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Uncle Drew schickt Detroit in die Ferien

31 Cavs-Punkte gingen auf das Konto von Irving
© getty

Auch das vierte Spiel der Serie (4-0) mit den Detroit Pistons können die Cleveland Cavaliers für sich entscheiden. Beim 100:98-Erfolg (BOXSCORE) in Detroit übernimmt Kyrie Irving das Kommando und bringt ein enges Spiel für die Gäste über die Zeit.

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The sweep is real! Die individuelle Klasse der Cavs hat auch im vierten und damit letzten Spiel der Erstrundenserie gegen beherzt kämpfende Pistons den finalen Ausschlag gegeben. Gerade Kyrie Irving war erneut großartig aufgelegt und schenkte seinem Team gleich 31 Punkte. LeBron James erzielte 22 Punkte und rundete sein Spiel mit 11 Rebound sowie 6 Assists ab. Nur Kevin Love (13 Rebounds, 11 Punkte, 3/15 FG) blieb als drittes Mitglied der 'Big Three' unter seinen Möglichkeiten

Detroit konnte die Partie bis zum Schluss offen gestalten und schnupperte, wie auch in den Begegnungen zuvor, an einem Sieg. Doch neben Marcus Morris (24 Punkte, 3/4 3FG), Tobias Harris (23) und Andre Drummond (17) fehlten an diesem Abend weitere verlässliche Schützen. So sah sich Reggie Jackson (13 Punkte, 12 Assists) über fast 48 Minuten einer knallharten Deckung gegenüber.

Für die Truppe von Stan Van Gundy geht es nun in die Sommerpause, Cleveland wartet hingegen auf den Ausgang der der Serie zwischen Boston und den Hawks.

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Vor dem Tip-Off: Überraschungen bei der Verkündung der Line-Ups bleiben aus. Detroit schickt die gewohnten Namen auf den Court: Jackson, Caldwell-Pope, Harris, Morris und Drummond. Die Gäste aus Cleveland beginnen mit Irving, Smith, James, Love und Thompson.

1. Viertel: Cleveland tat sich zu Beginn recht schwer in der Offensive. Nur 36 Prozent der Würfe saßen. Dazu kam Detroit mal wieder gut aus den Startlöchern und schickte gleich vier erfolgreiche Würfe von Downtown auf die Reise. Zwischenzeitlich war man bereits mit 8 Punkten davongezogen, doch der gute Beitrag von Kevin Love (6 Punkte, 9 Rebounds) brachte die Cavs wieder mit 28:25 heran.

2. Viertel: Im zweiten Durchgang bekam die Defense der Gäste deutlich besseren Zugriff, da Smith und Irving immer wieder aggressiv gegen Jackson doppelten, der sich dagegen zwar zu wehren wusste, jedoch verloren die Detroit-Angriffe an Schwung. Der direkte Punkte-Vergleich der beiden Backcourts zeigte eine klare Überlegenheit auf Seiten der Cavs (7:23 Punkte). Da zudem wichtige Bankspieler wie Stanley Johnson Probleme mit ihrem Wurf hatten (1/6 FG), gingen die zweiten 12 Minuten schließlich mit 28:24 an Cleveland.

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3. Viertel: Vorsicht, wenn dieser Kerl feuer fängt. Irving erzielte gleich 10 Punkte in Serie für Cleveland, darunter ein wahnsinniger Wurf, bei dem er zuvor fast dreimal den Ball verlor, nur um sich dann mit dem Rücken zum Korb an der Dreierlinie umzudrehen und mit der Hand im Gesicht einen wilden Longball zu verwandeln. Doch die Pistons hatten in KCP, Harris und Morris Antworten parat, weshalb die 11-Punkte-Führung durch einen KCP-Dreier schließlich egalisiert wurde. Ein Ass hatte Irving aber noch im Ärmel: Mit dem Buzzer nahm er, eng verteidigt von Johnson, den Halfcourt-Shot - drin! Mit 78:81 ging es in den letzten Durchgang.

4. Viertel: Irving, Irving und noch mal Irving. Uncle Drew zeigte im Gegensatz zu den wacker kämpfenden Pistons keine Nerven. KCP hatte eine Minute vor Schluss noch auf einen Punkt verkürzt, doch der Cavs-Spielmacher ließ sich nicht beirren. Wieder regnete es von Downtown, worauf Jackson mit einem krachenden Dunk antwortete. Als die Pistons tatsächlich am ersten Sieg in der Serie schnupperten, machte Iriving mit starker Defense, die aus Sicht der Detroit-Fans vielleicht auch einen Pfiff verdient gehabt hätte, den Sack zu. 98:100 schließt das letzte Kapitel dieser Serie.

Detroit Pistons vs. Cleveland Cavaliers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kyrie Irving. Es scheint, als ob sich Irving seinen besten Basketball für die Playoffs aufgehoben hat. Pünktlich zur wichtigsten Zeit der Saison ist Uncle Drew auf Betriebstemperatur und erzielte 31 Punkte. Dazu war er zusammen mit J.R. Smith für die glänzende Verteidigung von Jackson verantwortlich, den er im letzten Play mit knallharter Defense am möglichen Buzzerbeater hinderte.

Der Flop des Spiels: Kentavious Caldwell-Pope. Der Shooting Guard spielte zweifellos starke Playoffs, doch gerade heute, wo eigentlich jeder Starter einen tollen Beitrag leistete, fiel KCP ein wenig ab. Zwar brachte sein Dreier Detroit kurz vor dem Ende überhaupt erst wieder in Schlagdistanz, doch seine 3/10 FG taten den Pistons richtig weh. Auch mit Problemen: Rookie Stanley Johnson.

Das fiel auf:

  • Die aggressiven Blitzes, also das schnelle Doppeln von Reggie Jackson, waren ein starkes Mittel, um den Pistons gleich zwei Stärken zu rauben. Weder konnte Jackson selbst den Weg zum Korb suchen noch gelang es regelmäßig, ein schnelles Pick'n'Roll über Andre Drummond aufzuziehen. Selbst wenn sich Jackson häufig aus der Umklammerung lösen konnte, kontrollierte Cleveland auf diese Weise das Tempo vor dem eigenen Korb.
  • Detroit ist gut, doch Cleveland war einfach besser. Die Pistons spielten gerade im ersten Durchgang wirklich Playoff-würdigen Basketball. Auf den Spalding wurde aufgepasst (5 Turnover), der Ball wanderte effektiv durch die Reihen (13 Assists), der Dreier fiel hochprozentig (5/10 3FG). Es fehlten eigentlich nur ein paar Stops mehr, um die Cavaliers noch stärker unter Druck zu setzen.

  • Dieses Spiel zeigt ebenso perfekt auf, was den Pistons noch fehlt, um von einem guten zu einem sehr guten NBA-Team zu werden. Die Bank brachte erneut nur 12 Punkte zustande, Andre Drummond traf 5 von 10 Freiwürfe, bis er in den letzten Minuten auf die Bank musste. Abgesehen davon stünde dem Team der ein oder andere Veteran gut zu Gesicht. Speziell in engen Situationen unterliefen den Pistons die entscheidenden Fehler.
  • Cleveland trat dagegen wie ein Team auf, das ohne Umschweife in die Finals will. Unglaublich abgeklärt präsentierten sich James und Co. Nur 5 Turnover, fast 90 Prozent von der Freiwurflinie und konsequentes Punkten über Fastbreaks. Mit einer solch reifen Spielweise kann die Truppe von Tyronn Lue selbst einen überschaubaren Wurfabend (nur 37 Prozent von Downtown) locker wegstecken.

Der Spielplan im Überblick

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