NBA

Dominant - und doch nicht unbesiegbar

Die Bulls und Lakers sind gleich mehrach in der Auswahl der besten Playoff-Teams vertreten
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Platz 3

Philadelphia 76ers (1983)

Starting Lineup: Maurice Cheeks, Andrew Toney, Julius Erving, Marc Iavaroni, Moses Malone

Weg zum Titel: New York (4-0), Milwaukee (4-1), Los Angeles (4-0)

Da die 76ers der 80er nur einen Titel gewannen, werden sie gemeinhin bei der Auflistung de besten Teams der Historie unter den Tisch fallen gelassen. Nichtsdestotrotz war die Saison 82/83 eine ganz besondere für die Stadt der brüderlichen Liebe.

Nach der lockeren Auftakthürde New York wartete mit Milwaukee niemand Geringeres als das Team, das soeben die Bird/McHale-Celtics per Sweep aus den Playoffs gekegelt hatte.

Und die Bucks sollten der Schandfleck aus der ansonsten weißen Weste der Mixers sein. Vor den Playoffs hatte der große Moses Malone angekündigt, sein Team werde jeden Gegner sweepen. Die "fo, fo, fo"-Vorhersage hätte sich beinahe erfüllt, doch in Spiel zwei der Conference Finals machte Milwaukee Philly einen Strich durch die Rechnung.

Moses Malone: Der Gott unter den Brettern

Unabhängig davon war die Postseason eine Demonstration der Stärke. Malone und Dr. J. arbeiteten unermüdlich und zermürbten jeden Gegner, auch die Lakers, die in den Finals nicht einmal zuhause in den Genuss eines einzigen Erfolgserlebnisses kamen. Vor allem nach der Vorjahres-Niederlage in den Finals war das eine enorme Genugtuung für Philly. 18 Jahre lang hielten die Sixers mit 12-1 den besten Playoff-Record der Geschichte.

Platz 2

Chicago Bulls (1996)

Starting Lineup: Ron Harper, Michael Jordan, Scottie Pippen, Dennis Rodman, Luc Longley

Weg zum Titel: Miami (3-0), New York (4-1), Orlando (4-0), Seattle (4-2)

Ach ja, die Bulls 95/96. Das Team, das einst den Rekord für die beste Saison aller Zeiten hielt. Bis ein gewisser Steph Curry kam und der gesamten NBA auf der Nase herumdribbelte.

Nach der Wahnsinns-Saison von 72 Siegen war aber noch längst nicht Schluss. Jordan war zurück und das mussten die Kontrahenten natürlich zu spüren bekommen. Die Bulls gewannen sieben Spiele in Serie gegen Mannschaften mit mehr als 60 Regular-Season-Siegen. Wow! Und gleich vier davon kann man als Schlachtfest bezeichnen (unter anderem +38 gegen die Magic).

Scottie Pippen: Für immer in Jordans Schatten

Aber es gab - wie immer - auch Schattenseiten. Chicago rauschte berauscht durch die Playoffs und Jordan verwandelte einen Mid-Air-Hand-Switch-Layup nach dem anderen. Doch dann das: Irgendwo in Seattle verloren die Bulls ihren Fokus. Nach Game 3 war nichts, wie es vorher war. Chicago musste kämpfen, MJ musste kämpfen - und eine ganze Nation litt mit.

Detlef Schrempf: Ein Mann wie sein Haarschnitt

Die Sonics mit Shawn Kemp, Gary Payton und Detlef Schrempf schnappten sich Spiel 4 und 5, da die Offense der Bulls völlig ihr Mojo verloren hatte. Das sollte doch nach dieser grandiosen Saison nicht noch schiefgehen? Es ging nicht schief. Denn trotz 23 Punkten von uns Detlef und nur 5/19 FG des Herrn Jordan rackerte sich Chicago in Spiel 6 zum Titel, der den zweiten Threepeat einläutete. Dennoch raubte der Einbruch und die abschließende 15-3 Bilanz den Bulls den Platz an der Sonne.

Platz 1

Los Angeles Lakers (2001)

Starting Lineup: Ron Harper, Kobe Bryant, Rick Fox, Horace Grant, Shaquille O'Neal

Weg zum Titel: Portland (3-0), Sacramento (4-0), San Antonio (4-0), Philadelphia (4-1)

1996 musste Shaq als Teil der Magic noch mit ansehen, wie er trotz Unterstützung von Penny Hardaway Opfer des dominanten Bulls wurde. 2001 war es O'Neal, der als Letzter lachte. Die Regular Season war gar nicht so der Kracher, L.A. gewann "nur" 56 Spiele und musste sich hinter Duncans Spurs einreihen. Erst ein Endspurt von acht Siegen in Folge sicherte den Lakers die Pacific Division gegen die Verfolger aus Sacramento.

Doch als es um die Wurst ging, war Los Angeles da. Kobe war da. Shaq war da. Zusammen kamen sie auf 59,8 Punkte, 23,7 Rebounds und 9,3 Assists - und das mittlere Jahr des Lakers-Threepeats ging als bester Playoff-Run aller Zeiten in die Geschichtsbücher ein.

Phil Jackson: Der Birkenstock-Philosoph

Warum? Nun, da wäre zum Einen die Tatsache, dass die Lakers elf Siege am Stück feierten - und das gegen die besten West-Teams um die Jahrtausendwende: gegen die Blazers, die Kings und die Spurs. Überhaupt: 4-0 gegen den Top-Seed aus San Antonio? Mein lieber Herr Gesangsverein! Spieler unter Gregg Popovich gewesen zu sein, hat während dieser Serie vermutlich weniger Spaß gemacht als dieser Tage neben Farewell-Kobe in einem Jersey der Lakers auf dem Feld zu stehen.

Shaquille O'Neal: Ein gewaltiger Kindskopf

Dann war da aber noch dieser kleine Zwerg. Dieser Allen Iverson. Der tat nichts lieber, als L.A. in die Suppe zu spucken. Seine 48 Punkte beim Overtime-Auswärtssieg in Hollywood ärgern Kobe sicher noch heute. Und auch sicher noch in 20 Jahren. Los Angeles verpasste durch die Pleite die Chance, als erstes Team ungeschlagen durch die Playoffs zu gehen. Bis heute wartet die Liga auf diesen Postseason-Run. Doch ihre Dominanz und die Bilanz von 15-1 macht die Lakers von 2011 zum besten Playoff-Team der Geschichte.

Fun Fact

Der "schlechteste" Champion der Geschichte sind die Boston Celtics von 2008. Mit zehn Playoff-Niederlagen stellten sie einen neuen Negativ-Rekord für Titelträger auf. Gegen die 37-Siege-Franchise aus Atlanta verloren die C's um Kevin Garnett, Paul Pierce, Ray Allen und Rajon Rondo drei Spiele, dazu gewann Boston damals bis zu den Conference Finals kein einziges Auswärtsspiel.

Die Playoffs im Überblick

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