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Wenn ein Viertel reicht

Von Philipp Scherping
Carroll spielte aufgrund von Foulproblemen wenig, scorte in der Zeit aber viel
© getty

Willkommen in der zweiten Runde Atlanta Hawks. Bei den Brooklyn Nets genügte ein 23:3-Run in den ersten sechs Minuten des dritten Viertels, um das Spiel zu entscheiden. Die Nets zeigten im Win or go Home-Spiel besonders defensiv eine absolut uninspirierte Leistung und wurden mit 111:87 nachhause geschickt.

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Durch diesen Sieg gelang den Hawks auch der entscheidende Punch in der Serie, die mit 4-2 gewonnen wurde. In der nächsten Runde warten jetzt die Washington Wizards, die nach ihrem Sweep gegen Toronto ausgeruht in das Duell mit dem Top Seed aus der Eastern Conference gehen.

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Wie so oft überzeugte bei den Hawks das Kollektiv. Paul Millsap avancierte mit 25 Punkten zum Topscorer der Partie. Zusätzlich verbuchte er 9 Rebounds und 6 Assists. Ebenfalls stark waren DeMarre Carroll und Kyle Korver (je 20) und Al Horford (18). Jeff Teague verteilte 13 Assists, erzielte aber keinen einzigen Zähler. Damit hat er nach Nate McMillan (0/16) die zweitmeisten Assists ohne eigene Punkte gespielt.

So wie die Hawks im Kollektiv überzeugten, so enttäuschten die Nets komplett. Brook Lopez überzeugte mit seinen 19 Punkten und 7 Rebounds noch am ehesten. Auch Deron Williams (13), Joe Johnson (12) und Jarrett Jack (11) punkteten zweistellig.

Die Reaktionen:

DeMarre Carroll (Hawks): "Wir glauben. Und wir glauben, dass wenn wir den richtigen Basketball spielen, so wie heute, dass wir jeden schlagen können."

Kyle Korver (Hawks): "In den ersten drei Spielen haben wir nicht gut gespielt. Unser Rhythmus war nicht da. Ich denke, dass uns die zwei Niederlagen in Brooklyn aufgeweckt haben."

Deron Williams (Nets): "Wir wollten die Playoffs schaffen, das haben wir. Und wir denken, dass wir eine gute Leistung gegen das beste Team aus dem Osten abgerufen haben."

Lionel Hollins (Nets Coach): "Man hat einfach gesehen, dass sie das Momentum hatten. Und dieses wollten sie heute auch nicht mehr aus der Hand geben."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Nets wollen mit Deron Williams, Bojan Bogdanovic, Joe Johnson, Thaddeus Young und Brook Lopez ein siebtes Spiel in Atlanta erzwingen. Mike Budenholzer und Jeff Teague, Kyle Korver, DeMarre Carroll, Paul Millsap und Al Horford werden das zu verhindern versuchen.

3.: Die ersten vier Würfe sitzen schon mal. Na, das kann ja was werden. Erst trifft Young den Layup, der direkt vom Korver-Dreier gekontert wird. Johnson im Post und Carroll mit dem Dreier aus der Ecke treffen ebenfalls. 6:4 für die Hawks.

8.: Brooklyn hat defensive Probleme gegen das Ball-Movement der Hawks. Millsap zieht schon wieder in die Zone, findet Korver und der lässt den Dreier regnen. Lopez legt den Layup rein, doch Korver ist schon wieder völlig offen. Sein Dreier sorgt für die 23:11-Führung.

14.: Dennis Schröder startet das zweite Viertel mit einem Turnover aus dem die Nets aber kein Kapital schlagen. Danach ist der Deutsche besser und versenkt den Jumper. Young scort dagegen lieber in der Zone. Atlanta führt 38:25.

19.: Die Defense wird besser, Brooklyn kämpft sich heran. Johnson zwirbelt den Dreier rein und Millsap verlegt den offenen Layup. Jetzt verwirft aber auch Jarrett Jack von draußen. Millsap macht's besser. 43:37 Atlanta.

24.: Kent Bazemore ist total offen und erhöht auf 9 Punkte Vorsprung. Johnson legt aber einen Dreier nach. Millsap scort nach der Auszeit plus Foul, verwirft aber den Freiwurf. Johnson verkürzt dann noch auf 45:51.

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26.: So schnell kann das gehen. Zwei Teague-Steals resultieren in Carroll-Punkten im Fastbreak. Auch Kyle Korver hat schon wieder vom Perimeter getroffen. Und auf einmal sind es nicht 6 sondern 13 Punkte Rückstand.

