NBA

Lillard-Show ohne Happy End

Von SPOX
Damian Lillard zieht gegen die Raptors zum Korb: 50 Punkte reichten nicht zum Sieg
© getty

Damian Lillard knackt zum zweiten Mal nach dem All-Star-Break die magische 50, doch den Sieg fahren die Raptors ein - dank eines NBA-Rekords. Die Cavaliers finden ohne Kevin Love ein ganz besonderes Erfolgsrezept, Zach Randolph und Brook Lopez liefern in dramatischen Schlussphasen Heldentaten ab. Außerdem: Scott Skiles greift in Orlando drastisch durch. Und Boston kann daheim einfach nicht mehr verlieren.

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Charlotte Hornets (33-28) - Indiana Pacers (32-30) 108:101 (BOXSCORE)

Neunter Sieg aus den letzten elf Spielen - und im Playoff-Rennen gegen die Pacers einen ganz wichtigen Sieg gelandet: Die Charlotte Hornets gehören derzeit zu den besseren Teams der Eastern Conference. Und das hat vor allem einen Grund: Kemba Walker. Der Point Guard scheint sich derzeit dafür zu revanchieren, dass es für das All-Star-Team nicht gereicht hat. 33 Punkte und 10 Assists legte er auf, in den letzten drei Spielen macht er fast 30 Punkte im Schnitt. "Ein bisschen Motivation ziehe ich schon daraus, dass ich nicht dabei war, aber ich will einfach nur zeigen, dass ich auch ziemlich gut bin", meinte er danach.

Für seinen Kollegen Nicholas Batum, der ihm mit 31 Zählern nicht viel nachstand, war die Sache ohnehin klar: "Er ist ein All-Star. Er ist einer der am meisten unterschätzten Spieler der NBA." Und Pacers-Coach Frank Vogel musste angesichts der vielen schwierigen Jumper, die Walker einschweißte, zugeben: "Kemba ist schwer zu stoppen."

Nach drei Vierteln war noch alles offen, aber im Schlussabschnitt zogen die Hausherren davon und legten vor ausverkauftem Haus defensiv die Daumenschrauben an (nur 19 Punkte für Indiana). Bester Werfer bei den Pacers war Paul George mit 35 Punkten, insgesamt traf man allerdings nur 41,1 Prozent aus dem Feld, 32,1 Prozent von Downtown. So beträgt der Rückstand auf Charlotte im Playoff-Race wieder eineinhalb Spiele - und die Bulls auf Platz neun haben ebenfalls 30 Niederlagen auf dem Konto.

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Orlando Magic (27-34) - Phoenix Suns (16-46) 84:1012 (BOXSCORE)

Zwei Minuten nach dem Seitenwechsel hatte Magic-Coach Scott Skiles genug gesehen. Ein paar vergebene Würfe und ein paar überflüssige Ballverluste hatten zu einem 9:0-Run der Gäste geführt, da verbannte er kurzerhand alle fünf Starter wieder auf die Bank. Es spielte keine Rolle: Die Suns machten auch die nächsten 7 Punkte, Orlando hatte bis dato 14 Würfe in Folge versemmelt. "Sie waren viel physischer als wir und wir haben keine Antwort gegeben", ärgerte er sich. "Das ist sehr enttäuschend, das Spiel hätten wir gebraucht."

Stattdessen beendeten die Suns ihre Serie von 17 Niederlagen in der Fremde am Stück und ließen nur 35 Prozent aus dem Feld zu - eigentlich sind sie Schlusslicht in dieser Hinsicht. "Wir waren bei jedem Ballbesitz voll da", lobte Coach Earl Watson. "Heute konnte man sehen, wo wir hinwollen. Das war ein erster Schritt."

Einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung zeigte auch Big Man Alex Len, der mit 31 Punkten eine Karriere-Bestmarke erreichte und dazu noch 15 Rebounds beisteuerte. Aber auch er lobte danach die Defense: "14 Stops in Serie, das hat uns in Schwung gebracht." Mit ihm und Rookie Trevor Booker (14 Punkte) scheint man ein dynamisches Duo für die Zukunft zu haben. Watson quittierte seinen zweiten Erfolg mit dem Team mit folgenden Worten: "Im letzten Jahr war ich noch in der D-League und saß sechs Stunden im Bus. Das hier ist schon etwas anderes, jetzt fliege ich wenigstens von Stadt zu Stadt."

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Philadelphia 76ers (8-54) - Miami Heat (36-26) 102:112 (BOXSCORE)

In solch harten Zeiten in der Stadt der brüderlichen Liebe holt man sich die positiven Erlebnisse überall, wo man sie kriegen kann. In der zweiten Niederlage gegen Miami in Folge war es ein alter Bekannter: Elton Brand, der am 4. Januar bei den Sixers unterschrieben hatte, feierte zwei Monate später sein Debüt - und brachte es auf 8 Punkte und 4 Rebounds in 13 Minuten Einsatzzeit. "Das war erstaunlich, weil ich nicht wusste, was ich erwarten konnte", so Coach Brett Brown über den 36-Jährigen. "Auch für mich war es aufregend, weil ich ihn zum ersten Mal in einem Spiel coachen durfte. Ich fand ihn exzellent."

Exzellent auf der Gegenseite war vor allem Hassan Whiteside. Der Big Man legte von der Bank ein Monster-Double-Double auf (19 Punkte, 19 Rebounds) und scheint seit der All-Star-Pause ein ganz neuer Mensch zu sein. Zumindest für Dwyane Wade: "Beeindruckend, ein großes Lob an ihn. Seit der Pause ist er auf dem Court nicht mehr der Gleiche. Er fokussiert sich darauf, jedes Spiel zu dominieren." Und was sagt der so Gelobte? Angesprochen auf seine starke Leistung von der Linie (28/30 in den letzten sechs Spielen) hatte er einen unterhaltsamen Vergleich parat: "Wenn es regnet und man holt sich eine heiße Schokolade und schaut sich unter einer Decke einen netten Film an - so wohl fühle ich mich gerade an der Freiwurflinie."

Angeführt von Wade (21) punktete die komplette Starting Five der Heat zweistellig, mit 40 Punkten im ersten Viertel stellte man die Weichen früh auf Sieg. Damit hat man seit der Verpflichtung von Joe Johnson noch kein Spiel verloren und bleibt an den Boston Celtics und dem dritten Seed dran. Die Sixers hoffen derweil darauf, dass sich das Lazarett bald lichtet: Gegen die Heat fehlten Jahlil Okafor (Schienbein), Nerlens Noel (Knie), sowie die erkrankten Nick Stauskas und Kendall Marshall.

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