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Freiwurfschwäche stoppt die Mavs

Dirk Nowitzki konnte sich gegen die Thunder nicht wirklich durchsetzen
© getty

Die Siegesserie der Dallas Mavericks (9-5) ist vorbei. Bei den Oklahoma City Thunder (8-6) fehlt den Mavs das Quäntchen Glück - und vor allem die Präzision von der Freiwurflinie. Beim 117:114 ist Russell Westbrook wieder einmal der überragende Mann.

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Die Thunder führten über den Großteil der ersten Hälfte zweistellig, doch ein richtig starkes drittes Viertel der Mavs machte die Partie wieder spannend - und das bis in die Schlusssekunden. Letzten Endes brachte Russell Westbrook mit einem Stepback-Jumper über Zaza Pachulia die Entscheidung, da die Mavs keinen vernünftigen Wurf mehr loswurden. Westbrook beendete die Partie mit 31 Punkten (12/22 FG), 11 Assists und 5 Steals.

Unterstützung bekam der Point Guard von einer ganzen Reihe seiner Mitspieler, insgesamt punkteten sechs Thunder-Spieler in Double Figures. Serge Ibaka schrammte mit 16 Punkten, 9 Rebounds und dem vorentscheidenden Block knapp am Double-Double vorbei.

Für die Mavs war Deron Williams mit 20 Punkten (dazu 6 Assists) Topscorer, Wesley Matthews machte 18 Punkte. Dirk Nowitzki zeigte eine ziemlich unauffällige Partie (11 Punkte), Pachulia legte 12 Punkte, 10 Rebounds und 6 Assists auf. Die Mavs sind trotz der Niederlage noch immer auf Platz 3 im Westen, OKC folgt direkt dahinter.

Die Reaktionen:

Billy Donovan (Coach Thunder): "Ich hatte heute wirklich das Gefühl, dass das offensiv unser komplettestes Spiel der Saison war. Das kam der Identität, die ich mir für uns vorstelle, schon sehr nah. Der Ball hat sich gut bewegt. Hoffentlich ist das etwas, worauf wir aufbauen können."

Rick Carlisle (Coach Mavs): "Wir waren das ganze Spiel über schlecht in der Defense. Wir haben 117 Punkte abgegeben, obwohl unser Schnitt bei unter 100 liegt. Das war einfach nicht ausreichend."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Durant muss erneut pausieren, OKC startet also mit Westbrook, Waiters, Roberson, Ibaka und Adams. Bei den Mavs ist McGee erstmals in dieser Saison im Kader, es beginnen aber wie gewohnt Williams, Matthews, Parsons, Nowitzki und Pachulia.

3.: Nicht mit Zaza! Pachulia räumt Ibaka ab, das ist schon sein zweiter Block in drei Minuten. Matthews wird in der Ecke schön freigespielt und schießt die Mavs mit 8:7 in Führung.

7.: Die Mavs leisten sich in dieser Phase zu viele Fehler in Form von Ballverlusten. Adams findet den völlig blanken Roberson an der Dreierlinie, diesmal sitzt der Wurf - 17:15 OKC, Auszeit Dallas!

12.: Ja, was ist denn hier los? McGee sieht seine ersten Minuten als Maverick - und macht direkt seine ersten drei Würfe rein! Danach folgt allerdings ein Offensive Goaltending. Collison punktet am Brett, es geht mit 31:25 OKC in die Viertelpause.

18.: Nach kurzer Schwächephase wird Dallas wieder stärker - dank Powell! Erst schließt der Big Man per Dunk an, dann verwertet er zwei Lobs in Folge von Barea. Aber Morrow und Ibaka antworten prompt. 46:36 OKC.

24.: Über eine verbesserte Defense legt Dallas vor der Pause noch einen kleinen Run hin, für die Führung reicht es aber nicht - denn Westbrook ist ja auch noch da. Zweimal hintereinander geht Russ zum And-1 durch, beide Male sitzt auch der Freebie. D-Will (!) antwortet per Dunk. Pausenstand: 60:52 für die Thunder.

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31.: Den Mavs hat der Pausentee ganz offensichtlich gut getan - momentan fällt einfach alles! Parsons trifft den vierten Dreier des Viertels, insgesamt haben sie jetzt neun Würfe in Folge versenkt - und führen. 77:69 Dallas!

36.: Unnötig, wie Dallas OKC zurück in die Partie holt - McGee und Harris leisten sich nacheinander jeweils Ballverluste, auch die Würfe sitzen jetzt nicht mehr. Kanter gleicht die Partie an der Freiwurflinie aus, dann blockt Westbrook Harris. Morrow und Matthews treffen jeweils Floater. Dann pennt Powell beim Einwurf - und Kanter trifft mit der Sirene. 87:85 OKC.

42.: Es geht munter weiter mit dem Schlagabtausch - auch Charlie V macht jetzt mit und gleicht die Partie per Dreier aus, nachdem zuvor Augustin einen völlig wilden einbeinigen Three auflegt. Dann kommt Russ zurück - und trifft ebenfalls vom Perimeter. 101:98 OKC.

