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Das Gesetz der Serie - und sonst?

LeBron James hat einen 0-1-Serien-Rückstand bereits neunmal in Serie ausgleichen können
© getty
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Das Tempo: Ein Lichtblick in Spiel 1 war eine Phase im dritten Viertel, als Cleveland binnen weniger Minuten einen 9-Punkte-Rückstand in eine 3-Punkte-Führung umwandeln konnte - dank eines schnelleren und aggressiveren Stils, wie Lue analysierte. Der Coach wünscht sich daher für Spiel 2 generell ein höheres Tempo von seinem Team, selbst wenn das gegen die dynamischen Warriors eigentlich kontraproduktiv erscheint. Doch Lue hat seine Gründe.

"Es gelingt uns im Schnellangriff besser, Jungs wie J.R., Kevin oder Channing offene Würfe zu verschaffen", erklärte der Coach. "Zudem ist der Court offener für LeBron und Kyrie, wenn sie penetrieren wollen. Daher denke ich, dass uns ein höheres Tempo offensiv sehr helfen wird."

Die Defense: Wer den Warriors mit schnellem Spiel wehtun will, darf sich selbst in der Defense keinerlei Fehler erlauben - und muss vorne gut auf den Ball aufpassen, da man den Dubs ansonsten genau in die Karten spielt. Die Defense war in Spiel 1 nicht das Hauptproblem der Cavs, allerdings auch nicht so gut, wie es die miesen Spiele von Klay Thompson und Stephen Curry (zusammen 8/27 FG) erahnen lassen würden.

Beide Splash Brothers hatten nämlich durchaus genug offene Würfe, die sie nur eben nicht mit so einer tödlichen Präzision trafen wie sonst gewohnt. Daher verwunderte es auch nicht, dass Curry trotz seiner schwachen Leistung sagte, er mache sich "keine Sorgen" wegen der Cavs-Defense. Nachdem Golden State die 7-Spiele-Schlacht gegen OKCs langarmige und athletische Defense überstanden hat, wirkten die Dubs in Spiel 1 teilweise verwundert darüber, wie viele Freiräume sie hatten.

Nahezu alle Cavs-Spieler müssen hier eine Schippe drauflegen, allerdings lässt sich auch hier Irving hervorheben, der mit all seinen defensiven Aufgaben in Spiel 1 große Schwierigkeiten hatte. Das sah Kyrie sogar ähnlich: "Ich muss besser dagegenhalten, wenn ich im Post nach Switches gegen Iguodala oder Barnes spiele. Da muss ich einfach physischer agieren."

Und das gilt nicht nur für ihn. Dass Iggy, Livingston oder Barbosa in Spiel 1 die Lampen ausschießen konnten, hatte vor allem auch damit zu tun, dass die Cavs sich ausschließlich auf den Warriors-Backcourt konzentrierten - und in der Zone kaum Gegenwehr leisteten.

Das Gesetz der Serie: Bei allen Stellschrauben, die Lue zur Verfügung hat, ist der größte Hoffnungsträger der Cavaliers natürlich immer noch James. Der King lieferte trotz imposanter Zahlen (23 Punkte, 12 Rebounds, 9 Assists) eine für seine Ansprüche mäßige Leistung ab und wird sich steigern müssen - gut für Cleveland, dass er dazu seit vielen Jahren auch tatsächlich in der Lage ist.

Seit 2009 verlor LeBron in neun Playoff-Serien das erste Spiel, schlug aber bei allen neun umgehend mit einem Sieg in Spiel 2 zurück, darunter auch in den letzten vier Finals. Seine Statistiken dabei? 31 Punkte, 11 Rebounds und 7 Assists im Schnitt. Eine solche Performance wäre auch in diesem Jahr der größte Trumpf der Cavaliers, zumal kaum damit zu rechnen ist, dass Curry und Thompson erneut beide ein derartiges Ei legen werden wie zum Auftakt.

"Meine Teams waren immer in der Lage, sich neu aufzustellen, Fehler aus dem ersten Spiel zu analysieren und dann in Spiel 2 mit einem besseren Game-Plan zurückzukehren", erklärte LeBron. "Ich war also Teil einiger sehr widerstandsfähiger Teams, die sowohl zuhause als auch auswärts zu Kontern imstande waren. Wenn wir unseren Plan vernünftig ausführen, kann uns das auch jetzt wieder gelingen."

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