NBA

"Ziemlich gut"? Nicht gut genug

Von Thorben Rhybarczik
David Blatt (r.) wurde von LeBron James mehrfach öffentlich hinterfragt
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Was bringt Tyronn Lue als Nachfolger?

Er bringt genau das mit, was seinem ehemaligen "Vorgesetzten" gefehlt hat: Eine NBA-Vergangenheit. Von 1998 bis 2009 schnürte der ehemalige Guard selbst die Schuhe in der Association und gewann währenddessen zweimal die Meisterschaft mit den Lakers. Insgesamt lief er für sieben Teams auf, hat also verschiedene Standorte, Spielweisen und Head Coaches studieren können.

Erste Erfahrungen an der Seitenlinie sammelte er bei den Celtics und Clippers als Assistant Coach unter Doc Rivers, ehe er 2014 den gleichen Job unter Blatt bei den Cavaliers antrat. Dort wurde er zuvor auch als Head Coach gehandelt, ehe die Entscheidung zu Gunsten Blatts fiel. Lue sollte diesem in erster Linie dabei helfen, sich schneller an die Regeln und Besonderheiten der NBA zu gewöhnen.

Er genießt einen exzellenten Ruf bei Verantwortlichen und Spielern. Rivers wollte ihn auf keinen Fall verlieren, sodass erst ein Rekord-Angebot (für einen Assistant Coach) Clevelands den Wechsel unter Dach und Fach brachte. Der Einfluss Rivers' hat ihn wohl am meisten geprägt, doch auch die Zusammenarbeit mit Tom Thibodeau, der auch einst Assistant Coach bei den Celtics war, hat vor allem defensiven Einfluss auf Lue gehabt.

Die erste Aufgabe wird es für den neuen Head Coach nun sein, die Gemüter zu beruhigen. Bei den Spielern dürfte das nicht allzu schwer sein - baten diese angeblich ohnehin lieber ihn als Blatt um Rat, wenn es Probleme gab. Nach Informationen von Adrian Wojnarowski (Yahoo! Sports) hatten LeBron und sein Camp schon länger dafür plädiert, Blatt durch Lue zu ersetzen.

Auf dem Parkett wird dieser versuchen müssen, das Spiel weniger von LeBron abhängig zu machen - das ist seinem Vorgänger häufig nicht gelungen. In engen Spielen schien es oft seine Devise gewesen zu sein, dass mehr Minuten für den King gleichbedeutend mit mehr Siegen sind. Das machte die Cavs-Offense ein ums andere Mal zu berechenbar, während gerade Love wie ein Fremdkörper wirkte.

Letzterer könnte ein Schlüsselfaktor für die zweite Saisonhälfte werden. Auch ein Trade ist schon lange nicht mehr undenkbar. Doch wahrscheinlicher ist es, dass Lue versucht, dem Power Forward zu einem Neustart zu verhelfen.

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