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Ausgleich! Die Hawks sind zurück

Von Philipp Scherping
Ramon Sessions spielte ein gutes Spiel konnte die Niederlage aber auch nicht verhindern
© getty

In einer intensiven Partie, in der die Washington Wizards nur einmal führten, hatten die Atlanta Hawks das bessere Ende für sich. Durch den 106-90-Sieg glichen Dennis Schröder und Co. die Serie aus. Mit 1-1 geht es es für die Spiele drei und vier jetzt in die Hauptstadt.

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Obwohl der verletzungsbedingte Ausfall von John Wall sehr gut von Ramon Sessions aufgefangen wurde, konnten die Wizards das zweite Spiel nicht für sich entscheiden. Besonders in der Endphase wurden die Ideen des Superstars schmerzlich vermisst. Bei den Hawks fanden Jeff Teague (3/12) und Kyle Korver (4/11) zwar nie ihren Wurfrhythmus, da aber DeMarre Carroll (22 Punkte) und Paul Millsap (18 Punkte, 11 Rebounds) stark spielten, wurde der extrem wichtige Sieg eingefahren.

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Dennis Schröder kam in knapp 15 Minuten auf 9 Punkte, 5 Rebounds, 4 Assists und leistete sich dabei keinen Ballverlust. Für Washington war Wall-Backup Sessions mit 21 Punkten der beste Mann. Auch Bradley Beal (20 Punkte, 7 Assists) und Otto Porter (15 Punkte, 8 Rebounds) stemmten sich mit aller Macht gegen die erste Niederlage der aktuellen Playoffs.

Die Reaktionen:

DeMarre Carroll (Hawks): "Wir wussten, dass wir dieses Spiel gewinnen mussten. Es war schon ein komisches Spiel."

Kyle Korver (Hawks): "Mann, ich hatte in der ersten Halbzeit ein paar gute Würfe. Ich muss einfach weitermachen. Man darf nicht aufhören zu werfen."

Ramon Sessions (Wizards): "Ich habe versucht das Team zu pushen, so wie es auch John macht. Aber es gab nicht nur mich. Jeder hat versucht seinen Teil dazu beizutragen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Los geht's im zweiten Duell. Für die Hawks geht die übliche Starting Five aus Jeff Teague, Kyle Korver, DeMarre Carroll, Paul Millsap und Al Horford an den Start. Bei den Wizards fällt John Wall aufgrund einer Handverletzung aus. Er wird durch Ramon Sessions ersetzt. Dem Point Guard zur Seite stehen Bradley Beal, Paul Pierce, Nene und Marcin Gortat.

4.: Im 3-on-1-Fastbreak haben alle drei Hawks den Ball in der Hand. Carroll schließt per Layup ab. Die Wizards hingegen müssen nicht schnell spielen, Pierce knallt den Dreier rein. Danach scort Horford und räumt Nene ab. Die Hawks führen 8:7.

9.: Beal holt sich mit einem Dunk im Break Selbstvertrauen und versenkt danach den Jumper aus der Mitteldistanz. Millsap kann aber auch werfen, sein Dreier bringt die Hawks mit 18:11 in Führung.

14.: Die Wizards spielen mit einer ungewohnten Aufstellung und verlieren dadurch einige Bälle. Auf der anderen Seite nutzt Dennis Schröder seine Schnelligkeitsvorteile für den Zug in die Zone. So ist er nur durch ein Foul zu stoppen. Beide Freiwürfe sitzen. 32:22 Atlanta.

19.: The Truth brings the truth. Der Dreier wird per Swish verwandelt. Horford antwortet aber umgehend mit nothing but Nylon aus der Mitteldistanz, ehe Millsap alle Wizards schwindelig spielt. Atlanta führt immer noch mit zehn.

24.: Beal trifft den nächsten Jumper aus der linken Ecke. Carroll verliert den Ball, Gortat führt den Fastbreak an und hat seine Beine nicht im Griff. Zwar wird der Schrittfehler nicht gepfiffen, der Break bringt dennoch keinen Erfolg. Nach einem Foul kassiert dann auch noch Mr. Pierce "Paul Pierce Sucks-Rufe". Zur Pause steht es 53:46 für die Hausherren.

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26.: Nach zwei ganz schnellen Dreiern von Sessions sind die Wizards wieder mitten im Spiel. Doch mit dem Beginn der zweiten Hälfte hat auch Korver seinen Shooting Touch gefunden: Der Dreier stellt die 56:52-Führung her.

