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NBA-Legendenserie - David Thompson: Der Skywalker - Michael Jordans großes Vorbild

David Thompson hielt die Hall-of-Fame-Laudation für Michael Jordan bei dessen Einführung.
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Als die NBA in den 70er-Jahren in einer ihrer schwierigsten Phasen war, tauchte ein junger Mann auf, der die Massen elektrisierte. 73 Punkte machte er einst, mehr als einer seiner größten Bewunderer - Michael Jordan - je erzielte. David Thompson war einer der faszinierendsten Spieler seiner Zeit, doch Geld, Drogen und eine Treppe verhinderten eine noch größere Karriere.

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Diese Geschichte erschien erstmals am 4. September 2016. Alle weiteren Legenden-Geschichten gibt es in unserem Archiv.

Als Michael Jordan in die Hall of Fame 2009 eingeführt wurde, hatte dieser die Qual der Wahl, wen er als seinen Laudator einsetzen konnte. Bulls-Trainer Phil Jackson, der legendäre College-Coach von North Carolina, Dean Smith oder auch einen seiner besten Freunde von damals wie Charles Barkley oder Charles Oakley. Seine endgültige Entscheidung überraschte auf den ersten Blick, auf den zweiten ergab sie mehr als nur Sinn: David Thompson.

Er sollte die Rede für den besten Spieler aller Zeiten halten. Ein Spieler, den Michael Jordan in seiner Kindheit bewunderte. Ein Mann, der für North Carolina State auflief, während His Airness beim großen Rivalen North Carolina Tar Heels studierte.

Doch warum Thompson? Der Spitzname Skywalker verrät dabei einiges. Thompson war einer der ersten Spieler der 70er-Jahre, der eine schier unglaubliche Athletik in die NBA brachte. Durch seinen angedeuteten Ausfallschritt wirkte es, als ob in der Luft gehen würde. Selbst in der heutigen Association mit all ihren Athletik-Freaks würde Thompson herausstechen.

David Thompson war das große Vorbild von Michael Jordan,
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David Thompson war das große Vorbild von Michael Jordan,

David Thompson: Der Springer vom Lande

Bemerkenswert ist besonders eine Zahl, der Vertical Leap, die Sprunghöhe aus dem Stand. 44 Inches (das sind unfassbare 112 Zentimeter) wurden für DT notiert, damals war dies sogar einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde wert. Thompson selbst behauptete später, dass bei ihm sogar vier Inches mehr gemessen wurden. Des Weiteren existieren Geschichten, dass das Sprungwunder sogar eine Münze von der Korbanlage ohne Probleme herunter fischen konnte.

Offiziell wurde Thompson von der NBA als 1,96 Meter groß gelistet. Einige seiner Mitstreiter behaupteten allerdings, dass er circa fünf Zentimeter kleiner war. Jeder Scout würde heutzutage schier aus dem Häuschen sein. Um das einzuordnen: einer der größten Dunker der letzten Jahre, Vince Carter, erreichte nur 43 Inches bei einer Messung während seiner Prime.

Die Fähigkeit war aber nicht nur eine Laune der Natur. Thompson trainierte in seiner Jugend seine Sprünge unter anderem mit Gewichten an den Gelenken. Ein Mitspieler erinnerte sich: "Er trainierte mehr wie ein Football-Spieler. Er stemmte knapp 60 Kilo pro Bein."

Thompson wuchs als Jüngster von elf Geschwistern auf einer Farm in North Carolina auf. Einen Court hatte die Familie nicht, also baute Papa Thompson mit den Söhnen und auch Cousin Alvin Gentry, der zuletzt Coach der Sacramento Kings war, ein eigenes Feld auf die trockene rote Erde. "Es war ziemlich schwer zu springen auf diesem Untergrund, aber als ich dann in die Halle kam, fiel es mir viel leichter", versuchte Thompson später seine Gabe zu erklären.

David Thompson: Fliegen verboten

Dunks waren zu Thompsons Zeit im College jedoch verboten. Thompsons Uni, NC State, machte aus der Not eine Tugend und setzte vermehrt auf Alley-Oops mit dem Skywalker, der den Ball aus der Luft in den Korb legte. Seinen einzigen Dunk gab es im letzten Spiel zu bestaunen, als sein Trikot an die Hallendecke gegen die Charlotte 49ers gezogen wurde. "Ich hatte das Gefühl, dass ich den Fans eine Erinnerung hinterlassen muss. Darum packte ich einen Monsterslam aus. Die Fans sind völlig verrückt geworden und gaben mir Standing Ovations. Ich bekam ein Technisches Foul und der Coach wechselte mich sofort aus."

Dennoch war die Zeit für Thompson an der Uni ein voller Erfolg. 1974 konnte NC State die erste College-Meisterschaft feiern. In Erinnerung blieb vor allem das legendäre Match gegen UCLA um Star-Center Bill Walton und Coach John Wooden. Nach zweimaliger Verlängerung setzte sich das Wolfpack durch, Thompson gelang der Gamewinner. Walton war rückblickend voll des Lobes für den Star aus North Carolina: "Diese Niederlage wird mich mein Leben lang verfolgen. Er war der beste Spieler auf dem College, gegen den ich je gespielt habe."

David Thompson: Epische Duelle mit Dr. J

Natürlich blieben die Leistungen von Thompson auch in der NBA nicht unbemerkt. Der GM der Denver Nuggets, Carl Scheer, sagte dazu vielsagend: "Man konnte in dieser Zeit kein Sportfan sein, wenn man nicht David Thompson kannte." Die Atlanta Hawks zogen den Skywalker 1975 mit dem ersten Pick im Draft. Allerdings konnten Spieler und Franchise keine Einigung erzielen: "Sie behandelten mich so, als ob sie mich nicht wollten. Sie luden mich zum Dinner bei McDonald's ein", berichtete Thompson, der sich stattdessen lieber den Nuggets aus der ABA anschloss.

Für Thompson nur die logische Entscheidung. Die ABA war ein Spektakel, deutlich fortschrittlicher als die damals konservative NBA, gespickt mit aufregenden Spielern und Athleten wie George Gervin, Artis Gilmore oder Julius Erving. Gleich in seinem ersten Jahr führte er die Nuggets in die Finals, doch dort waren Doctor J und die New York Nets eine Nummer zu groß.

Doch war es ein anderes Duell mit Erving, dass in die Annalen des amerikanischen Basketballs einging: der erste Slam-Dunk-Contest. Mit Thompson, dem Iceman und Doctor J trat die Creme de la Creme an und sorgte für ein Spektakel. Am Ende siegte Doctor J mit dem berühmten Dunk von der Freiwurflinie knapp vor Thompson. Augenzeugen berichteten später, dass dem Skywalker im Training deutlich schwierigere Dunks gelangen, im Wettbewerb zeigte er sie aber nicht.

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