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OT-Sieg! Curry-Show bei Comeback

Stephen Curry ließ keine Anzeichen seiner Verletzung erkennen
© getty

Die Golden State Warriors haben das vierte Spiel gegen die Portland Trail Blazers gewonnen und reisen mit einer 3-1 Führung in der Serie zurück nach Oakland. Beim 132:125-Erfolg (BOXSCORE) feierte MVP Steph Curry sein Comeback und wurde in der Verlängerung in spektakulärer Manier zum Matchwinner.

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15 Tage war es her, seit sich Stephen Curry in der Serie gegen die Houston Rockets am Meniskus verletzt hatte - nun war der MVP wieder da. Zunächst kam er von der Bank, stand aber 37 Minuten auf dem Parkett. Er beendete sein Comeback mit unglaublichen 40 Punkten (16/32 FG), 9 Rebounds und 8 Assists.

Klay Thompson (23 Punkte 5/10 Dreier) und Draymond Green (21 Punkte, 9 Rebounds, 5 Assists, 4 Steals, 7 Blocks) leisteten einen starken Beitrag zum Sieg.

Für Portland stachen Damian Lillard (36 Punkte, 6 Rebounds, 10 Assists) und C.J. McCollum (24 Punkte) aus einem starken Kollektiv heraus, doch am Ende hatten sie dem MVP nichts mehr entgegenzusetzen. Al-Farouq Aminu (18 Punkte, 13 Rebounds) und Mason Plumlee (12 Punkte, 15 Rebounds) legten je ein Double Double auf.

Das fünfte Spiel findet in der Nacht zum Donnerstag in Oakland statt (4.30 Uhr im LIVESTREAM FOR FREE), dort können die Dubs die Serie beenden.

Die Reaktionen:

Stephen Curry (Warriors): "Ich liebe diesen Sport und ich liebe es, zu spielen. Ich habe es so sehr vermisst, mit meinen Teamkollegen auf dem Feld zu stehen. Es hat sich gut angefühlt, der Mannschaft in dieser Art und Weise helfen zu können und in den entscheidenden Momenten auf dem Court zu stehen."

Terry Stotts: (Coach Blazers): "Das war beeindruckend. Ich meine, Curry sah wirklich frisch aus. Er hat seinen Rhythmus gefunden, seine Würfe gemacht, gute Pässe gespielt und sich um Screen herumgekämpft. Und die 17 Punkte in der Verlängerung waren nicht mehr normal."

Damian Lillard (Blazers): "Ich hatte nicht meinen beste Shooting-Abend, aber ich denke, ich habe gut gespielt. Steph war fantastisch. Schon die ganze Saison. Deshalb ist er wieder der MVP. Ich bin mir sicher, dass er die zwei Wochen, die er verletzt war nicht untätig rumgesessen hat."

Draymond Green (Warriors): "Glaube ich, dass die Serie für Portland vorbei ist? Ja, das glaube ich."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Im Vorfeld wurde klar, dass Curry von der Bank kommen wird - als erster amtierender MVP in einem Playoff-Spiel. Es starteten wie zuvor Livingston, Thompson, Barnes, Green und Bogut. Die Blazers begannen mit Lillard, McCollum, Harkless, Aminu und Plumlee.

1. Viertel: Lillard war nach seinem magischen Spiel 3 immer noch heiß und versenkte gleich mal zwei Dreier, auf der Gegenseite wollte nicht viel fallen. Die Warriors erarbeiteten sich einige gute Würfe, doch keiner tat ihnen den Gefallen, im Korb zu landen. Die Leichtigkeit fehlte - und das war deutlich zu erkennen. Portland war mit 16 oben, Green schubste McCollum und handelte sich ein frühes Technical ein. Dann kam Curry zurück. Sein erster Elbow-Jumper war perfekt, der erste Dreier allerdings ein Airball. Immerhin lief er rund, die Warriors spielten nun besser und konnten die Rückstand auf 18:26 verkürzen.

2. Viertel: Die Partie nahm Fahrt auf und Mo Speights zeigte mit zwei Dreiern in Folge, dass er seinen Touch doch noch nicht verloren hat. Die Blazers antworteten mit der gleichen Geschwindigkeit und hielten Golden State auf Abstand. Vor allem McCollum gab Gas. Green setzte mit einem Coast-to-Coast-Dunk das Highlight eines 10:0-Laufs der Warriors, der wieder gelang, als Curry auf dem Feld stand. Terry Stotts ging zu Hack-a-Bogut über, Kerr reagierte mit Hack-a-Harkless bzw. Hack-a-Davis. Livingston beschwerte sich nach einem harten Kopftreffer bei einem Layup und fing sich innerhalb von 5 Sekunden zwei Technische Fouls ein. Während es für ihn unter die Dusche ging, vergrößerten die Blazers ihren Vorsprung und nahmen eine 67:57-Führung mit in die Kabine.