31.: Und da ist das Spiel entschieden. Anderson trifft zwar for Three, davor kassieren die Nets aber einen 23:3-Run in sechs (!) Minuten. Zurzeit führt Atlanta mit 74:51.

36.: Im Barclays Center kann man aktuell eine Stecknadel fallen hören. Die Fans trauen ihren Augen nicht, so uninspiriert ist die Leistung ihrer Mannschaft. Millsap versenkt den nächsten Dreier und die Buhs werden lauter. Schröder legt noch einen Korbleger rein und es steht 92:66.

42.: Letztes Viertel gleich Garbage Time. Jack zieht in die Zone und schließt and one ab. Auch der Freiwurf sitzt. Schröder verwirft auf der Gegenseite den offenen Dreier. Auch Shelvin Mack verwirft zweimal in Folge. 100:80 ATL.

48.: So das wars. Die Hawks sind in der zweiten Runde. Kurz vor Schluss trifft Mike Muscala noch einen langen Zweier. Earl Clark ist noch einen Schritt weiter draußen, er trifft für drei. Atlanta gewinnt 111:87.

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Der Star des Spiels: Das Ball-Movement der Hawks. Allein Jeff Teague hatte in den ersten sechs Minuten schon 5 Assists auf dem Konto. Und der Point Guard zog im gesamten Spiel hervorragend die Fäden einer Offensiv-Maschine, die ab dem dritten Viertel nicht mehr zu stoppen war. Insgesamt gingen den 43 Field Goals starke 34 Assists voraus.

Der Flop des Spiels: Deron Williams. Der Point Guard zeigte nur einmal in der Serie, was er wirklich drauf hat. Auch an diesem Abend sorgte er mit zwei haarsträubenden Turnover, zu Beginn des dritten Viertels, dafür, dass die Hawks ins Laufen kamen und zu einem unfassbaren Run ansetzten, der das Spiel entscheiden sollte. Zusätzlich sah der ehemalige Superstar so unglaublich unmotiviert aus, dass es einem schon fast weh tat.

Das fiel auf:

  • Die Hawks waren von Anfang an bereit die Serie gegen Brooklyn zu beenden. Das lag zum einen an dem überragendem Ball-Movement, zum anderen aber auch an der schwachen Defense des Gastgebers. Besonders Bojan Bogdanovic war zu Beginn überhaupt nicht auf der Höhe. Immer wieder verlor er Kyle Korver aus den Augen, der seine ersten drei Dreier dankend einklinkte. Als Team starteten die Gäste mit 13 von 18 (72,2 Prozent) aus dem Feld.
  • Bogdanovic wurde in der Folge auch schnell ausgewechselt. Neben Alan Anderson als neuen Verteidiger, gab es auch eine neue defensive Variante gegen den Sharpshooter. Jeder Gegenblock wurde von den Guards und Small Forwards geswitcht. So durften sich auch Jarrett Jack, Johnson und Co. immer wieder am 34-Jährigen versuchen.
  • Im zweiten Viertel änderte sich das Bild komplett. Scorten die Jungs aus ATL im ersten Viertel noch 36 Punkte, waren es im Zweiten nur noch 15. Das lag besonders an der erhöhten Intensität in der Defense. Für die Gäste gab es keine offenen Würfe mehr, auch am Brett wurde besser gearbeitet. So erlaubten die Nets den Hawks in den zweiten zwölf Minuten nur noch sechs Field Goals und das Spiel wurde wieder spannend.
  • Im dritten Viertel wurde dann ganz schnell das Spiel entschieden. Die Nets, in Person von Deron Williams, leisteten sich unfassbare Turnover, die Hawks konnten im Fastbreak scoren und wurden auch an der Dreierlinie nicht verteidigt. So war es nicht überraschend, dass Atlanta die Nets in den ersten sechs Minuten mit 23:3 zerstörte. Das gefiel den Fans im Barclays Center überhaupt nicht, es setzte die ersten Buhrufe.
  • Dennis Schröder machte seine Sache ziemlich gut, wobei es auch eine dankbare Partie war. Aber gerade in der noch spannenden ersten Halbzeit zog der Braunschweiger immer wieder furchtlos in die Zone, schloß ab oder fand den freien Mann. Am Ende stand Schröder 20:53 Minuten auf dem Feld und schenkt den Nets 12 Punkte bei 6/13 FG ein. Zusätzlich verteilte er 4 Assists

Der Spielplan im Überblick

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