NBA

Wenn Kleinigkeiten entscheiden

Von SPOX
Wer setzt sich durch: LeBron James (l.) oder Dennis Schröder?
© getty

Es ist angerichtet: Mit den Atlanta Hawks und den Cleveland Cavaliers treffen sich die zwei besten Ost-Teams der Saison in den Conference Finals (Spiel 3 am Montag ab 2.30 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE). Wie die Bilanz aus der Regular Season zeigt, wäre die Rollenverteilung noch vor einigen Monaten mehr als klar verteilt gewesen. Und zwar pro Hawks.

Cookie-Einstellungen

Atlanta Hawks (1) - Cleveland Cavaliers (2)

Saisonbilanz: 3:1

Ausgangsposition: Ein paar schwächere Monate und zwei Playoff-Serien später sieht das Bild, trotz der Schulterverletzung von Kevin Love, die ihm die Saison kostete, nicht mehr so klar wie in der Regular Season aus. Während die Hawks teilweise erhebliche Probleme mit den Brooklyn Nets und auch den Washington Wizards hatten, sweepten die Cavs erst Boston und schlugen dann die hoch gehandelten Bulls mit 4:2.

Beim Team von Coach Mike Budenholzer wird es vor allen Dingen darauf ankommen, die sich ergebenden offenen Würfe aus der Distanz zu treffen. War der Dreier während der Regular Season noch die große Stärke von Korver und Co., haben sich die gegnerischen Teams in der Postseason auf die Scharfschützen aus Atlanta eingestellt.

Folge NBA.de bei Twitter - wie Dirk Nowitzki!

Aktuell fallen nur ganz schwache 34,3 Prozent aus dem Long-Range-Bereich. Ohne diese Waffe wird es ungleich schwerer für Paul Millsap und Al Horford unter dem Korb zu wüten. Auch Jeff Teague und Dennis Schröder sind, für ihre starken Drives, von einem guten Spacing abhängig. Hoffnung macht die bisher starke Verteidigung des Top Seeds: In den zwölf Playoff-Spielen ließen die Hawks nur 98,2 Punkte pro 100 Posessions zu. Das reicht für den zweiten Platz in der Postseason.

Die Cavs zeigen bisher offensiv wie defensiv sehr gute und seriöse Playoffs. Ein Blick auf das Net Rating unterstreicht diesen Fakt nochmal. Mit einem Wert von 9,5 belegen Irving und Co. den ersten Platz in der Association. Neben einem wieder einmal überragenden LeBron James, haben besonders Iman Shumpert (10,4 Punkte) und Matthew Dellavedova, mit seinen Heroics in Spiel 6 gegen Chicago, Duftmarken gesetzt.

Der Supporting Cast vom King funktioniert also. Eigentlich alles in Butter, wären da nicht die körperlichen Probleme von Kyrie Irving. Der Point Guard konnte im letzten Spiel der Semis, aufgrund von Knie- und Fußproblemen, nur zwölf Minuten auf dem Feld stehen. Ob er rechtzeitig fürs erste Spiel gegen die ATLiens fit wird, ist unklar.

Key Matchup: DeMarre Carroll vs. LeBron James. Was für ein Leckerbissen auf der Drei. Der Junkyard Dog trifft auf den King. Mit diesem Duell steht und fällt die Serie. Kann sich einer der beiden Spieler defensiv oder offensiv einen Vorteil erspielen, dann sieht es für sein Team schon ziemlich gut aus.

Carroll wird dabei, allein in der Verteidigung, vor einer Mammutaufgabe stehen. Er wird in den meisten Fällen, die Kreise vom Katalysator der Cavs-Offense einschränken müssen. Durch den Ausfall von Thabo Sefolosha, der ihm ein paar Minuten defensiver Arbeit hätte abnehmen können, gibt es niemanden mehr im Kader, der dieser Aufgabe gewachsen wäre. Hinzu kommt, dass Carroll seine mit Abstand besten Playoffs spielt und auch offensiv teilweise zur ersten Option der Hawks aufgestiegen ist. Seine 17,1 Punkte im Schnitt, werden auch LeBron dazu zwingen, sein defensives A-Game an den Start zu bringen.

Alle Playoff-Matchups im Überblick!

Dass er das sowieso machen wird, ist eigentlich so klar wie Kloßbrühe. Gegen Chicago hat er sich auf beeindruckende Art und Weise gegen einen der besten Two-Way-Player der Association durchgesetzt. Mit 26,2 Punkten, 11,0 Rebounds und 8,8 Assists kratzte er gegen Jimmy Butler am Triple Double - in der kompletten Serie wohlgemerkt. Dass James auch noch ein elitärer Defender ist, wird Carroll am eigenen Leib erfahren.

X-Faktor: Kyle Korver. Es sagt schon einiges aus, wenn der Sharpshooter der Hawks in der Serie gegen die Wizards eher als Verteidiger, denn als offensive Waffe in Erscheinung trat. Seine neun Steals waren der Top-Wert bei Atlanta und auch die neun Blocks, die er gegen Nene und Co. erzielte, reichten für den teaminternen zweiten Platz. Natürlich helfen diese Werte seinem Team, viel wichtiger wären jedoch gute Quoten von Downtown.

Was in der Regular Season noch wie von selbst funktionierte, hat sich in den Playoffs zu einer Schwachstelle entwickelt. Sieben Mal feuert er in der Postseason von der Dreierlinie ab, nur 28,6 Prozent dieser Würfe sind Treffer. Ein unterirdischer Wert. Für den Erfolg der Hawks sind seine Treffer vom Perimeter überlebenswichtig, was ein Blick auf die Statistik belegt: Wenn Korver in den Playoffs mindestens vier Triples getroffen hat, wurden vier von fünf Spielen gewonnen. Bei drei oder weniger Treffern wurden drei aus sieben Partien verloren.

Prognose: Je tiefer es in die Playoffs geht, desto schwieriger wird es, auf den Ausgang der Serien zu tippen. Der positive bzw. negative Ausgang eines Spiels hängt von extrem vielen Kleinigkeiten ab. In dieser Serie könnten das folgende sein: Wie fit ist Kyrie Irving? Kann sich Korver aus seinem Shooting Slump befreien? Und welche Bank bringt den größten Input? Spannend wird es in jedem Fall. Doch aufgrund von LeBron James gewinnen die Cavs in 6.

Die Serie auf einen Blick

Artikel und Videos zum Thema