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"70 Siege - Wieso nicht?"

Von SPOX
Draymond Green und Klay Thompson stehen mit den Warriors im Westen auf Platz eins
© getty

Nach dem Titel 2015 sind Draymond Green und Klay Thompson mit den Golden State Warriors in diesem Jahr auf Rekordkurs. Im Interview sprechen die Stars über die magische Bestmarke der Chicago Bulls, die Ziele für 2016 und den Abschied von Kobe Bryant.

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Frage: Herr Green, Herr Thompson, eine Redensart besagt: "Wenn Steve Kerr und Stephen Curry beide in einen Fluss fallen, dann rette ich zuerst..."

Green: Ich würde Steph nehmen. Wir haben viele Spiele ohne Steve gewonnen und ich glaube, dass wir die ohne Steph nicht gewonnen hätten. (lacht)

Thompson: Ich würde glaube ich zuerst Steve retten müssen. Wenn ich als erstes Steph nehme, wird mich Steve wahrscheinlich auf die Bank setzen. Daher muss ich ihn nehmen, damit ich nicht draußen sitze. (lacht)

Frage: Mit wie vielen Siegen rechnen Sie in diesem Jahr?

Thompson: Es ist schwer eine genaue Anzahl von Siegen vorauszusagen, schließlich weißt du nie, wie gesund du durch die Saison kommst, aber im letzten Jahr haben wir 67 Spielen gewonnen, also wieso sollten wir nicht 70 schaffen? Wir haben uns weiter verbessert und haben gute Chancen, das zu erreichen.

Frage: Können Sie den Rekord der Bulls von 72 Siegen in einer Saison brechen?

Thompson: Das sind ganz schön viele. Aber aktuell sieht es schon so aus. Wir können es schaffen, aber es wird sehr schwer werden. Wie gesagt: Verletzungen spielen eine Rolle, aber ich hoffe, dass wir es können. Wenn es ein Team in naher Zukunft schaffen sollte, dann denke ich, dass das wir sein werden.

Green: Ich denke auch, dass wir das schaffen können, aber darauf liegt unser Fokus nicht. Es ist nicht unsere erste Priorität, aber ich glaube, dass es machbar ist.

Frage: Sind diese Warriors im Begriff, eine Ära zu prägen?

Thompson: Ich denke schon, dass wir das Potenzial dafür haben, aber wir dürfen nicht zu sehr in die Zukunft blicken. Wir müssen uns in erster Linie darauf konzentrieren, in diesem Jahr die beste Bilanz zu erreichen, um in den Playoffs in guter Position zu sein. Aber wenn wir gesund und hungrig bleiben, wieso nicht? Wir sind ein junges Team und mit uns wird auch in den nächsten Jahren zu rechnen sein.

Frage: Was ist mit den Spurs? Derzeit erscheinen sie fast unaufhaltsam. Wie kann San Antonio geschlagen werden?

Green: Ich denke, sie sind ein tolles Team. Sie machen kaum Fehler. Das heißt, wenn wir gegen die Spurs spielen, dürfen wir selbst auch nur wenig falsch machen, denn das nutzen sie gnadenlos aus.

Thompson: Gegen die Spurs zu spielen, ist immer cool und beeindruckend zugleich. Sie lassen dich für alles auf dem Feld hart arbeiten. Du musst 48 Minuten konzentriert sein und nahezu fehlerfrei spielen. So etwas verbessert dich als Team.

Frage: Mit dem Titelgewinn im letzten Jahr haben Sie ihr größtes Ziel erreicht. Wovon träumen Sie als nächstes?

Thompson: Es bezieht sich nicht auf die NBA, aber ich würde liebend gern eines Tages bei den Olympischen Spielen dabei sein und die Goldmedaille gewinnen. Das wäre richtig, richtig cool.

Green: Meine Träume 2016 sind es, All-Star zu werden, einen weiteren Titel zu gewinnen, bei den Olympischen Spielen dabei zu sein und dort Gold zu gewinnen. In dieser zeitlichen Reihenfolge.

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Frage: Welche Hoffnungen stecken Sie ins All-Star-Voting?

Green: Ich hoffe, dass ich weiter klettern werde und den Vorsprung auf Platz vier (Kawhi Leonard, d.R.) etwas vergrößern kann. Ich möchte einfach weiter steigen. Ich glaube ich habe es verdient, dass die Fans weiter für mich abstimmen.

Frage: Sie haben sich in diesem Jahr erneut extrem verbessert. Wie haben Sie diese Entwicklung genommen?

