NBA

"20 Jahre Mavs wäre besonders"

Von Interview: Jan-Hendrik Böhmer
Dirk Nowitzki spielt seit 1999 für die Dallas Mavericks in der NBA
© getty

Dirk Nowitzki hat unlängst Shaquille O'Neal in der ewigen Scorerliste überholt. Im Interview spricht der Superstar der Dallas Mavericks über die Jagd nach Rekorden, eine mögliche Vertragsverlängerung und erklärt die Gründe für den guten Saisonstart der Mavs. In der Nacht vom 17. auf den 18. Januar gibt es Nowitzki ab 1 Uhr im LIVESTREAM FOR FREE gegen die San Antonio Spurs.

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SPOX: Herr Nowitzki, erklären Sie uns diese Mavs. In der Offseason das DeAndre-Jordan-Debakel, schon wieder ein größerer Umbruch - und dennoch läuft es. Warum?

Dirk Nowitzki: Wir haben viele neue Spieler, das stimmt. Aber wenn man sich die vergangenen Jahre anschaut, dann ist das für uns nichts Neues mehr. Seit dem Titelgewinn verändert sich unsere Truppe ständig. Das ist natürlich nicht ideal, aber wir wissen dadurch, worauf wir achten müssen. Es ist ja nicht so, dass wir aus Panik irgendwelche Spieler zusammengekauft hätten. Wir haben auf ganz bestimmte Dinge geachtet: Die meisten neuen Spieler sind schon einige Jahre in der Liga, wollen zusammenspielen und gewinnen. Dazu haben sie Talent und dennoch kein Ego.

SPOX: Hinzu kommt sicherlich auch, dass Chandler Parsons und Wesley Matthews nach ihren Verletzungen langsam besser in Schwung kommen...

Nowitzki: Das war vor der Saison in der Tat ein großer Unsicherheitsfaktor und hat vermutlich auch dazu beigetragen, dass uns viele Experten nicht auf der Rechnung hatten. Auch wir wussten nicht, wie die Beiden von ihren Operationen zurückkommen. Besonders zu Beginn war es dann auch hart und nicht immer ansehnlich. Beide haben sich aber rangearbeitet und sind mittlerweise gut drauf. Wes ist unser absoluter Defensiv-Stopper und auch Chandler hat seinen Rhythmus und seine Rolle gefunden.

Chandler Parsons: Die Zeit ist gekommen

SPOX: Wie wichtig war es, dass das Team gut in die Saison kommt? Es war bereits die Rede davon, dass die Mavericks bei einem Fehlstart schnell in den "Tanking Mode" umschalten könnten, um sich langfristig für die Zukunft aufzustellen.

Nowitzki: Der gute Start tat uns natürlich gut, keine Frage. Wir konnten Selbstvertrauen gewinnen und sicherstellen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das ist für ein neu zusammengestelltes Team extrem wichtig. Man muss aber auch eingestehen, dass uns der Spielplan dabei sehr entgegen kam. Wir hatten die leichtesten Gegner der Liga und konnten uns dadurch einspielen, besser finden. Das wird sich jetzt ändern. Erst in den kommenden Wochen werden wir sehen, was der gute Start wirklich wert ist.

SPOX: Welche Rolle spielen Sie dabei? Zusammen mit Coach Rick Carlisle sind Sie als einer der wenigen Mavs-Routiniers vermutlich derjenige, der das Team zusammenhält...

Nowitzki: Ich versuche natürlich, so gut wie möglich zu vermitteln, ein bisschen Spaß reinzubringen und den neuen Spielern den Einstieg zu erleichtern. Wenn es dazu noch auf dem Platz ganz gut läuft, und ich mit meinem Spiel dem Team zum Sieg und damit zu mehr Selbstvertrauen verhelfen kann, umso besser.

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SPOX: "Ganz gut" scheint mir eine Untertreibung. Lediglich Kareem Abdul-Jabbar, Karl Malone, Michael Jordan und Dominique Wilkins haben im Alter von 37 Jahren mehr Punkte pro Spiel erzielt als Sie (aktuell 17.7 Punkte). Was ist das Geheimnis?

Nowitzki (lacht): Das größte Geheimnis ist vermutlich, dass mein Spiel zum Großteil nicht auf meiner Fitness beruht. Da kann man schon mal etwas älter sein und dennoch gut spielen. Nein, mal im Ernst. Ich versuche schon alles, um mich in den letzten Jahren der Karriere noch so gut wie möglich zu fühlen: viel schlafen, gesund essen, spezielle Workouts für die Balance, wir haben mich während des Trainings sogar schon unter Strom gesetzt. Außerdem arbeite ich mittlerweile intelligenter. Natürlich will man immer alles geben, aber manchmal muss man eben auf den Spielplan gucken und dann in Absprache mit den Coaches im Training etwas zurückstecken.

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