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Klatsche in L.A.

Von Philipp Jakob
Blake Griffin (r.) präsentiert sich bereits in Topform
© getty

Die Dallas Mavericks (1-1) haben die Chance auf Rache an DeAndre Jordan verpasst. Bei der 104:88-Pleite (BOXSCORE) gegen die Los Angeles Clippers (2-0) präsentierte sich Blake Griffin in Topform. Außerdem erwies sich eine alte Problemzone als neue Stärke der Clippers. Da konnte auch Dirk Nowitzki nicht viel machen.

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Der Deutsche lieferte allerdings eine solide Partie ab. Nach anfänglichen Problemen kam Nowitzki immerhin noch auf 16 Punkte und 7 Rebounds. Top-Scorer bei den Gästen war aber John Jenkins (17 Punkte), der bei den ersatzgeschwächten Mavericks von Beginn an ran durfte. Auch Devin Harris (12 Punkte, 6 Rebounds) und J.J. Barea (12 Punkte, 9 Assists) lieferten gute Leistungen ab.

Einem Mann war aber niemand an diesem Abend gewachsen: Blake Griffin. Der 26-Jährige fegte mit 26 Zählern (11/17 FG) in nur 27 Minuten quasi über die Verteidigung der Gäste hinweg und hinterließ nur fragende Gesichter. Zudem schnappte sich Griffin auch noch 10 Rebounds.

Unterstützung bekam er dabei vor allem von den Reservisten, die in der letzten Saison nicht unbedingt überzeugen konnten. Zwar blieben die Neuzugänge Paul Pierce (6 Punkte, 1/6 FG) und Josh Smith (5 Punkte, 1/5 FG) eher blass, dafür wussten aber Jamal Crawford mit 15 und Austin Rivers mit 14 Zählern zu überzeugen. Da Los Angeles zusätzlich auch nur 8 Ballverluste auf dem Konto hatte und Dallas nie in seinen offensiven Rhythmus fand, endete die Partie eindeutig.

Die Reaktionen:

Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks) über die Free Agency: "Ich denke, wir sind enttäuscht. Aber wir als Franchise mussten weitermachen und das haben wir getan. Sowas passiert in der Free Agency halt manchmal."

DeAndre Jordan (Los Angeles Clippers): "Das war sicherlich ein emotionales Spiel, denn es war unsere Heimpremiere. Wir wollten unsere Fans das geben, was sie vermissten."

Rick Carlisle (Mavericks-Coach): "Dass wir ersatzgeschwächt waren, hat es sicherlich etwas schwieriger gemacht. Wir hätten wirklich ein perfektes Spiel spielen müssen. Wir haben viele Dinge gut gemacht, aber in Sachen Shooting... Wir haben kein Scheunentor getroffen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Mavs-Coach Rick Carlisle gibt Wesley Matthews eine Pause. Nach seinem Achillessehnenriss soll der Neuzugang in Back-to-Back-Spielen noch geschont werden, auch Deron Williams fehlt. Also stehen gegen die Clippers Raymond Felton, John Jenkins, Jeremy Evans, Dirk Nowitzki und Zaza Pachulia von Beginn an auf dem Parkett. Auf Seiten der Gastgeber gibt es keine Veränderungen. Neben Chris Paul und J.J. Redick im Backcourt starten Lance Stephenson, Blake Griffin und DeAndre Jordan.

6.: Bei LAC läuft es bisher recht gut. Nachdem sich DeAndre3000 bereits mit einem krachenden Dunk angemeldet hat, versenkt J.J. Redick seinen ersten Dreier der Partie. Die Clippers liegen mit 14:9 in Front.

11.: Die Mavericks haben dagegen in der Offense eine Menge Probleme. Nur 6 der ersten 22 Feldwurfversuche finden den Weg durch die Reuse. Da fehlt noch der Rhythmus. Immerhin verkürzt J.J. Barea von der Freiwurflinie auf 21:15.

14.: Jamal Crawford macht seinem Ruf als Streaky Shooter alle Ehre. Der 35-Jährige kommt extrem heiß von der Bank und sorgt so für schnelle 10 Punkte. Dallas muss aufpassen, dass sich die Clippers jetzt nicht zu weit absetzen - 27:19 für Los Angeles.

19.: Mit mehreren unnötigen Tunovern bringen sich die Mavs selbst um den Lohn ihrer harten Aufholarbeit. Blake Griffin hat nach einem Steal freie Bahn und hämmert den Spalding durch die Reuse. Schon steht es wieder 39:32 für LAC.

24.: Dallas versucht immer mehr, Dirk Nowitzki ins Spiel zu bringen - mit Erfolg. Der Deutsche wird in der Mitteldistanz bedient und versenkt den Jumper. Auf der anderen Seite starten die Mavs mit Hack-a-Jordan. DeAndre zeigt Nerven und lässt einige Punkte liegen. Dennoch liegen die Clippers mit 51:43 in Front.

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28.: Dirk trifft mit seinem berühmten Flamingo-Fadeaway. Doch das alles hilft nichts gegen Blake Griffin, der die Partie langsam in die Hand nimmt - sowohl mit seinem Jumper als auch mit purer Athletik beim Putback-Dunk - 61:52 für die Clippers.

