NBA

Monster-Russ schlägt wieder zu

Von Philipp Jakob
Russell Westbrook (l.) legt erneut ein Triple-Double auf
© getty

Was für eine Schlussminute in Oklahoma City. Nach einem insgesamt sehr ausgeglichenen und durchweg spannenden Spiel setzen sich die Oklahoma City Thunder (49-22) mit 111:107 (BOXSCORE) gegen die Houston Rockets (35-36) durch. Dank der nächsten Monster-Performance von Russell Westbrook bleibt die Siegesserie der Thunder bestehen.

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Mit dem fünften Sieg in Folge bestätigte Oklahoma City die gute Form, in der sich Russell Westbrook und Co. aktuell befinden. Wobei das in ganz besonderem Maße für den 27-Jährigen selbst gilt. Der Point Guard der Thunder legte sein 15. Triple-Double der Saison auf, sein sechstes aus den letzten neun Spielen und sein drittes in Folge.

Ganz starke 21 Punkte, 15 Assists und 13 Rebounds standen am Ende hinter Westbrooks Namen im Boxscore. In Anbetracht dieser Leistung und der Tatsache, dass RW0 mit 14 seiner 21 Punkte erst im Schlussabschnitt die Thunder auf die Siegerstraße führte, ließ sich auch über seine schwache Quote von Downtown hinwegsehen (0/7 Dreier). Die war eh nicht entscheidend. Westbrook war trotzdem in der Lage, das vierte Viertel zu dominieren und den knappen Sieg am Ende nach Hause zu bringen.

Unterstützung bekam Westbrook dabei vor allem von Kevin Durant, der auf 23 Zähler und 7 Rebounds kam, und auch Dion Waiters. Der 24-Jährige führte die starke Bank der Thunder mit 17 Punkten an. Auch auf der anderen Seite lieferte ein Akteur eine fabelhafte Partie ab: James Harden. Mit 24 Punkten, 16 Assists, 7 Rebounds sowie 4 Steals war er klar bester Mann seines Teams und stellte mit seinen Vorlagen sogar einen neuen Karrierebestwert auf. Dennoch musste Houston die Niederlage hinnehmen und fiel damit auf den achten Platz der Western Conference hinter Dallas zurück.

Die Reaktionen:

Russell Westbrook (Oklahoma City Thunder): "Das ist eine riesige Ehre, mit diesen Hall of Famern in einer Reihe genannt zu werden. Mein Job ist es zu versuchen, für uns Spiele zu gewinnen und eine Meisterschaft."

Kevin Durant (Oklahoma City Thunder) über Russell Westbrook: "Wenn er uns so mit dem Rebounding hilft und den Ball verteilt, dann ist das gut für unser Team."

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Vor dem Tip-Off: Trotz kleinerer Verletzungssorgen sind alle Superstars mit von der Partie. James Harden, der im letzten Spiel gegen die Hawks mit dem Knöchel umknickte, steht gemeinsam mit Patrick Beverley, Trevor Ariza, Donatas Montiejunas und Dwight Howard auf dem Parkett. Auf Seiten der Thunder hat sich Kevin Durant nach kleineren Problemen am Ellenbogen fit gemeldet und startet gemeinsam mit Russell Westbrook, Andre Roberson, Serge Ibaka und Steven Adams.

Erstes Viertel: Das hohe Tempo konnten zunächst die Rockets für sich nutzen, die ein wenig mehr Einsatz und Energie auf's Parkett brachten. So kam eine zwischenzeitliche 9-Punkte-Führung zu Stande, die Oklahoma City mit einem 10:0-Lauf zum Ende des Viertels aber wieder zunichtemachen konnte. 28:27 für OKC.

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Zweites Viertel: Die Thunder bauten ihren Lauf sogar bis auf 17:2 aus und erhöhten damit ihren Vorsprung auf 8 Zähler. Doch ähnlich wie OKC im ersten Viertel konnte sich auch Houston von diesem Rückstand erholen. Angeführt von Harden, der schon zur Halbzeit 10 Assists auf dem Konto hatte, gingen die Rockets mit 56:55 in die Pause.