Green: Zuallererst musst du den ganzen Sommer über hart arbeiten und das habe ich getan. Ich kann in der Offense nun noch besser agieren. Aber ich habe auch tolle Mitspieler. Wir arbeiten wirklich gut zusammen, es ist schließlich bereits unser viertes gemeinsames Jahr.

Frage: Sie beide gehören zu den besten Shootern auf ihrer Position. Wie verbessert man sich in diesem Bereich?

Green: Wie gesagt: Ich habe all meine Guard-Skills trainiert. Ich habe einfach unzählige Male geworfen. Früh am Morgen, spät in der Nacht. Ich habe geworfen, bis meine Arme nicht mehr werfen konnten.

Thompson: Es erfordert tatsächlich sehr viel Training und Arbeit. Dein Follow-Through muss immer da sein, du musst die Kraft deiner Beine nutzen und mit enormem Selbstvertrauen spielen.

Frage: Welcher Teil des Team-Trainings ist ihrer Meinung nach der wichtigste?

Green: Wenn wir Fünf-gegen-Null trainieren. Dabei trainieren wir unsere offensiven Spielzüge und der Coach lässt uns in der Regel in demselben Tempo, in dem wir auch in Spielen agieren, spielen, sodass wir Flow und Rhythmus bekommen.

Frage: Herr Green, Sie spielen immer mit enormer Energie. Sie motivieren die Mitspieler und die Fans. Wie schaffen Sie das immer?

Green: Ich liebe das, insofern ist das einfach für mich. Jedes Mal, wenn ich den Court betrete und das Spiel spiele, das ich liebe, weiß ich, dass das ein Segen ist.

Frage: Auf dem Feld sind Sie oft der Lautsprecher Ihres Teams. Was ist ihr Fokus beim beim Trash Talk?

Green: Das kommt immer drauf an. Manchmal natürlich auch persönlichere Sachen über andere Spieler. Sachen, die unter die Haut gehen, eben.

Frage: Sie sind bereits jetzt einer der besten Passing Big Men in der Geschichte des Spiels. Wie haben Sie diese Fähigkeiten entwickelt?

Green: Nummer eins: Ich habe tolle Mitspieler, die wissen wie man scort. Nummer zwei: Mein Vater und mein Onkel. Als Kind war ich immer größer als alle anderen und trotzdem musste ich Point Guard spielen. Sie haben immer gesagt, dass ich, falls ich nicht mehr wachsen sollte, über Point-Guard-Skills verfügen müsste.

Frage: Welcher Spieler ist Ihrer Meinung nach der beste Passer in der Liga?

Green: Ich würde natürlich am liebsten mich selbst nehmen, aber ernsthaft: Ich glaube ich muss Rajon Rondo sagen. Die Art und Weise, wie er das Spiel liest, ist einzigartig. Er kann jeden Spieler zu einem Scorer machen.

Frage: Und welcher Spieler ist ihrer Meinung nach am schwersten zu verteidigen?

Green: Ich denke jeder Spieler bringt unterschiedliche Herausforderungen mit sich. Es ist schwer, da nur einen Spieler zu nennen.

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Frage: Herr Thompson, Sie und Stephen Curry gehören sicherlich auch zu diesen Spielern. Wer gewinnt, wenn Sie beide ein Eins-gegen-Eins spielen?

Thompson: Das ist mal so, mal so. Wir haben das schon länger nicht mehr gemacht, aber in der Regel versenkt derjenige mehr Würfe, der in der Nacht zuvor mehr Schlaf bekommen hat.

Frage: In einem Viertel haben Sie bereits 37 Punkte erzielt. Glauben Sie, Sie könnten irgendwann den 100-Punkte-Scoring-Rekord der NBA brechen?

Thompson: (lacht) Dafür müsste ich ungefähr 100 Würfe nehmen. Ich glaube nicht, dass das jemals passieren wird. Diesen Rekord hat Wilt Chamberlain für die Ewigkeit.

Frage: Kobe Bryant kam ihm mit 81 Punkten am nächsten. Am Ende dieser Saison beendet er seine Karriere. Was denken Sie darüber?

Thompson: Es ist traurig, ihn auf Abschiedstour zu sehen, weil er so ein toller Superstar ist. Es ist für jeden Athleten schwer, das Spiel zu verlassen, dem du dein Leben gewidmet hast. Jeder respektiert ihn für seine Leidenschaft für das Spiel. Er hat immer alles gegeben. Als Legende ist er unsterblich.

Green: Er war einer der zwei Spieler, die mich besonders fasziniert haben als ich in die Liga kam: der eine war Grant Hill, der andere war Kobe. Ich denke, er ist einer der größten Spieler, die je gespielt haben.

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