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Mega-Comeback! Houston schockt L.A.

Corey Brewer sorgte mit seinem Einsatz im Schlussviertel für die Wende
© Getty

Die Los Angeles Clippers sahen gegen die Houston Rockets schon wie der sichere Sieger aus, doch ohne James Harden gelingt den Rockets eine unfassbare Aufholjagd. Mit dem 119:107-Erfolg (BOXSCORE) gleicht Houston die Serie zum 3-3 aus. Das gesamte Spiel war von Härte geprägt, im vierten Viertel verlor L.A. völlig den Faden.

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Die Gedanken der Clippers drifteten langsam in Richtung Conference Finals, die Führung von 19 Punkten Ende des dritten Viertels war an sich ein komfortables Polster. Doch die Rollenspieler der Rockets wollten sich nicht in ihr Schicksal ergeben und schockten L.A. mit einem unfassbaren Comeback.

Dwight Howard gelang mit 20 Punkten (7/12 FG) und 21 Rebounds ein bärenstarkes Spiel, Harden erzielte trotz Krankheit 23 Punkte, wobei er nur 5 seiner 20 Würfe traf.

Für die Clippers kam Chris Paul auf 31 Punkte, 11 Assists und 7 Rebounds, Blake Griffin erzielte 28 Punkte (12/20 FG) und sicherte sich 8 Boards. Die Bank enttäuschte mit lediglich 16 Zählern. Das entscheidende siebte Spiel findet am Sonntag in Houston statt.

Die Reaktionen:

Josh Smith (Rockets): "Wir geben niemals auf und als ich ins Spiel kam, wollte ich einfach nur Energie bringen. Ich wollte noch nicht nach Hause und nun haben wir ein siebtes Spiel erzwungen. Der Druck ist jetzt bei den Clippers, bei uns zu gewinnen."

Kevin McHale (Coach Rockets): "Die fünf Jungs, die da raus gegangen sind, sich reingehängt haben - sie haben gekämpft und sich ihren Arsch in der Defense aufgerissen. Sie hatten im Gefühl, dass sie dabei waren, etwas Großes zu schaffen."

Doc Rivers (Coach Clippers): "Wir haben versucht, den Sieg über die Zeit zu bringen und dabei aufgehört, zu spielen. Die Partie haben wir aus der Hand gegeben."

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Vor dem Tip-Off: Josh Smith startet wieder für Terrence Jones, an seiner Seite beginnen Jason Terry, der immer noch kränkelnde James Harden, Trevor Ariza und Dwight Howard. Doc Rivers belässt alles beim Alten: Chris Paul, J.J. Redick, Matt Barnes, Blake Griffin und DeAndre Jordan entern das Parkett im Staples Center.

5.: Die ersten Minuten gehören den Clippers-Bigs. Erst blockt Jordan Howard am Ring, dann hängt er Harden ein schnelles Foul im Post an. Und was darf nicht fehlen? Natürlich ein einhändiger Slam! Griffin legt sechs Punkte nach - 12:4 Clippers.

9.: Monster-Slam von BG! Nachdem Houston im 3-gegen-1 versagt, läuft Paul den Fastbreak und überlässt den Spalding guten Gewissens Griffin, dem die Vorfreude ins Gesicht geschrieben steht. Mit Ansage rammt er den Ball durch die Reuse! 20:11 Los Angeles.

15.: Jones findet Howard für den Alley-Oop, dann klaut Austin Rivers Prigioni die Kugel und vollendet per Dunk. Im nächsten Angriff findet sein Assist Jordan, der mit seinem zweihändigen Reverse-Slam einen deutlich höheren Score beim Dunk-Contest erzielen würde. 37:32 Clippers.

18.: Jetzt kommt Harden. Layup and one, Dreier, Dreier und zwei Freiwürfe - der Beard geht steil! Paul beantwortet Smiths Longball mit einem Midrange-Jumper plus Bonusfreiwurf und gleicht das Spiel wieder aus - 46:46.

22.: Here we go again. Hack-a-Jordan! Mal etwas Neues. Aber DeAndre hat anscheinend Selbstvertrauen getankt und verwandelt beide. Die Clippers drehen den Spieß um - und Howard scheitert kläglich! Auch seine nächsten zwei passen nicht, Griffins Spinning Dunk und Redicks Swish vom Perimeter haben da deutlich mehr Style als die Freebies von D12. 60:58 Clippers.

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25.: Griffin rollt wie eine Dampfwalze auf Howard zu - und der Rockets-Center lässt sich von seiner Frustration beherrschen. Er stellt seine Schulter raus und knockt BG zu Boden, die Referees entscheiden zurecht auf Flagrant Foul. Man, Dwight! 69:62 L.A.

27.: Der Kampf unter dem Korb geht weiter. Howard entledigt sich Jordans Bewachung mithilfe seines Ellenbogens - das gibt auch noch ein T für D12. Dann kassiert DeAndre sein drittes Persönliches - klein beigeben wird hier keiner. 72:66 Clippers.