32.: Während bei Washington die Dreier nur so reinkullern, rollen sie bei Atlanta raus. Teague und Pero Antic haben extremes Pech bei ihren Versuchen. Beal scort danach im Fastbreak und Kent Bazemore zielt beim Triple ganz genau: Swish. Die Hawks führen 68:63.

37.: Otto Porter verpasst direkt einen offenen Dreier. Zwei Turnover später hat Bazemore Glück, dass er nicht das Offensivfoul angehängt bekommt. Stattdessen trifft er beide Freiwürfe. Im Anschluss blockt er Porter. 82:75 für die Hawks.

42.: Horford übernimmt jetzt. Der Center scort die letzten sechs Punkte der Hawks und holt sich hinten den Steal. Korver trifft aber vorne kein Scheunentor. Aber auch Washington macht Fehler. Beal benutzt seinen Schutzarm und kassiert das Offensivfoul. Atlanta führt weiterhin 88:83.

48.: Kurz vor dem Ablauf der Shotclock wird Horford gefoult. Seine beiden Treffer sorgen für die 13-Punkte-Führung. Somit ist das Spiel entschieden. Am Ende gewinnen die Hawks mit 106:90.

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Der Star des Spiels: Al Horford. Der 28-Jährige zeigte das Komplettpaket aus Kampf, Leidenschaft und Finesse. So hustlete der Big Man in der Defense (2 Blocks, 3 Steals), hatte das Auge für den freien Mann (6 Assists) und scorte in den wichtigen Momenten (18 Punkte). Wollen die Hawks Washington ausschalten, muss Horford immer eine solch inspirierte Leistung an den Tag legen.

Der Flop des Spiels: Nene. Der brasilianische Center spielt eine Serie zum Vergessen. In beiden Spielen blieb er ohne Field Goal. Auch am Brett weiß er sich nicht durchzusetzen und obendrauf gibt es immer wieder unnötige Turnover. So überrascht auch Nenes schwache Statline von 2 Punkten (0/5 FG), 4 Rebounds und 4 Turnovern nicht. Und das obwohl er gut 27 Minuten auf dem Feld stand.

Das fiel auf:

  • Atlanta war von Anfang an anzusehen, dass es grundlegende Änderungen im Game-Plan gab. Ja, im ersten Viertel wurden zwar immerhin acht Dreier geworfen, aber die Bewegungen zum Korb wurden deutlich öfter gesucht als noch in der ersten Partie. So erzielten Millsap und Co. im ersten Durchgang 14 Punkte in der Zone. Da die Defensive auch sehr gut stand und die Boards eingesammelt wurden, gab es auch einige Chancen für den Fastbreak, die in 6 Punkte umgemünzt wurden.
  • Das Fehlen von John Wall machte sich sofort bemerkbar: Während die Hawks in den ersten 24 Minuten bei 20 Field Goals schon 18 Assists verbuchten, lief der Ball bei den Wizards nicht ganz so geschmeidig. Bei 19 erfolgreichen Abschlüssen aus dem Feld gelangen Washington nur 9 Assists. Sessions und Co. passten auch nicht unbedingt gut auf den Spalding auf. Unterliefen den Wizards im ersten Spiel nur ganze 8 Turnover, so waren es in den ersten zwei Vierteln dieser Partie schon ganze 9. Einzig positiv war das Engagement vom Superstar an der Seitenlinie und während der Timeouts. Es wirkte teilweise so, als wäre Wall ein zusätzlicher Assistent-Coach.
  • Mit Ramon Sessions spielte der Backup von Wall aber besonders in den ersten vier Minuten des dritten Viertels eine überragende Partie. In dieser Spanne versenkte er zwei Triples und zog zweimal stark in die Zone für schöne Fingerrolls. 10 Punkte, 4/4 aus dem Feld. Stark.
  • Dennis Schröder spielte eine starke Partie. Besonders eine Aktion im vierten Viertel sorgte für Jubelstürme bei den Fans: Bei einem Drive nach links verlor er kurz das Gleichgewicht, slidete im And-1-Mixtape-Style auf dem linken Bein, während er sein Dribbling aufrecht erhielt. Dadurch lief die Shotclock immer weiter ab, doch Schröder spielte ein schnelles Pick-and-Roll mit Horford und fand den Big Man per Alley Oop-Anspiel. Das hatte schon etwas von Skip to My Lou.

Der Spielplan im Überblick

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