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Und wir spielen Bonnie und Clyde

Demnächst beim Def Comedy Jam: Russell Westbrook (l.) und Kevin Durant
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Punchline der Woche

Mit der Rückkehr von "Game of Thrones" geht es leider auch in der NBA wieder los - binnen 48 Stunden raffte es in der vergangenen Woche Stephen Curry, Chris Paul und Blake Griffin dahin. Vom Grizzlies-Kadaver oder der Mavericks-Seuche ganz zu schweigen. Es passiert zwar jedes Jahr, dadurch wird die Verletzungs-Misere aber kein bisschen weniger ätzend.

Chris Paul: Für immer unvollendet?

Dementsprechend fielen ligaweit auch die Reaktionen aus, in aller Regel wurden Mitleid und Genesungswünsche in Richtung der Verletzten geäußert. In aller Regel. Blazers-Guard Damian Lillard wurde nach Spiel 5 darauf angesprochen, wie es sich anfühle, nicht mehr der Underdog gegen die Clippers zu sein und entgegnete kühl: "Keins von beiden Teams hatte heute einen All-Star zur Verfügung."

Zingggg! Da ist doch wohl nicht immer noch jemand sauer, dass er nicht am All-Star Game teilnehmen durfte? Nicht, dass sein Ärger nicht berechtigt wäre. Aber: Ein (möglicher) Spot bei den All-NBA Teams sowie ein (wahrscheinlicher) Einzug in die zweite Playoff-Runde wären vielleicht ja auch kein schlechter Trostpreis.

Reaktion der Woche

Die Serie zwischen Charlotte und Miami hat eine ziemlich kuriose Richtung genommen. Nach zwei Heat-Blowouts zum Start haben die Hornets drei Siege in Serie geholt und stehen kurz davor, die potenziellen "Cavs-Stopper" aus Miami in den Urlaub zu schicken. Das irritiert die Heat, ganz offensichtlich kann der Einbruch ja nicht an ihnen liegen, richtig?

Richtig. Fragt man Hassan Whiteside, der nach zwei guten Spielen am Anfang auf einmal nur noch durch die Gegend irrt und auf Block-Möglichkeiten hofft, liegt der Grund auf der Hand: "Ich dachte, das hier wären die Playoffs. Dabei sollte man sie Flop-Offs nennen. Ich dachte, hier würde es physischer zugehen. Ich weiß gar nicht, wo ich bei den Calls anfangen soll."

Whiteside hielt sich danach zurück, wohl auch, um keine Sperre oder Geldstrafe zu kassieren. Ähnlich ging es Dwyane Wade nach Spiel 5, der bei seinem letzten Play nicht den erhofften Pfiff bekommen hatte. Die Schelte übernahm dafür seine bessere Hälfte.

Gabrielle Union, bekannt von Film, Fernsehen und ominösen Bananenboot-Fotos, rastete ob der Szene bei Twitter ordentlich aus und verlangte sogar, dass Schiedsrichter für Fehlentscheidungen von nun an Geldstrafen bekommen müssten. "So miese Schiedsrichter verdienen Geldstrafen und Sperren. Das ist die einzige Motivation, um beim nächsten Mal besser zu sein", verkündete sie unter anderem.

Schlechte oder gute Leistungen der Refs mal dahingestellt - laut dem Review Center der NBA wurde in Spiel 5 richtig entschieden -, gefloppt wird ohnehin überall. Marcus Smarts Flop in Game 3 etwa war ein Stück Performance Art , und selbst bei den Heat hat es in der Franchise-Geschichte schon die eine oder andere Flopperei gegeben.

Umso lockerer kam die Reaktion von Hornets-Coach Steve Clifford: "Ich sehe mir die Videos ziemlich genau an. Wenn man bei beiden Kadern die Karriere-Zahl an Flops vergleicht, ist es nicht gerade knapp." Wen könnte er damit wohl meinen - doch nicht etwa Gabbys Ehemann?

Motivator der Woche

Wenn man im Wörterbuch die Bezeichnung "Irrational Confidence" nachschlägt, landet man ohne Umwege beim Antlitz von Jason Terry - genauer gesagt von seinem rechten Bizeps, auf den er sich vor dem Start der 2010/11er Saison die Larry O'Brien Trophy tätowieren ließ. Es funktionierte, schließlich gewann er mit Dallas damals tatsächlich den Titel. Es kann nur eben nicht immer klappen.

Schon bei seinem Wechsel nach Boston im Jahr 2012 erwies es sich im Nachhinein als Fehler, ein weiteres Meister-Tattoo mit dem Celtics-Kobold stechen zu lassen, es setzte stattdessen ein Erstrundenaus. Der "Jet" scheint aber daraus gelernt zu haben, denn diesmal bleibt ihm zumindest kein Andenken an seine Garantie auf dem Körper.

Vor Spiel 5 der Serie gegen Golden State versprach Terry der Welt, dass seine Rockets gewinnen würden. Leider hatte er die Lustlosigkeit seiner Mitspieler - und seine eigene Unfähigkeit - dabei offenbar nicht auf dem Zettel. Denn Houston bekam bekanntlich erneut ordentlich auf die Mütze. Terrys Stats? 22:56 Minuten, 0 Punkte, 1 Assist, 4 Rebounds, 0/7 aus dem Feld. Wie gesagt: Es kann nicht immer klappen.

"Ich bin ein Super-Motivator", erklärte Terry danach. "Das habe ich schon meine ganze Karriere über gemacht. Bei dieser Gruppe ist das leider nicht angekommen. Wir hatten das ganze Jahr über keine vernünftige Team-Chemie."

Und das, liebe Freunde, ist alles, was man über diese Rockets-Saison wissen muss. Viel Spaß im Urlaub!

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