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Leichtes Spiel für Schröder und Co.

Kris Humphries (M.) feierte ein gelungenes Debüt für die Hawks
© getty

Die Atlanta Hawks (34-28) haben ihr Auswärtsspiel bei den Los Angeles Lakers (12-51) souverän mit 106:77 (BOXSCORE) gewonnen und damit einen weiteren wichtigen Sieg im Playoff-Rennen der Eastern Conference gefeiert. Angeführt von einem gut aufgelegtem Dennis Schröder und einer starken Defensivleistung machte man bereits zur Pause alles klar. Superstar Kobe Bryant fehlte auf der Gegenseite verletzt.

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Nachdem die Lakers den Rückstand in den ersten 20 Minuten überschaubar halten konnten, brachte ein Zwischenspurt vor der Pause eine komfortable 18-Punkte-Führung für die Gäste, die in Schröder (6/10 FG) ihren besten Werfer hatten. Ein weiterer 10:0-Run im Schlussviertel machte dann alles klar, am Ende wurde es deutlich.

Während bei den Hawks alle 13 eingesetzten Spieler punkteten und man vor allem von der Dreierlinie erfolgreich war (13/28), kamen die ersatzgeschwächten Lakers nur zu einer Quote von 34 Prozent aus dem Feld - es war die zehnte Niederlage in den letzten elf Spielen. Bester Werfer in Gelb war Julius Randle mit 16 Punkten, Rookie-Point Guard D'Angelo Russell, dem zweiten Pick des vergangenen Drafts, gelang dagegen fast nichts (7 Punkte).

Durch den Sieg bleiben die Hawks auf Platz fünf im Osten, zweieinhalb Spiele Vorsprung hat man nun auf einen Nicht-Playoffplatz. Die Lakers bilden im Westen weiterhin das Schlusslicht, nur die Sixers haben eine noch schlechtere Bilanz vorzuweisen.

Die Reaktionen:
Paul Millsap (Hawks): "Wir waren das ganze Spiel über hoch konzentriert. Vor allem müssen wir versuchen, unsere frühen Führungen zu verwalten und auch im vierten Viertel nicht nachzulassen. Heute haben wir gleich eine hohe Führung herausspielen können, Hauptgrund war unsere starke Defense. Wir haben geackert, haben nach jedem Steal oder Rebound geschnappt. So sollten wir jeden Abend agieren, denn das ist unsere Basketball-Stil."

...über Kris Humphris: "Er bringt vor allem physisch einiges mit. Er versteht das Spiel und wird auch unseren Stil schnell annehmen. Er passt hier definitiv rein."

Byron Scott (Head Coach Lakers): "Uns haben heute Abend die besten drei Scorer gefehlt, dazu standen Lineups auf dem Parkett, die so noch nie zusammengespielt haben. Wir wussten von Anfang an, dass es ein harter Abend werden würde. Dazu ist der Gegner defensiv extrem gut aufgestellt. Gerade das Pick'n'Roll verteidigen sie unglaublich effektiv.

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Vor dem Tip-Off: Nach der knappen Overtime-Niederlage bei Golden State setzen die Hawks ihren West-Coast-Trip fort. Vor allem die Defensive soll es weiter richten: Die letzten drei Gegner trafen jeweils nicht einmal 40 Prozent aus dem Feld. Zudem kann der neu verpflichtete Kris Humphries sein Debüt geben. In die Starting Five rückt er allerdings nicht: Die bilden Teague, Korver, Bazemore, Millsap und Horford.

Auf der Gegenseite verpasst Bryant mit seiner Schulterverletzung das nächste Spiel. Zweimal musste er aussetzen, gegen Denver war am Mittwoch nach elf Minuten Schluss. Mit Bryant, Jordan Clarkson und Louis Williams fehlen sogar gleich die drei nominellen Topscorer. Dafür rückt Nick Young zum ersten Mal in diesem Jahr in die Starting Five. An seiner Seite sind Russell, Brown, Randle und Hibbert.

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6.: Zu Beginn halten die Lakers gut mit, ein Dreier von Russell wird komplimentiert von viel Post-Play. Aber bereits jetzt ist sichtbar, dass die Hawks eine bessere Offense mit mehr Ball-Movement zu bieten haben: Kyle Korver trifft zwei Jumper, dann legt er gut ab auf den cuttenden Kent Bazemore. Nach ein paar Minuten feiert Kris Humphries sein Debüt für die Hawks - es ist NBA-Team Nummer neun für den Big Man. Bei seinem ersten Ballkontakt steht er direkt auf der Seitenlinie. 10:9 Hawks.

10.: Dreipunktspiel von Dennis Schröder - und während sein Freiwurf fällt, fällt auch Kris Humphries, der von Metta World Peace und Larry Nance Jr. in die Mangel genommen wird. Das gibt ein technisches Foul - und Schröder darf gleich noch einmal an die Linie. Der fällt aber nicht - und auf der Gegenseite beendet Brandon Bass einen 10:0-Run der Gäste per Reverse Dunk! 24:18 Hawks.