45.: Da sieht man ihn das ganze Spiel überhaupt nicht - und dann ist doch wieder Dirk-Time! Nach langer Pause kehrt der große Blonde zurück aufs Feld und swisht prompt seine ersten beiden Jumper. 108:104 Dallas, es ist angerichtet!

48.: Kleine Schrecksekunde für Dallas, als Matthews schief landet und kurz liegen bleibt - doch "Iron Man" macht natürlich weiter. Westbrook hat nach einem Switch Barea gegen sich und punktet problemlos. Pachulia trifft nur einen seiner zwei Freiwürfe, dann trifft Westbrook den Stepback über ihn. Mit 3 Punkten im Rückstand 17 Sekunden vor Schluss geht Dallas über D-Will, den Ibaka jedoch abräumt. Matthews hat die letzte Chance, will ein Foul schinden, das klappt aber nicht. Game over!

Thunder vs. Mavs: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Russell Westbrook. Der Point Guard nahm sich als Scorer lange zurück und sorgte vermehrt dafür, dass der Rest seiner Truppe ins Spiel fand - mit Erfolg. Als dann die Entscheidung anstand, übernahm er das Geschehen komplett und lieferte in der Crunchtime eine beeindruckende Performance ab. Seine Stats am Ende waren wieder einmal überaus stark - trotz 7 Ballverlusten. Ebenfalls gut: Anthony Morrow.

Der Flop des Spiels: Zaza Pachulia. Der Georgier zeigte über weite Strecken eigentlich eine gute Partie und verzeichnete wieder mal ein Double-Double. Sein Auftritt im letzten Viertel war aber mehr als unglücklich. Er setzte in der Crunchtime 3 von 4 Freiwürfen an den Ring, leistete sich 2 seiner 5 Turnover und dazu auch noch ein Loose-Ball-Foul. So wurde er gewissermaßen zum tragischen Helden. Von Dirk Nowitzki kam allerdings auch zu wenig.

Das fiel auf:

  • Williams hatte zu Beginn der Partie noch Probleme mit der Defense von Westbrook, der in den ersten paar Minuten direkt drei Steals anhäufte - alle von D-Will. Durch die vielen Turnover bekam Dallas weniger Wurfchancen, diese nutzten sie aber zumindest effektiv. Nur dadurch hielten sich die Mavs in der Anfangsphase im Spiel. Mit der Zeit wurde Williams dagegen immer besser.
  • Defensiv stellten die Mavs die meiste Zeit über Matthews gegen Westbrook, teilweise auch Harris. Das funktionierte nicht schlecht - Russ traf nur 2 seiner ersten 8 Würfe. Allerdings waren die Thunder in diesem Spiel keine One-Man-Show: Zehn verschiedene Spieler punkteten, niemand erzwang seine Würfe - nicht einmal Waiters! In der ersten Halbzeit war dies eine der reiferen Offensiv-Leistungen der Thunder in dieser Saison.
  • Im Teamverbund versuchte Dallas, die Zone fast komplett abzuriegeln, wofür beispielsweise Roberson teilweise überhaupt nicht verteidigt wurde. Das funktionierte aber nur bedingt, da die Thunder ein ungewöhnlich gutes Ball-Movement zeigten und ihre Big Men sich einige Offensiv-Rebounds erarbeiteten. So kam OKC am Ende trotzdem auf starke 48 Points in the Paint.

  • Im dritten Viertel wendete sich das Blatt dann rapide, das lag aber nicht nur an der unglaublichen Wurfstärke der Mavs (10 Würfe in Folge!). Die Thunder vergaßen vieles, was ihnen in der ersten Hälfte so geholfen hatte. Auf dem Flügel hatten D-Will, Matthews und Parsons viel zu viel Platz - auch Westbrook war daran nicht unschuldig. Zudem schenkten sie den Ball zu häufig her und schliefen dann in Transition: In Halbzeit eins machte Dallas ganze 2 Fastbreak-Punkte. Im dritten Viertel waren es allein 10.
  • Ein ärgerliches (und ungewohntes) Problem blieb aber auch in dieser Phase die Freiwurfschwäche der Mavs. Insgesamt 12 Freebies ließen die Mavs liegen und kamen bloß auf 57,1 Prozent Freiwurfquote - selbst Williams verfehlte erstmals in dieser Saison vom Charity Stripe. Parsons blieb auf den Spuren von DeAndre Jordan: Seine einzigen zwei Versuche gingen daneben, über die Saison steht er jetzt bei 4/13!
  • Vor der Saison wurde die Center-Riege der Mavs noch belächelt, doch mittlerweile sieht sie immer besser aus. Von Powell und Pachulia kann man sich ja schon länger überzeugen, mit JaVale McGee zeigte nun der nächste Big Man einen ansprechenden Auftakt im Trikot der Mavs. JaVale bewies zwar auch mal wieder, warum er eine Shaqtin-A-Fool-Legende ist, indem er binnen dreier Minuten sowohl offensiv als auch defensiv ein Goaltending auflegte. Als Blocksteller und Finisher kann er aber durchaus wertvoll sein, wie er mit 8 Punkten bei 4 von 5 aus dem Feld unter Beweis stellte.

Der Spielplan im Überblick

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