NBA

Lillard-Show ohne Happy End

Von SPOX
Damian Lillard zieht gegen die Raptors zum Korb: 50 Punkte reichten nicht zum Sieg
© getty
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Memphis Grizzlies (37-24) - Utah Jazz (28-33) 94:88 (BOXSCORE)

Nach der Verletzung von Marc Gasol und den anschließenden Trades schien es so, als hätten die Grizzlies die Saison mehr oder weniger abgeschenkt. Nur scheint das den Spielern irgendwie niemand gesagt zu haben - denn die gewinnen ein Spiel nach dem anderen. Gegen Utah gab es den dritten Sieg in Serie, den fünften Platz im Westen hat man bei viereinhalb Spielen Vorsprung auf Dallas schon fast zementiert. "Alle haben uns abgeschrieben und sagen, dass wir keine Chance haben und die Playoffs vielleicht nicht erreichen", tönte Zach Randolph. "Die Herausforderung nehmen wir an."

Es war Z-Bo, der in der Schlussphase das Heft in die Hand nahm und sein Team fast im Alleingang zum Sieg führte. Zuerst stellte er per Dreier auf 89:81, und als dieser Vorsprung wieder zusammenschmolz, schnappte er sich in der letzten Spielminute gleich vier Rebounds, zwei davon in der Offensive, und versenkte auch noch vier Freiwürfe. "Das sind spielentscheidende Aktionen", lobte Point Guard Mike Conley. "Die liefert er schon seit Jahren ab, und genau das erwarten wir auch von ihm."

Die Jazz dagegen kassierten mit der fünften Pleite in Serie einen weiteren harten Schlag im Playoff-Rennen. Einen 14-Punkte-Vorsprung in der Anfangsphase schenkte man gegen die Bank der Grizzlies wieder her - "Wenn man sich die guten Teams anschaut, haben sie immer eine gute Bank", sagte Gordon Hayward - und kamen in der Schlussphase einfach nicht zum Zug. "Das ist hart. Unsere Jungs sind platt", erklärte Coah Quin Snyder. "Was den Spielplan angeht, ist das die härteste Phase des Jahres." Und die geht direkt weiter: Am Samstag müssen die Jazz nach New Orleans.

Miwaukee Bucks (26-36) - Minnesota Timberwolves (19-43) 116:101 (BOXSCORE)

So hatte man sich den Greek Freak vorgestellt, als Giannis Antetokounmpo als Teenager in die Liga kam. Dank Coach Jason Kidd darf er jetzt in einer enorm vielseitigen Rolle sein Können zeigen - als Point Guard in der Offensive und als Allzweckwaffe in der Defense. 27 Punkte, 12 Assists (Career High) und 9 Rebounds legte der 2,11 Meter große Schlacks auf - und verteidigte in der Defense zwischenzeitlich sogar den gegnerischen Center Karl-Anthony Towns. Und sorgte dafür, dass der in den letzten drei Vierteln nur noch magere 6 Punkte markierte.

Es wäre um ein Haar sein drittes Triple-Double in den letzten sechs Spielen geworden, doch den letzten Rebound schnappte ihm Timberwolves-Swingman Shabazz Muhammad (17 Punkte) weg. "Shabazz mag mich nicht", grinste der Matchwinner danach. "Er hat eben verhindert, dass Geschichte geschrieben wurde." Aber der Zorn war nicht ganz so groß: "Am Ende des Tages spielt das keine Rolle." Ebenfalls stark bei den Bucks: Khris Middleton (32 Punkte), der acht seiner neun Dreier traf.

Dabei hatten die Timberwolves, angeführt von Towns (21 Punkte) ein gutes erstes Viertel abgeliefert und führten zwischenzeitlich 49:39. Dann aber brach die Truppe von Coach Sam Mitchell völlig ein, verschwendete einen Ballbesitz nach dem anderen und ließ einen 49:13-Run zu. Mitchell war nach dem Spiel so bedient, dass er auf der Presskonferenz keine Fragen beantwortete, sondern lediglich sein Team in die Pflicht nahm: "Man kann nicht einfach durch 20, 25 Minuten schlafwandeln und dann plötzlich wieder spielen wollen. Sie müssen verstehen, dass man es sich jedes einzelne Mal hart erarbeiten muss."

Denver Nuggets (24-37) - Brooklyn Nets (17-44) 120:121 OT (BOXSCORE)

Als Emmanuel Mudiay kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit zum Korb zog und mit 5,1 Sekunden auf der Uhr den Layup zur Führung versenkte - plus Foul! -, waren die Nuggets kurz davor, die Niederlage gegen Brooklyn vom 8. Februar zu rächen. Damals hatte Joe Johnson mit einem wilden Dreier für einen 105:104-Erfolg der Nets gesorgt. Mit zwei Punkten Rückstand sollte es diesmal Bojan Bogdanovic richten. Dessen Dreier fand sein Ziel nicht - aber dann der Schock: Mudiay hatte ihn gefoult! Zwei von drei Freiwürfen verwandelte Bogdanovic (17 Punkte), die Overtime musste es richten.

Da war dann wieder Zittern angesagt: 120:119 Denver, Shane Larkin zog zum Siegtreffer zum Korb, konnte den Layup jedoch nicht versenken. Also endlich Schluss? Nein! Den Rebound tippte Brook Lopez hoch ans Brett - und mit 0,4 Sekunden zum Sieg durch die Reuse. "Shanes Aktion war großartig", so der Matchwinner. "Ich bin einfach zum Korb. Man weiß nie. Wir haben nie aufgehört zu fighten."

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Nuggets bereits einen frühen Rückstand wettgemacht, bedingt dadurch, dass die Nets ihr Shooting von draußen nicht konservieren konnten. "Unsere Defense in der ersten Halbzeit war miserabel", schimpfte Denver-Coach Mike Malone. "Das war ein Witz, wie schlecht wir verteidigt haben. Neun von 13 Dreiern haben sie getroffen. Die zweite Hälfte war viel besser, aber wann lernen wir das endlich? Man kann sich nicht aussuchen, wann man verteidigt." Mudiay kam auf 25 Punkte, bester Schütze der Nets war Markel Brown, der von der Bank kommend 21 Punkte auflegte.

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