18.: Der zweite Anzug in Purple and Gold lässt sich hier nicht lumpen! Bei einem Angriff schnappt man sich gleich dreimal den Offensiv-Rebound, zieht das Foul, dann trifft Bass aus der Mitteldistanz - und wenig später knallt Nance Jr. einen Monsterdunk durch die Reuse! Schon 9 Offensiv-Rebounds für L.A., Atlanta hat noch gar keinen. 34:28 Atlanta.

24.: Und in den letzten Minuten vor der Pause brechen die Lakers dann doch auseinander. Zu viele Turnover und schlechte Würfe, die Hawks drücken im Fastbreak aufs Tempo. Humphries macht sich mit 8 Punkten und einem Monsterblock gegen Huertas in dieser Phase bezahlt, Korver trifft zwei Dreier. Da wird sich Byron Scott in der Kabine etwas überlegen müssen. 54:36 Hawks!

29.: Hat Scott an den richtigen Stellschrauben gedreht? Eine Offensiv-Explosion ist es noch nicht gegen diese brutal gute Defense, aber die Lakers verkürzen den Rückstand etwas und sind nach rund viereinhalb Minuten dieses Viertels schon im Bonus. 60:46 Atlanta.

38.: Wird es noch einmal spannend? Schlampiges Spiel gerade von den Hawks, die Nance Jr. beim Einwurf foulen und so an die Linie schicken. Schröder ist mit seiner Geschwindigkeit von Russell und Huertas kaum zu halten, mit 13 Punkten ist er Topscorer der Gäste. 76:64 Atlanta.

45.: Nein, der Drops ist mittlerweile gelutscht. Drei Dreier in Serie von Schröder, Korver und Bazemore strecken die Führung auf 19 Punkte, und weil Humphries noch einen Ellbogen von World Peace abbgekommt, kommt ein weiterer Freiwurf dazu. Die Fans im Staples Center feiern derweil ihren abwesenden Helden mit "Kobe, Kobe!"-Rufen. 94:71 Hawks.

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Der Star des Spiels: Kris Humphries. Er könne das Team in Sachen Rebounding und Defense verstärken und auch von draußen treffen, hatte Coach Mike Budenholzer den Neuzugang aus Phoenix gelobt. In seinem ersten Auftritt in Rot zeigte der 31-Jährige direkt das, was sich das Team von ihm erhofft hatte: 14 Punkte und 8 Rebounds in 22 Minuten, dazu ein Steal und ein Block, gepaart mit unermüdlicher Arbeit unter dem Korb, die die Lakers gleich mehrfach entnervte. Ein Dreier, Plus/Minus von +26 - perfektes Debüt.

Der Flop des Spiels: Der Lakers-Backcourt. 39 Punkte hatte D'Angelo Russell am Dienstag markiert, doch gegen die starke Defense der Hawks war davon nichts zu sehen. Nur 3/16 aus dem Feld, 5 Turnover bei 5 Assists - da hatte man sich mehr erhofft. An seiner Seite konnte Swaggy P seinen Start ebenfalls nicht rechtfertigen: 5 Punkte bei einem von acht getroffenen Würfen. Macht 12 Zähler in gesammelt 52 Minuten Einsatzzeit.

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Das fiel auf:

  • Gegen ein ersatzgeschwächtes Lakers-Team musste sich niemand bei den Hawks so wirklich strecken. Dennis Schröder aber dürfte mit seinem Auftritt weitere Pluspunkte bei Coach Budenholzer gesammelt haben. Mit seiner Schnelligkeit war er von den Lakers-Guards nie zu halten, verbuchte mehrere Three-Point-Plays und war ein ständiger Unruheherd. Ebenfalls gut: seine Defense. Marcelo Huertas etwa jagte er mehrfach über die komplette Länge des Courts und machte es ihm so enorm schwer. Ein technisches Foul, als er Huertas unter dem Korb zu Boden stieß und ihn danach anstarrte, war allerdings unnötig.
  • Warum die Hawks in diesem Jahr in diesem Jahr das Level von 2014/2015 nicht halten konnten? Ein Grund ist der Absturz in der Quote von Downtown. Platz zwei im Vorjahr, Platz 20 in dieser Spielzeit. Wenn der Dreier aber fällt, wie etwa diesmal bei Kyle Korver (4/4 3FG), ist es gleich ein ganz anderes Team. Gegen die Lakers erarbeitete man sich diese Gelegenheiten oft per Fastbreak (27 Fastbreak-Punkte) oder der zweiten Welle - und nutzte sie (13/28 3FG).
  • Die größte Stärke der Hawks ist derzeit allerdings ihre Defense. 34 Prozent trafen die Lakers aus dem Feld, nur ihre enorme Rebound-Überlegenheit (17:3 Offensiv-Rebounds) sorgte überhaupt für ein einigermaßen akzeptables Ergebnis. Daraus konnten die Hausherren angesichts des bärenstarken Frontcourts aber kein Kapital schlagen (8 Blocks) - und die Schwäche von außen half da natürlich auch nicht (5/27 Dreier). Ebenfalls richtig gut: Die Hawks ließen gerade mal zwei Fastbreak-Punkte gegen sich zu.

Der Spielplan im Überblick

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