33.: Ding, ding, ding - nächste Runde. Barnes foult Harden, der anschließend seinem Gegenspieler und auch Friedensstifter Griffin einen mitgibt. Technisches für den Bart! Floyd Mayweather in der ersten Reihe wird's freuen. Die Clippers spielen aber auch noch Basketball: BG zieht in die Zone und schließt mit 270-Grad-Drehung ab, Jordan spielt mit Howards Wurfversuch Volleyball - 86:68 Los Angeles.

Alle Playoff-Matchups im Überblick!

39.: Kein Fieldgoal bisher für die Gastgeber im Schlussviertel. Terry blockt Pauls Jumper trotz seiner 37-jährigen Knie, Brewers Layup und Arizas Dreier bringen die Rockets wieder in Schlagdistanz. 94:85 Clippers.

42.: Mit dem geschwächten Harden auf der Bank geht die Aufholjagd weiter. Brewer per Dreipunktspiel und zwei Dreier von Smith lassen den Vorsprung weiter schmelzen - L.A. zittert. 102:97.

44.: Ein starkes Play jagt jetzt das nächste. Howard blockt Griffins Jumper, Ariza rettet den Spalding zwischen seinen Beinen hindurch und D12 trifft sogar einen Freiwurf! Die Clippers sind völlig von der Rolle. Brewer mit dem Dunk in Transition - Ausgleich! 102:102.

48.: Smith blockt Griffin und haut nach Terrys Midrange-J den nächsten Dreier rein! UN-FASS-BAR! Die Clippers lassen die Köpfe hängen, denn sie wissen, dass sie es vermasselt haben. Die Rockets gewinnen und erzwingen Spiel 7! 119:107!

Los Angeles vs. Houston: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Josh Smith und Corey Brewer. Wow! Als alle anderen schon an den Sommerurlaub dachten, zogen Smith und Brewer eine Show ab, mit der niemand im Staples Center auch nur im Ansatz gerechnet hatte. Sie trugen die Rockets mit kombiniert 29 Punkten im Schlussviertel zum größten Playoff-Comeback der Franchise-Historie. Einfach nur irre!

Der Flop des Spiels: Die Clippers. Und zwar alle. Einzig Paul stemmte sich noch mit letzter Kraft gegen die Niederlage. Wie kann ein gesamtes Team in einem Elimination Game der Playoffs so abschalten und den Sieg herschenken? Mit 15:40 verlor das Team das vierte Viertel. Einfältig gaben sie dem - zugegeben zuvor starken - Griffin in fast jedem Angriff den Ball, doch BG erzielte nicht einen Punkt in den letzten 12 Minuten. Doc Rivers gelang es nicht, sein Team zu erreichen und irgendwie aus der Lethargie zu befreien. So etwas darf einfach nicht passieren.

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Das fiel auf:

  • Wie mehrfach zuvor änderten die Coaches ihre defensiven Matchups. Terry verteidigte gegen Paul, Ariza nahm es dafür mit Redick auf. Zudem doppelten die Rockets Griffin nicht ein einziges Mal, McHale wollte sich anscheinend nicht von draußen schlagen lassen. Das klappte zwar, aber BG machte im Eins-gegen-Eins mit Smith und Jones drei Viertel lang, was er wollte.
  • Aufgrund des schwachen Perimeter-Shootings der Clippers (7/30 Dreier) konnte sich Houston im Schlussviertel eng in die Zone zurückziehen und machte BG kollektiv das Leben schwer, L.A. war nicht in der Lage, auf diese Anpassung zu reagieren.
  • Nachdem die Clippers in Spiel 5 lediglich mickrige 3 Fastbreak-Punkte vorzuweisen hatten, drückten sie nach jedem Rebound und auch jedem Korberfolg der Rockets aufs Tempo. Und das zahlte sich aus. 24 Punkte erzielten die Gastgeber in Transition, diese allerdings schon in den ersten drei Vierteln.
  • Houston sicherte sich mit 60 Rebounds deutlich mehr Boards mehr als Clippers (41 Rebounds), wobei die Differenz erst nach der Pause so eklatant wurde. Bisher behielt in der Serie jeweils das Team die Oberhand, welches das Rebound-Battle für sich entscheiden konnte.
  • Innerhalb von fünf Sekunden im ersten Viertel holte sich Howard gleich zwei frühe Fouls ab, McHale ließ den Center aber auf dessen Bitte hin auf dem Parkett. Die Clippers nutzten das clever aus, vor allem Crawford zog immer wieder gegen Howard zum Korb, um die geschwächte Defense des Centers auszunutzen. D12 hielt sich aber im weiteren Verlauf mit persönlichen Fouls zurück, sodass er zum Ende wieder mit vollem Einsatz in der Verteidigung agieren konnte.

Der Spielplan im Überblick

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