NBA

Detroit verzweifelt an Cavs-Dreierregen

LeBron James war Top-Scorer seiner Cavaliers
© getty

Mit einem 107:90-Erfolg (BOXSCORE) konnten sich die Cleveland Cavaliers auch das zweite Spiel der Erstrundenserie gegen die Detroit Pistons sichern (2-0). Während sich die Gäste an einer neuen Herangehensweise versuchten, schossen die Cavs von Downtown alle Lichter aus.

Cookie-Einstellungen

Stan Van Gundy wollte die Stärke von Andre Drummond (20 Punkte, 7 Punkte) im zweiten Aufeinandertreffen mit den Cavs deutlich mehr zur Geltung bringen und ließ viele Spielzüge über den Big Man laufen. Die Gastgeber hatten mit dieser Herangehensweise jedoch nur zu Beginn Probleme, da Cleveland reihenweise Longballs durch die Reuse schickte.

Besonders Kyrie Irving (22 Punkte, 4/7 3FG) und J.R. Smith (22 Punkte, 7/11 3FG) konnten sich aus der Distanz auszeichnen, wodurch die Cavs das Spiel immer wieder breit machten, um LeBron James (27 Punkte, 6 Rebounds, 3 Assists) direkt am Korb anzuspielen.

Die Pistons hatten dieses Mal deutlich größere Probleme mit ihrem Dreier (4/17 FG), auch die Bank war lange nicht so gefährlich wie in der ersten Playoff-Partie (19 Punkte). Gerade Marcus Morris (11 Punkte, 2/10 FG) blieb im Vergleich zum vorherigen Spiel unter seinen Möglichkeiten. Darüber hinaus schlug sich Reggie Jackson mit einer Handverletzung herum (14 Punkte), wogegen Drummond an seiner Freiwurfschwäche (4/16 FT) zu knabbern hatte.

Die NBA live bei SPOX! Alle Spiele im LIVESTREAM-Kalender

Die Reaktionen:

J.R. Smith (Cavaliers): "Wir haben 38 Dreier geworfen? Damn! Eigentlich war ich einfach nur offen, eine ziemlich simple Sache für mich."

LeBron James (Cavaliers): "Es gab bisher keine dreckige Aktion in dieser Serie. Deshalb werde ich meine Jungs weiterhin daran erinnern, dass wir hier Basketball spielen wollen. Alles andere ist irrelevant. Klar, ich habe was abbekommen, aber ich stehe noch."

Steve Van Gundy (Coach Pistons): "Egal wie offen jemand ist, 20 von 38 sind einfach verdammt gut."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Bei beiden Teams gibt es keine Veränderungen in den Startaufstellungen zu vermelden. Die Cavaliers beginnen mit Irving, Smith, James, Love und Thompson. Williams steht weiterhin auf der Verletztenliste.

Die Gäste aus Detroit schicken Jackson, Caldwell-Pope, Harris, Morris und Drummond ins zweite Duell in Ohio.

1. Viertel: Wieder kamen die Pistons stark aus den Startlöchern und legten bis zur ersten Auszeit (Cavs) sogleich einen 15:7-Run hin. Dazu konnte Drummond Tristian Thompson früh zu zwei Fouls verleiten. Auf Seiten von Cleveland war es Irving, der die ersten Minuten bestimmte. Besonders sein Dreier fiel ausgezeichnet (13 Punkte, 3/3 3FG). Das Viertel endete schließlich mit 28:23 für Detroit.

2. Viertel: Es dauerte keine Minute, da hatten die Cavaliers ihren Gegner schließlich eingeholt. Ein Kick-out-Pass auf Jefferson von Dellavedova führte zum nächsten Dreier und das erste Mal seit dem Tip-off stand das Spiel wieder auf Remis. Besonders James freute sich über eine Pause von Drummond, der durch Fouls aus seinem Rhythmus gebracht wurde. Dann aber war das Duo Jackson/Drummond zurück. Durch die gute Dreierquote der Cavs verblieb der Vorteil allerdings bei Cleveland - 55:53 zur Pause.

Folge NBA.de bei Twitter - wie Dirk Nowitzki!