33.: Auch wenn Blake Griffin weiterhin nicht zu stoppen ist, der Ball läuft ganz gut durch die Reihen der Mavericks. So erarbeitet sich Dallas durch viele Extrapässe gute Würfe und kann zumindest ein wenig Schritt halten. Dennoch führt Los Angeles mit 72:61.

36.: Schlimmer hätte das dritte Viertel für die Mavs fast gar nicht enden können. In der Offense leistet sich Dallas zwei Turnover in Folge und schließlich hämmert Austin Rivers mit dem Buzzer auch noch den Dreier zur 85:68-Führung durch die Reuse.

40.: Ist jetzt schon die Luft raus? In der Offense der Mavs geht wie schon die gesamte Partie über nicht viel. Jetzt wird auch noch Justin Anderson übel am Ring abgeräumt und Crawford versenkt den nächsten Dreier - 96:71 für LAC.

46.: Anderson möchte ganz offensichtlich die Garbage Time nutzen, um sich selbst zu präsentieren. Das klappt aber nicht so ganz wie gewünscht. Zwar nimmt der Rookie einen Wurf nach dem anderen, doch sein letzter Versuch trifft noch nicht mal den Ring. Dadurch steht er jetzt bei 1 von 7 aus dem Feld. Das Spiel ist währenddessen schon längst durch. Los Angeles führt mit 102:82.

Clippers vs. Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Blake Griffin. Ein klein wenig übertrieben oder redlich verdient? Die Clippers-Fans begleiteten bereits Mitte des dritten Viertels die Besuche von Griffin an der Freiwurflinie mit frenetischen "MVP"-Rufen. Was diese Partie angeht war das aber sicherlich nicht übertrieben. Der 26-Jährige war klar der beste Mann auf dem Parkett und überrollte die Mavs mit seinem vielseitigen und höchst effektiven Offensiv-Spiel - sowohl in Ringnähe als auch aus der Mitteldistanz. Griffin erzielte in nur 27 Minuten Einsatzzeit 26 Zähler (11/17 FG) und schnappte sich zusätzlich noch 10 Rebounds.

Der Flop des Spiels: Jeremy Evans. Der Dunk-Contest-Gewinner von 2012 konnte seine Chance in der Starting Five der Mavericks absolut nicht nutzen. In Abwesenheit von Williams und Matthews hätte der 28-Jährige sicherlich auf sich aufmerksam machen können. Mit 2 Punkten, 0 Assists und 4 Rebounds ist das aber schwierig. So fand sich Evans die meiste Zeit auf der Bank wieder und kam erst in der Garbage Time wieder zum Einsatz.

Das fiel auf:

  • Aufgrund des Fehlens von Wesley Matthews und Deron Williams (Knieprobleme) war die Bank der Mavericks doch recht ausgedünnt. Also sah sich Mavericks Head Coach Rick Carlisle gezwungen, munter durchzuwechseln. Die Folge: Zwar durften sich John Jenkins, Salah Mejri und Dwight Powell über mehr Spielzeit freuen, doch der Rhythmus in der Offense litt stark.
  • Denn unter dem Korb der Clippers ging in der ersten Halbzeit wenig bis gar nichts. LAC verstand es recht gut, mit seinen Big Men den Weg zum Korb dicht zu machen und auch am Perimeter hatten die Mavs fast immer eine Hand im Gesicht. Nur schwache 6 von 30 Versuche von Downtown fanden deshalb den Weg durch die Reuse. Insgesamt stand Dallas bei einer Feldwurfquote von 36,1 Prozent.
  • Im Laufe der Partie konzentrierte man sich bei den Gästen immer mehr darauf, Dirk Nowitzki in den Angriff zu integrieren. Immer wieder wurde von den ballführenden Guards das Pick & Roll mit dem Deutschen gesucht, um so ein Switch in der Defense und damit ein Mismatch zu erzwingen. Das gelang auch insgesamt recht gut, sodass Dirk den Mavs wichtige Punkte lieferte.
  • Allerdings fehlte Dallas eine Antwort auf Blake Griffin. Bereits Mitte des dritten Viertels hatte der 26-Jährige ein Double-Double auf dem Konto. Nowitzki hatte arge Probleme in der Verteidigung gegen den agilen Griffin, der auch aus der Mitteldistanz mal wieder sehr sicher agierte. Auch kein anderer Maverick hatte ihm etwas entgegenzusetzen.
  • Zudem schaffte es Los Angeles immer, in den wichtigen Situationen gute Würfe abzugeben. Mit den richtigen Plays wurde so schon im Ansatz verhindert, dass sich die Mavericks auch nur das kleinste Momentum erarbeiten konnten. Außerdem drückten die Clippers immer wieder auf's Tempo. Dabei nutzten sie die unsortierte Defense der Mavs gnadenlos aus und kamen auf 18 Fastbreak-Punkte (Dallas: 8).
  • Zum Leidwesen eines jeden Basketball-Puristen griff Carlisle immer und immer wieder auf die bewährte Hack-a-Taktik zurück. Gegen Ende des dritten Viertels traf es Josh Smith, zuvor war bereits DeAndre Jordan an der Reihe. Vor allem letzterer hatte dabei Probleme an der Linie (2/8 FT). Zwischen Jordan und den Mavs waren auch einige Nickligkeiten und kleinere Rangeleien zu beobachten. In Anbetracht der Ereignisse im Sommer war das aber nicht verwunderlich.

Der Spielplan im Überblick

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