NBA

Die Verletzungen

Von SPOX
Chris Bosh äußert täglich seine Gedanken zur Final-Serie zwischen Cavs und Warriors
© getty

Während der Finals gibt Chris Bosh von den Miami Heat täglich seine Einschätzung zum Duell der Golden State Warriors und Cleveland Cavaliers ab. In der dritten Ausgabe spricht der Forward über Kyrie Irvings Aus und seine eigenen Erfahrungen mit schweren Verletzungen.

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Man fühlt mit Kyrie.

Wenn man so einen heftigen Rückschlag erleidet, drehen sich die Gedanken nicht mehr um Basketball, auch nicht um die Meisterschaft. Sie bewegen sich um die Karriere.

Jetzt ist er dazu gezwungen, abzuwarten. Er muss warten, bis er gesund ist und das nächste Mal eingreifen darf. Es ist ein harter Schlag für ihn. Er ist so weit gekommen und ist nun geschlagen - nicht von einem Gegner, sondern von einer Verletzung.

Der schwierige Teil dabei ist, dass es zwar ein harter Schlag ist, aber man gar nichts machen kann. Du musst einfach dein Bestes geben, um die Sache abzuhaken, egal wie schwierig es ist. Er braucht jetzt die Unterstützung seiner Freunde und Teamkollegen.

Aus Sicht der Spieler gibt es natürlich noch eine Serie zu spielen. Die Trainer müssen nun ihren Game Plan umstellen, die Spieler müssen ihre Denkweise ändern. Jeder muss damit klarkommen. Matthew Dellavedova muss bereit sein und sich jetzt sagen: "Hey, ich starte jetzt."

Er muss jetzt in den Scouting Report eintauchen, weil er vorher im Game Plan für die Second Unit eingeplant war. Jetzt muss er aber die Kreise von Stephen Curry und Klay Thompson eindämmen.

"Ich wollte schon aufgeben"

Um ehrlich zu sein, gibt es als Teamkollege jetzt wenig, um Kyrie unter die Arme zu greifen. Du kannst ihm dein Mitgefühl ausdrücken, aber das war es schon. Er wird am Boden sein, er ist schließlich so weit gekommen und hat jetzt die Kniescheibe gebrochen. Aber das ist nun einmal die Realität.

Für mich persönlich war das immer das Schlimmste. Wenn jemand versucht hat, mich aufzumuntern, wurde ich nur noch wütender. Aber sie sollten ihn unterstützen, ihm sagen, dass sie ihn brauchen und Teil des Teams ist. Sie brauchen ihn bei den Spielen als Unterstützung.

Als ich verletzt war, habe ich mich ein wenig hängen lassen. Erst meine Frau hat mich wieder aufgebaut. Ich war am Boden und wollte schon aufgeben. Für mich war alles total sinnlos. Und ich war mir nicht sicher, ob wir die Playoffs wieder erreicht hätten, wenn ich gesund gewesen wäre. Wäre ich in der Lage gewesen, dem Team zu helfen?

Alles was ich machen konnte, war, mich auf den nächsten Tag zu konzentrieren, wieder aufzustehen, weiterzuarbeiten, meine Reha voranzutreiben und zu hoffen, dass ich wieder bereit sein werde.

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