kühlen-Kopf-bewahrens gehen, ist nicht erst seit dem Tag bekannt, als sich ein Lakers-Anhänger "I slept with Shaq" auf die Stirn tätowieren ließ. Dennoch schaffen sie es doch immer wieder uns, also die - hoffentlich doch - etwas gemäßigteren Fans, zu begeistern. Neuestes Beispiel: Ryan Nazari.

Der OKC-Fan aus Edmond will nach dem Wechsel von Kevin Durant zu den Golden State Warriors nämlich mal eben eine ganze Stadt umbenennen - warum denn auch nicht? In seiner Petition sprach er unter anderem von "zerrissenen Herzen", von "abscheulichen Taten", von Russell Westbrook als dem "Mann, der loyal ist und an den ich glaube" und vom "schrecklichen Kevin Durant". Was sich anhört wie eine Jedi-Rede im siebenundfünfzigsten Star-Wars-Teil, bezieht sich in Wirklichkeit also nur auf den Arbeitgeberwechsel eines einzelnen Angestellten in den USA. Dass die Stadt Durant obendrein auch noch komplett anders ausgesprochen wird als der Spieler Durant (die Betonung liegt auf der ersten Silbe), spielt offenbar auch keine Rolle.

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Wir finden an der ganzen Sache eigentlich nur schade, dass vor acht Jahren in Memphis noch niemand auf so eine kreative Idee kam. "Aufgrund des Abgangs des schrecklichen Pau Gasol fordern wir, als Linderung des Schmerzes in unseren zerrissenen Herzen, eine Umbenennung der Stadt in den Nachnamen des Mannes, der uns loyal geblieben ist." Und von da an ward die Stadt bekannt als... Gay.

Selbstvertrauen der Woche:

Neben Durant gab es während des Sommers noch einen weiteren Wechsel, der nicht allzu freudig aufgenommen wurde. In diesem Fall allerdings von einem der direkt Beteiligten: Derrick Rose. Der ehemalige Bulls-Held schnürt in der kommenden Saison die Sneaker für die New York Knicks und wird nun nicht müde zu betonen, dass er es mit seinem neuen Team allen Kritikern zeigen und voll durchstarten wird.

Seine jüngste Aussage: "Ich denke, dass wir eine Chance haben, jedes Spiel zu gewinnen. Und das ist in dieser Liga eine Seltenheit." Derrick Rose hält es also für möglich, dass die New York Knicks (!) jedes Spiel gewinnen könnten. Okay.

Was er sich außerdem durchaus vorstellen kann: DeAndre Jordan gewinnt den Three-Point-Shootout 2017, Reiner Calmund wird neuer Starting Point Guard der Dallas Mavericks und die Philadelphia 76ers landen nicht in der Lottery. Wobei... der letzte Punkt ist dann doch etwas zu abgedreht.

Schuh der Woche:

A propos abgedreht: So etwas Ähnliches hat in dieser Woche auch das Internet gemacht. Durchgedreht ist es nämlich. Der Grund: James Hardens (angeblicher) neuer "Signature Schuh" für Adidas. Mitte der Woche tauchten Fotos vom Triple Black Model auf und sorgten prompt für unzählige Reaktionen.

Tatsächlich scheinen die klobigen Dinger auf den ersten Blick doch eher dafür geeignet, um beim Angeln zufällig aus einem See gefischt zu werden, als Sport - und erst Recht Basketball - damit zu treiben. Vielleicht haben sich Harden und Adidas aber auch nur einen Trick bei Under Armour abgeguckt. Stephen Currys neuestes Modell, wozu er durch die klassische Krankenhaus-Arbeitskleidung inspiriert worden sein dürfte, wurde ebenfalls von der Internet-Community zerrissen - und verkaufte sich anschließend überragend!

Feiertag der Woche:

Mit dem Design seiner eigenen Schuhe muss sich Kobe Bryant nicht mehr beschäftigen. Wobei sich zumindest in Los Angeles auch niemals irgendwer über etwas von der Mamba lustig machen würde. Mit seinem Rücktritt ist der ehemalige Shooting Guard endgültig zur Legende in Kalifornien geworden und hat nun sogar seinen eigenen Feiertag erhalten.

In Anlehnung an seine Trikotnummern wurde 8/24 (amerikanische Schreibweise) offiziell zum Mamba Day erklärt. Auch wenn böse Zungen behaupten, das Datum könne genauso gut nach seiner Wurfquote ausgewählt worden sein, Chris Turk dürfte er als Neider schon mal sicher haben.

Oder wie hieß es noch gleich? "Diese Frau mag mich nicht. Und das verhindert vielleicht, dass ich der jüngste Chefchirurg aller Zeiten werde, was verhindern kann, dass ich Krebs heile, was verhindern kann, dass mein Geburtstag Nationalfeiertag wird - und jeder weiß, dass ich an meinem Geburtstag nicht arbeiten will!" Also: Chapeau, Kobe! You made it.

Klappstuhl der Woche:

So kann man sich täuschen, Kollege Klotz! In der vergangenen Woche hieß es bei "Thank God it's Friday!" noch: "Der Chairman wird leider nie in die NBA zurückkehren können. Nie, nie, niemals. Es geht einfach nicht" und nun ist genau das sehr wohl passiert: Yi Jianlian is back!

Mit einem Bewerbungsvideo, indem er erst einem Couchtisch den Rebound wegschnappt, beim Fastbreak gazellenartig einer Stehlampe davoneilt, anschließend einen Barhocker aussteigen lässt und schlussendlich eiskalt per Floater über eine Sofa-Garnitur hinweg abschließt, sorgte er im Lakers-Front-Office hellauf für Begeisterung.

Bis zu acht Millionen soll die Franchise sich die Dienste des Chinesen gleich mal kosten lassen. Gerüchten zufolge hat der Big Man mittlerweile sogar schon Spielpraxis gegen Menschen, statt ausschließlich Stühle sammeln können. Und wer weiß? Vielleicht bildet L.A. am Ende sogar die Dreamteam-Antwort auf die Warriors. Kwame Brown und Eddy Curry sollen sich bereits Klappstühle zum Trainieren gekauft haben.

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