Drittes Viertel: Dieses Mal waren es erneut die Rockets, die mit einem 7:0-Lauf die Kontrolle über die Partie übernehmen wollten - ohne Erfolg. Oklahoma City kämpfte sich mit einigen Freiwürfen wieder heran, wodurch allerdings der Spielfluss arg litt. Schließlich endete der Abschnitt genau wie die beiden zuvor mit einem spannenden Hin und Her. 78:77 für die Thunder.

Viertes Viertel: Westbrook drehte langsam aber sicher auf. Erst holte der 27-Jährigen einen krachenden Dunk raus, dann sicherte er sich mit einem Korbleger sein 15. Triple-Double der Saison. Nur: Houston ließ sich davon nicht beeindrucken. Zwar brachte ein 6:0-Lauf OKC auf die Siegerstraße, doch mit zwei Dreiern in der Schlussminute machten es die Rockets nochmal richtig spannend. Ein Turnover von Harden im letzten Angriff zerstörte jedoch Houstons Hoffnungen. Die Thunder siegten mit 111:107.

Oklahoma City Thunder vs. Houston Rockets: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Russell Westbrook. Mal ganz abgesehen davon, dass der 27-Jährige sein 15.Triple-Double auflegte, war es vor allem seine Clutchness, die den Thunder den Sieg einbrachte. Von seinen insgesamt 21 Zählern erzielte RW0 14 im vierten Viertel - teils sehr spektakulär mit krachenden Dunks, teils aber auch sehr elegant. Dazu hatte Westbrook aber auch immer das Auge für den Mitspieler (15 Assists) und schnappte sich 13 Rebounds. Kurzum: Ganz starke Partie von Westbrook. Seit Magic Johnson (17) in der Saison 1988/89 hat übrigens niemand mehr so viele Triple-Doubles aufgelegt wie er.

Der Flop des Spiels: Trevor Ariza. Klar, beide Teams hatten Probleme von der Dreierlinie, doch Ariza erwischte einen besonders schwarzen Abend. Zwar legte er eine solide Statline mit 13 Zählern, 8 Rebounds, 4 Assists sowie 3 Steals hin, doch der 30-Jährige versenkte nur 3 seiner 12 Versuche von Downtown. Darunter war auch ein extrem wichtiger Versuch in den Schlussminuten, der das Spiel in eine andere Richtung hätte lenken können, allerdings nur am Ring landete.

Das fiel auf:

  • Die Offense der Rockets machte die meiste Zeit nicht unbedingt den allerschönsten Eindruck. Oftmals fehlte es an Kreativität, Ideen oder schlichtweg einem System, um die OKC-Defense auszutricksen. Eine Menge Isolation-Plays und One-on-Ones waren die unweigerliche Folge.
  • Houston kann von Glück reden, dass sie in James Harden einen der besten Spieler für diese "Taktik" in ihren Reihen haben. Obwohl die Thunder mit vielen Switches und Westbrook, Roberson oder Durant als Verteidiger versuchten, den 26-Jährigen einzuschränken, lieferte The Beard dennoch ein starkes Spiel ab. Vor allem schaffte er allein durch seine Präsenz viele Räume für seine Mitspieler, die er immer wieder gut einsetzte (16 Assists, Career High).
  • Was die eigene Defense betrifft genießt Houston jetzt nicht gerade den allerbesten Ruf. In den letzten drei Partien, von denen zwei verloren gingen, ließen die Rockets 114 Punkte pro Spiel und eine gegnerische Wurfquote von 52,2 Prozent zu. Das sah gegen OKC nicht anders aus. Teils riesige Löcher machten den Thunder in vielen Situationen das Scoren einfach. Doch Westbrook, Durant und Co. konnten diese guten Chancen aufgrund der eigenen Wurfschwäche nicht richtig ausnutzen.
  • Denn gerade von Downtown wollte relativ wenig fallen. Auch weit offene Würfe landeten häufig nur am Ring. Dennoch drückten die Thunder unaufhörlich aus der Distanz ab, was das Endergebnis nicht unbedingt besser machte. So hatte Oklahoma City eine Bilanz von nur 22,9 Prozent von Downtown (8/35 Dreier) vorzuweisen. Bei den Rockets lief es immerhin ein wenig besser (35,1 Prozent, 13/37 Dreier), wobei auch Houston einige gute Chancen liegen ließ.

Der Spielplan im Überblick

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