3. Viertel: Es war das Viertel der Runs. Erst drückten die Pistons aufs Tempo, bis sich Cleveland fing und wieder per Longball Punkte sammelte. Gleichzeitig hatte Detroit plötzlich große Probleme und verwarf sieben Versuche in Folge. Bei 71:62 nahmen die Gäste die Auszeit. Die Pistons kamen dank guter Stops kurz zurück, doch ein weiterer Dreierregen der Cavaliers brachte Cleveland nicht nur einen neuen Playoff-Dreierrekord (17), sondern auch eine entspannte 82:68-Führung ein.

4. Viertel: Cleveland konnte dank des starken Laufs im vorherigen Durchgang den Reservisten etwas Spielzeit verschaffen. Einzig James blieb weiter auf dem Court. Irgendwann war am Sieg der Cavs nicht mehr zu rütteln. Ohne große Mühe machten die Gastgeber den Sack zu, egalisierten mit 20 Dreiern den NBA-Playoff-Rekord und nahmen auch das zweite Spiel mit 107:90 nach Hause.

Der Star des Spiels: LeBron James. Der König ist im Playoff-Modus! Ob krachende Dunks, zielsichere Dreier oder perfekte Anspiele für seine Nebenleute: James hatte sichtlich Spaß und spielte an beiden Enden des Courts groß auf. Es war schließlich sein starkes zweites Viertel, das Cleveland auf die Siegerstraße brachte. Einzig 5 Turnover sind negativ anzumerken. Auch stark: Der Cavs-Backcourt.

Der Flop des Spiels: Marcus Morris. Morris hatte zusammen mit Harris erneut die Aufgabe, Love und James in Schach zu halten. Das ist sicher keine einfache Aufgabe, doch Morris hatte immer wieder Probleme bei den Switches, verzettelte sich in verbalen Kleinkriegen mit LeBron und fand die gesamte Partie über nicht seinen Wurf (1/5 3FG).

Cleveland Cavaliers vs. Detroit Pistons: Hier geht's zum BOXSCORE

Das fiel auf:

  • Anstatt das Duo Jackson/Drummond über das Pick'n'Roll direkt Richtung Korb laufen zu lassen, was die Cavaliers im ersten Spiel so gut verteidigten, wurde Drummond gleich zu Beginn deutlich mehr im Post einbezogen. Dadurch hängte er Gegenspieler Thompson sofort zwei frühe Fouls an, der in der Folge nur wenig Spielzeit sah.
  • Die Cavaliers reagierten darauf mit einer simplen Taktik: Hack-a-Drummond! Nachdem der Center im ersten Abschnitt für 1/6 FT warf, sah sich Stan Van Gundy zwischenzeitlich gezwungen, seinen All-Star-Center auf die Bank zu setzen. So freute sich besonders James über deutlich weniger Gegenwehr in der Zone. Alleine im zweiten Viertel erzielte der Cavs-Star 10 Punkte. Ein weiterer Grund war außerdem die Umstellung auf Small-Ball, wodurch Drummond in der Defense immer wieder nach außen gezogen wurde.

  • Vor allem der Dreier fiel bei den Cavaliers wie verrückt (20/38 3FG). Während Irving und Smith den Löwenanteil übernahmen, konnten sich auch James (2/4 3FG) und Love (3/7 3FG) aus der Distanz einbringen. Dies hatte zur Folge, dass die Pistons unter dem Korb ihre Kompaktheit verloren und regelmäßig in der Zone überrumpelt wurden.
  • Während die Pistons-Bank im letzten Spiel noch einen überraschend positiven Einfluss auf das Spiel nahm, war dieser Auftritt an Harmlosigkeit kaum zu überbieten. Bis zur Garbage-Time erzielte man gerade mal 11 Punkte. Zwar könnte man argumentieren, dass auch die Cavs nur wenig Zähler von ihrer Bank bekamen, doch es war Matthew Dellavedova der mit 5 Assists auf LeBron James im zweiten Viertel dafür sorgte, dass sich die Cavaliers ihre Führung erspielen konnten. Auch in der Folge trat der Australier positiv als Spielmacher in Erscheinung.

Der Spielplan im Überblick

Artikel und Videos zum Thema