Heimvorteil im Osten
So eng hätten die Eastern Conference vor Saisonstart wohl nur die Wenigsten erwartet. Boston, Miami, Charlotte und Atlanta - Platz 3-6 trennen gerade einmal 2 Spiele. Und: Alle vier Anwärter sind gut drauf. Eine ganz enge Kiste scheint vorprogrammiert.
Die beste Ausgangsposition haben die Celtics, die ihren Garden in eine wahre Festung verwandelt und vor der Niederlage gegen Houston 14 Partien in Folge gewonnen haben. Alle drei direkten Konkurrenten reisen noch nach Boston, die Hornets und Heat sogar in der letzten Saisonwoche. Übel mitspielen könnte ihnen aber der West-Coast-Trip Ende März (5 Auswärtsspiele) (Zum Restprogramm).
Die Heat scheinen mit Joe Johnson einen wahren Glücksgriff gelandet zu haben, und nun scheint sogar eine Rückkehr von Chris Bosh möglich. In voller Mannschaftsstärke wäre man definitiv ein Kandidat für den Heimvorteil, außerdem wartet der Spielplan nur noch mit zwei echten Krachern auf (CLE, @SAS). Allerdings stehen noch acht Auswärtsspiele an, darunter ebenfalls eine Reise an die Westküste (Zum Restprogramm).
Acht Siege in den letzten zehn Spielen - niemand ist im Osten derzeit heißer als die Hornets. Vor 14 Jahren hat man zuletzt einen Playoff-Gegner zu Game 1 empfangen, diesmal könnte es wieder soweit sein. Zehn Spiele hat man noch gegen Lottery-Teams auf dem Programm, darunter ein Doppelpack gegen die Sixers und Nets. Und: Keine Auswärtsspiele mehr im Westen (Zum Restprogramm).
Auch die Hawks befinden sich nach fünf Siegen in den letzten sechs Spielen im Aufwärtstrend, gerade die Defense überzeugt. Die Bilanz des Vorjahres (9-8 in den letzten 17 Spielen) könnte man schlagen, doch die Gegner haben es in sich. Zweimal gegen die Cavs, zweimal gegen die Raptors - Geschenke werden in A-Town fast keine mehr verteilt (Zum Restprogramm).
Prognose
Jan Dafeld: Eins vorab: In welcher Reihenfolge die vier Teams am Ende auch landen mögen, die zwei Playoff-Runden dürften es in sich haben und der Heimvorteil könnte somit wertvoll werden. Boston ist gefestigt und wird Platz drei halten können. Bei Miami hängt die Situation auch davon ab, ob und wann Bosh zurückkehrt. Letztendlich ist das Restprogramm der Hornets aber so zuvorkommend, dass ich ihnen den vierten Platz zutraue. Für die Hawks sehe ich dagegen nur Platz sechs. Mein Tipp: 3. Boston, 4. Charlotte, 5. Miami, 6. Atlanta.
Ole Frerks: Der beste Indikator für die künftige Bilanz ist die Punktedifferenz - und da Boston hier klare Vorteile hat, traue ich ihnen den dritten Platz am ehesten zu. Angesichts ihrer aktuellen Topform werden sich dann die Hornets vor Miami schieben, ironischerweise würde ich in einer Playoff-Serie zwischen den beiden dann trotzdem auf die Heat setzen. Atlanta macht keinen großen Sprung mehr. Mein Tipp: 3. Boston, 4. Charlotte, 5. Miami, 6. Atlanta.
Stefan Petri: Schon spannend, dass voraussichtlich für zwei dieser Teams schon nach der ersten Playoff-Runde Schluss ist. Ich glaube, dass eine mögliche Rückkehr von Bosh den Heat noch einmal einen Schub geben kann, zudem ist man abgezockter als die jungen Celtics. Aber - Überraschung: Zuletzt lachen die Hornets. Mein Tipp: 3. Charlotte, 4. Miami, 5. Boston, 6. Atlanta.
Marc-Oliver Robbers: Ich sehe die Heat ganz klar vorne. Sie haben sich von den gesundheitlichen Problemen Boshs nicht aus der Bahn werfen lassen (10-4) und das Restprogramm liest sich durchaus human. Bei den Hornets darf man die ganzen Auswärtsspiele, die noch anstehen, nicht vergessen. Die Hawks müssen noch gegen zu viele Teams ran, die mitten im Playoff-Rennen stecken. Mein Tipp: 3. Miami 4., Boston, 5. Charlotte, 6. Atlanta
Martin Klotz: Puh, das ist wirklich hart. Alle Teams sind eng beieinander und eine Niederlage kann am Ende vielleicht sogar zwei Plätze kosten. Ich sehe Boston reif genug, einen Endspurt um die Playoffs mit der nötigen Abgezocktheit anzugehen, daher ist der Heimvorteil drin. Charlottes Höhenflug endet, das nutzt Miami aus. Atlanta haut diese Saison wirklich niemanden aus den Socken. Mein Tipp: 3. Boston, 4. Miami, 5. Charlotte, 6. Atlanta.
