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Chronik: So wurden die Warriors zum Superteam

Die Golden State Warriors dominierten die Finals
© getty
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Das Durant-Erdbeben - der letzte Schritt zur Dynastie?

Die Free Agency 2016 wurde von einer einzigen Personalie dominiert: Der vertragslose Superstar, All-Star, MVP und mehrfache Scoring Champion Kevin Durant war bereit, sich von mehreren Teams Angebote anzuhören. Darunter waren die Warriors.

Zunächst schien es unwahrscheinlich, dass sich KD tatsächlich einem 73-9-Team anschließen würde - zu furchteinflößend erschien diese Option. Doch je länger er mit seiner Entscheidung hinter dem Berg hielt, umso unruhiger wurden die restlichen Lager. Denn eines wusste man auch dort: Unter anderem aufgrund des "lächerlichen" Curry-Vertrags war durchaus Cap Space vorhanden, um Durant unterzubringen. Zwar würden Spieler wie Barnes und Bogut gehen müssen, doch mit der Aussicht auf einen Ring war es klar, dass mehrere Veteranen für wenig Geld neu dazukommen würden.

Als Durant dann tatsächlich in der Players Tribune sein "nächstes Kapitel" verkündete, brach die Hölle los. Jubelarien auf der einen Seite, brennende Trikots und Hasstiraden auf der anderen. Doch über allem schwebte die Frage: Kann ein Team mit vier All-Stars wirklich funktionieren - und wenn ja, kann man es schlagen? Die Antworten lauteten einmal ja und einmal nein. In dieser Reihenfolge.

LeBron kündigt lange Dominanz an

Denn auch mit Durant schafften es alle Spieler, ihr Ego zurückzustellen und als Team aufzutreten. Trotz der Verletzung Durants am Ende der Regular Season war das Team fit und in Höchstform, als es in die Postseason ging - und rauschte ungeschlagen in die Finals. Dort warteten erneut die Cavs, die zwar an ihrem Limit spielten, letztendlich aber keine Chance hatten. Die zusätzliche Komponente KD hatte das ohnehin schon überragende Team praktisch unschlagbar gemacht.

Nach der Niederlage kündigte der besiegte LeBron James an, dass er erwarte, dass die Warriors noch lange auf diesem Niveau spielen werden. Schließlich seien alle Stars noch in ihren 20ern und wahrscheinlich bereit, auf Geld zu verzichten. Das müssen sie auch: Denn im Sommer 2017 werden Curry, Iguodala, Livingston und Durant (sofern er auf seine Spieleroption verzichtet) Free Agents.

Dass irgendeiner der genannten auf die Idee kommt, das Paradies zu verlassen, ist aber unwahrscheinlich. Das von James angekündigte Szenario könnte also eintreffen - und die Dubs haben die Möglichkeit, über Jahre hinaus zu dominieren und eine Dynastie aufzubauen.

Kluge Entscheidungen beim Draft, geschickte Trades, professionelle Umstrukturierungen, mutige Wechsel an der Seitenlinie, etwas glücklich zustande gekommene Verträge (Curry) und überzeugende Arbeit in der Free Agency (Durant) haben das möglich gemacht. Dass dies nicht allen gefällt, interessiert in der Bay Area sicherlich niemanden.

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