NBA

LaVine gewinnt epischen Dunk-Contest

Zach LaVine verteidigte seinen Titel beim Verizon Slam Dunk Contest
© getty
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Verizon Slam Dunk Contest

Eins vorweg! Es sollte einer der besten Dunk Contests in der Geschichte des All-Star Weekends werden. Aber der Reihe nach. Zach LaVine trat an, um seinen Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Will Barton, Andre Drummond und Aaron Gordon wollten dies verhindern. Wie immer hatte jeder Teilnehmer in der Vorrunde zwei Dunks, die von der fünfköpfigen Jury bestehend aus Magic Johnson, Shaquille O'Neal, Tracy McGrady, Dikembe Mutombo und George Gervin bewertet wurden.

Nuggets-Guard Barton - von vielen vorab als Geheimfavorit gehandelt - startete mit einem Between-the-Leg-180-Dunk und erntete dafür eine 44 von der Jury. Dann kam Drummond, der sich aus der Ecke heraus den Spalding an die Brettkante warf und per Between-the-Leg-Dunk verwandeln wollte. Die ersten beiden Versuche scheiterten, also entschied er sich für einen Reverse Dunk per Bounce Pass. 36 Punkte!

Gordon bringt das Maskottchen mit

Es folgte das erste Highlight des Abends. Gordon betrat das Parkett im feinsten Smoking, riss ihn sich im Mittelkreis von Leib und holte mit seinem ersten 180-Between-the-Leg-Dunk 45 Zähler. Dann war der Titelverteidiger an der Reihe. LaVine tauchte unter den Ring durch, wechselte den Spalding hinter dem Rücken von links nach rechts und ließ es krachen. Die erste 50 des Abends!

Runde 2! Barton scheiterte gleich sechs Mal daran, seinen angedachten Dunk im Korb unterzubekommen und verabschiedete sich vorzeitig aus dem Wettbewerb. Von der Jury gab es 30 Punkte für den Versuch.

Auch bei Drummond lief längst nicht alles nach Plan, dabei war die Idee sehr nett. Der Pistons-Center holte sich Steve Nash aus dem Publikum. Zusammen mit den Kanadier sollte es eine Hommage an den Auftritt von Amar'e Stoudemire 2005 geben. Blöd nur, dass Nash' Soccer Skills ein wenig eingerostet schienen. Der Ex-Point Guard brauchte mehrere Versuche, um den Ball mit der Hacke vorzulegen, ehe Drummond per Windmill-Dunk vollenden konnte. Dadurch hatte der coole Dunk etwas an Zauber verloren. Magic und Co. bedachten ihn mit 39 Punkten.

Shaq als Spielverderber

Nun war Gordon wieder an der Reihe und der Magic-Forward hatte sich Unterstützung mitgebracht. Orlandos Maskottchen Stuff the Magic Dragon kam auf dem Hoverboard in die Halle gefahren, positionierte sich in der Zone und hielt den Ball auf den Kopf. Gordon nahm Anlauf, sprang über den Drachen und vollendete per Windmill! Eigentlich eine klare 50, aber Shaq machte nicht und erntete dafür Buhrufe aus dem Publikum. Es blieben 49.

LaVine schnappte sich den Ball und nahm viel, viel Anlauf. Viele waren sich sicher zu wissen, was nun folgen sollte: Ein Dunk von der Freiwurflinie. Oft gesehen und trotzdem noch immer faszinierend. Doch LaVine hatte sich noch etwas überlegt. Teamkollege Andre Miller stand am Charity Stripe bereit und spielte dem Sophomore einen punktgenauen Alley-oop-Pass. Wow! 50? Eigentlich ja, aber Shaq...Also 49 Punkte! So standen Gordon und LaVine im Finale und es wurde episch!

Der Magic-Forward musste wieder vorlegen und auch Stuff war erneut am Start. Das Maskottchen fuhr mit dem Hoverboard in die Zone und drehte sich dort mit ausgestrecktem Arm im Kreis. Es kam also für Gordon auf das richtige Timing an. Kein Problem! Gordon schnappte sich den Ball und haute ihn per 360-Dunk durch den Ring - inklusive Karl-Malone-Hommage. Das Publikum rastete aus und auch die Jury war begeistert. 50 Punkte.

LaVine holte danach ebenfalls die Höchstpunktzahl mit einem 360-Dunk, nachdem er sich den Ball per Bounce-Pass vorlegte. Es folgte der wohl spektakulärste Dunk des Abends. Wieder positionierte Stuff den Ball auf den Kopf, Gordon zog dieses Mal im Sprung beide Beinen (!!!) über den Kopf des Maskottchens, zog den Ball unter den Beinen durch und knallte ihn rein. Unglaublich. Auch hier gab es 50 Punkte.

Stechen muss entscheiden

LaVine stand unter Zugzwang und der amtierende Champion packte einen weiteren Dunk von der Freiwurflinie aus. Der Guard nahm Anlauf, sprang ab, baute aber noch eine Windmill ein, ehe er den Spalding durch den Korb beförderte. Was für eine Hangtime.

Es kam zum Stechen! Gordon warf den Ball an die Kante, pumpte einmal und vollendete mit einem Reverse Dunk. Der Kopf war dabei Ringniveau. Natürlich gab es wieder eine 50. LaVine konterte mit einem Between-the-Legs-Reverse-Dunk und tauchte dabei unterm Korb durch. Die Entscheidung war immer noch nicht gefallen.

Gordon wollte sich den Ball nun über die Shot Clock vorlegen, das misslang aber zweimal, also ging er an die Seitenlinie und haute den nächsten unglaublichen Dunk raus. Er täuschte einen Tomahawk-Dunk an, pumpte dann einmal und zeigte einen Reverse-Dunk. Die ganze Schwierigkeit des Versuchs kam erst so richtig in der Wiederholung zur Geltung. Vielleicht war das der Grund, warum die Jury nur eine 47 verteilte.

LaVine brauchte nun 48 Punkte zum Sieg und der Timberwolves-Guard hatte noch einen Freiwurflinien-Dunk in petto. Dieses Mal zog er sich den Ball in der Luft zwischen die Beine, ehe er versenkte. Es reichte. Die Jury gab erneut 50 Punkte und der Titel ging somit erneut an Zach LaVine. Ein wahnsinnig guter Contest hatte einen würdigen Sieger gefunden, auch wenn Gordon es aufgrund seiner Kreativität mindestens genauso sehr verdient gehabt hätte.

Der Spielplan im Überblick