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Schröders nächste Reifeprüfung

Dennis Schröder spielt zum dritten Mal mit den Hawks in den Playoffs
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Toronto Raptors (2) - Miami Heat (3)

Saisonbilanz: 3-1

Ausgangslage: Beide Teams mussten in der ersten Runde über sieben Spiele gehen, haben aber außer den Langzeitverletzten keine Ausfälle zu beklagen, auch Josh Richardson ist wieder fit. Die Heat vermissen Chris Bosh schmerzlich, nach wie vor gibt es keine Informationen, wann der Big Man nach seinen erneut diagnostizierten Blutgerinnseln auf den Court zurückkehren kann.

Umso erfreulicher für Miami, dass Luol Deng wieder sei altes Ich hervorgekramt und Goran Dragic den Overdrive-Knopf gefunden hat. Sie entlasten Dwyane Wade und Hassan Whiteside, die als Einzige konstant abliefern. Vor allem Deng (19,7 Punkte, 53 Prozent FG, 51 Prozent Dreier) spielt derzeit so wie zu besten Bulls-Zeiten.

Nach einem 2:0-Start in die Postseason und anschließend drei Niederlagen in Serie halfen die Erfahrung und der Heimvorteil den Heat, die Serie gegen die Hornets doch noch zu gewinnen. Toronto war als No. 2 Seed alles andere als souverän gegen die Pacers. Das Star-Backcourt-Duo bestehend aus Kyle Lowry und DeMar DeRozan hatte über die gesamte Serie Probleme, auch in Spiel 7 verspielte man am Ende fast noch eine 15-Punkte-Führung.

Nach dem ersten Sieg in der Postseason seit 2001 ist diese Kopf-Blockade hoffentlich gelöst und die Raptors können frei aufspielen. Denn wenn sie das tun, zeigen sie wirklich ansprechendes Teamplay mit gutem Ball Movement. Der Schachzug von Dwane Casey, Patrick Patterson für Luis Scola in die Starting Five zu berufen, hat sich bisher ausgezahlt.

Key Matchup: DeMar DeRozan vs. Dwyane Wade. Eine Legende und ein Spieler, der es einmal werden möchte. In Wade (34) und DeRozan (26) treffen zwei Basketballer-Generationen aufeinander und beide können den Ball im Korb unterbringen. Wade (19 Punkte, 47 Prozent FG) hat dabei aktuell die Nase gegenüber Double D vorn (16,2 Punkte, 32 Prozent FG).

Wade spielt eine fantastische und nahezu verletzungsfreie Saison. Wie er sein Team in der Crunchtime von Spiel 6 in Charlotte getragen hat, war eine Augenweide. DeRozan hatte gegen Indiana Probleme mit seinem Wurf, er muss die Konstanz wiederfinden, die ihn in der Regular Season auszeichnete.

Gut möglich, dass Wade nicht von DeRozan, sondern von DeMarre Carroll verteidigt wird. Die Aufgabe für den alten Mann wird also deutlich schwerer als gegen Charlotte.

X-Faktor: DeMarre Carroll. Seine Form hat der Raptors-Swingman noch immer nicht gefunden, seit seiner Verletzung ist er noch nicht wieder der Alte. Natürlich hilft er Dwane Casey auch in dieser Verfassung, doch sollte er irgendwo auf dem Weg zwischen Toronto und Miami Offense oder wenigstens Zielwasser von Downtown finden, würde das Toronto-Spacing der Heat-Defense größere Probleme bereiten. Und vielleicht sind das die Zentimeter, die DeRozan braucht, um endlich zu spielen wie in der Regular Season.

Prognose: In dieser Serie werden Details den Ausschlag geben. D-Wade ist für Vintage-Performances gut, aber vier in den ersten sechs Spielen werden auch ihm nicht gelingen. Ein siebtes Spiel in Toronto gewinnt Miami nicht, gegen Indiana schrie das kanadische Publikum den Spalding phasenweise selbst in den Korb. Daher Toronto in 7.

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