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3. Viertel: Curry startete die zweite Hälfte, in der Thompson endlich seinen Wurf fand. Ein Longball aus der Ecke war die Initialzündung. Currys Präsenz eröffnete ihm die nötigen Räume und während der MVP von Downtown kein Glück hatte (0/8 Dreier), wurde der Korb für Thompson größer und größer. Seine Treffer und Greens spektakuläre Defense (schon 6 Blocks) bescherten Golden State in Minute 34 die erste Führung der Partie. Gerald Henderson hielt die Blazers mit guten Aktionen auf beiden Seiten des Feldes im Spiel und den Score bei einem Punkt Rückstand - 86:85 Warriors.

4. Viertel: Nach einem schwachen dritten Viertel blieben Lillard und McCollum auch zu Beginn des Schlussabschnitts blass, während Curry immer besser in Fahrt kam. Doch auf einmal war Portlands Backcourt wieder aggressiv und hielt dagegen. Nach einer kurzen Verschnaufpause kam Curry zurück - und traf beim zehnten Versuch von Downtown zum ersten Mal. Das Duell zwischen Lillard und Curry elektrisierte: Beide trafen wilde Dreier und fanden ihre Big Men mit starken Pässen. Barnes netzte nach Curry-Vorlage zum Ausgleich, die letzten Würfe von Lillard und Curry wollten nicht fallen, auch Greens Tip-In verfehlte sein Ziel. 111:111 Overtime!

Overtime: Curry musste noch fünf Minuten durchhalten und er war zur Stelle. Nein, er drehte völlig durch! Dreier, Floater, Layup und noch ein Dreier - die ersten 12 Dubs-Punkte der Verlängerung markierte der MVP höchstselbst. Portland teilte sich die Last und war dran, doch ein weiterer Longball aus dem Dribbling ließ das Polster auf 8 Zähler anwachsen. An der Linie begrub Curry mit seinen Overtime-Punkten 16 und 17 (NBA-Rekord!!!!) die Hoffnungen der staunenden Blazers. 132:125 der Endstand.

Warriors vs. Blazers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Steph Curry. Er ist wieder da. Welch ein Comeback des MVP, der das Spiel im vierten Viertel wie so oft in den Playoffs 2015 übernahm. Mit dem Floater zum Ende der regulären Spielzeit hätte er schon zum Helden werden können, doch dann wurde er es eben in der Overtime. Nicht ein Hauch seiner Verletzung war zu sehen. Welcome back, Steph!

Der Flop des Spiels: Damian Lillard. Sicher eine harte Wahl, denn der Blazers-PG war Curry zeitweise fast ebenbürtig. Doch zwischendurch tauchte er unter und wollte am Ende der Overtime fast alles allein machen. Ein wenig mehr Vertrauen in seine Mitspieler hätte vielleicht geholfen. Noch ist er nicht auf einem Level mit Curry (9/30 FG).

Das fiel auf:

  • Curry spielte in seinen kurzen Einsätzen viel abseits des Balles. Steve Kerr wollte nicht, dass er sich mit zu vielen Dribblings verausgabte. Er bewegte sich gut, saß in seinen Pausen meist auf dem Fahrrad. Ursprünglich sollte er nur 25 Minuten auf dem Court stehen, doch die Ejection von Livingston machte dem Plan einen Strich durch die Rechnung.
  • Der Unterschied mit und ohne Curry auf dem Court war enorm. Während Thompson als erste Option Schwierigkeiten hatte und schon Mitte des ersten Viertels ziemlich frustriert wirkte, war er neben Curry deutlich effektiver. Der MVP zog die Verteidigung auf sich und auch im Fastbreak waren die Warriors mit Curry deutlich besser.
  • Das erste Viertel hingegen war wenig ruhmreich, stellten die Warriors mit lediglich 18 erzielten Punkten einen Negativrekord in ihrer Saison auf. Zudem ließen die Dubs 67 Punkte in der ersten Hälfte zu, der höchster Wert in diesen Playoffs.
  • Mehrfach wurden die Blazers heute nach illegal Screens zurückgepfiffen, sowohl Plumlee als auch Davis. Dabei hielten sich die bewegten Blöcke und die etwas übertriebenen Schauspieleinlagen die Waage. Dennoch verlor Portland dadurch mehrere Possessions.
  • Am Ende der ersten Hälfte trieb Golden State den Small Ball Trend auf die Spitze. Mit Barnes als Center hatte der längste Spieler gerade einmal 2,03 Meter Körpergröße. Es war vermutlich Barnes' erster "Center"-Einsatz seit der High School.
  • Im 623. Spiel seiner NBA-Karriere wurde Shaun Livingston zum ersten Mal wegen unsportlichen Verhaltens unter die Dusche geschickt. Selten hat man den sonst so ruhigen Veteran derart in Rage gesehen, nachdem er am Kopf getroffen wurde.

Der Spielplan im Überblick

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