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Zwei Sweeps, ein Schönheitsfehler

Von SPOX
Ein Bild mit Symbolcharakter: Wenig später verletzte sich Kevin Love (r.) im Clinch mit Kelly Olynyk
© getty

Die Cleveland Cavaliers haben ihre Erstrundenserie gegen die Boston Celtics standesgemäß mit einem 101:93-Auswärtssieg beendet und die Serie damit mit 4:0 für sich entschieden. Allerdings könnte das Spiel böse Folgen für die Cavs haben: Power Forward Kevin Love verletzte sich an der Schulter. Die Washington Wizards schicken die Raptors derweil mit einer Demonstration in den Urlaub.

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Boston Celtics - Cleveland Cavaliers 93:101 Serie: 0:4 (BOXSCORE)

Man mag sich einfach nicht in Boston und Cleveland! Obwohl der Sieger der Serie aufgrund des 3:0-Vorsprungs der Cavs fast schon feststand, wurde trotzdem erbittert um jeden Ball gefightet, böses Blut inklusive. Und das hatte Folgen für Kevin Love. Rund sechseinhalb Minuten waren gespielt, da verhakte sich dessen Arm mit Kelly Olynyk, als beide in der Ecke des Courts um den Ball rangelten. Love hielt sich danach an der Schulter und machte sich sofort auf den Weg in Richtung Kabine, um den Grad der Verletzung festzustellen. Wenig später war klar: Sein Abend war beendet, seine Schulter offenbar ausgekugelt.

Das schockte die Cavs allerdings herzlich wenig: Der Favorit legte die Daumenschrauben an und ließ defensiv fast überhaupt nichts zu - mit einem 57:36 ging es in die Kabine. LeBron James war da mit 13 Punkten, 5 Rebounds und 6 Assists auf dem Weg zu einem Triple-Double, zudem hatten alle 10 Cavs-Akteure gepunktet, bei nur drei Turnovern. Zum Vergleich: Die Celtics hatten offensiv keine Chance gegen Shumpert, James und Mozgov: 0 von 8 3FG, 10 Ballverluste, Isaiah Thomas blieb ohne Field Goal.

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Dann sollte es wieder heiß werden: Schon vor der Halbzeit hatte Kendrick Perkins Jae Crowder mit einem unerlaubten Screen zu Boden geschickt und sich dafür ein Flagrant Foul eingehandelt. Kaum hatten sich die Gemüter abgekühlt, erwischte J.R. Smith Crowder mit dem Handrücken im Gesicht. Der Shooting Guard wurde von den Referees zum Duschen geschickt, aber auch für Crowder ging es nicht mehr weiter - er hatte sich beim Sturz am Knie verletzt.

Das schien die Hausherren noch einmal zu beflügeln, während bei Cleveland der Rhythmus weg war - nur 4 der 20 Würfe im dritten Viertel fanden ihr Ziel. So konnte Boston den Rückstand zeitweise auf acht Punkte verkürzen und ließ sich auch von einem 89:99 44 Sekunden vor dem Ende nicht beeindrucken. Thomas-Layup, zwei Freiwürfe von Avery Bradley - und dann warf James den Ball weg und Luigi Datome stieg 30 Sekunden vor dem Ende zum Dreier hoch. Der fiel nicht. Sweep! Die Cavs stehen in Runde 2.

Bester Akteur auf dem Court war LeBron James mit 27 Punkten, 10 Rebounds und 8 Assists. Thomas und Jared Sullinger legten auf der Gegenseite je 21 Punkte auf.

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Washington Wizards - Toronto Raptors 125:94 Serie: 4:0 (BOXSCORE)

Wer hätte das vor Beginn der Serie angenommen? Die Wizards beendeten die Raptors-Saison ohne jegliche Probleme und können bereits jetzt entspannt darauf warten, wer die Serie zwischen Atlanta und den Nets für sich entscheidet. Und ihre Leistung in Spiel vier kann durchaus als Warnung für den nächsten Kontrahenten, ja sogar für die gesamte Eastern Conference gewertet werden.

Schon das erste Viertel entschieden die Zauberer mit 36:22 für sich, spannend wurde die Partie nie - gegen Ende des dritten Durchgangs, den Washington mit 36:20 ebenfalls dominierte, verkam die Veranstaltung in der Hauptstadt bereits zur Party und die Fans stimmten ihre eigene Verabschiedung des kanadischen Gegners an: "USA, USA"-Rufe hallten durch das Verizon Center, als der Sweep perfekt gemacht wurde.

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Nun gehören zu einem Blowout dieser Sorte natürlich immer zwei Teams dazu, und die Raptors präsentierten sich in der Tat katastrophal. Kyle Lowry (21 Punkte, 8/15 FG) zeigte zwar seine vielleicht beste Partie der Serie, die Defense von John Wall zwang ihn jedoch abermals zu vielen schlechten Entscheidungen (6 Turnover). Der Rest seines Teams enttäuschte komplett, insbesondere von der Dreierlinie lief nichts zusammen (7/25 3FG).

Und dann war da natürlich die Defense. Schon nach drei Vierteln stand die nicht unbedingt gefürchtete Wizards-Offense bei 96 Punkten, was Bände spricht. Die Wizards bekamen jeden Wurf, den sie haben wollten, Wall (14 Punkte, 10 Assists) erwies sich abermals als großartiger Ballverteiler. Die Topscorer waren Bradley Beal (23) und Marcin Gortat (21), der sich zusätzlich auch noch 11 Rebounds schnappte.

Und Paul Pierce? The Truth hatte bekanntlich angekündigt, nicht wieder nach Kanada reisen zu wollen, und er lieferte auch in dieser Partie wieder ab. 14 Punkte erzielte er bei beeindruckender Effizienz (4/6 3FG), das Publikum verabschiedete ihn mit Standing Ovations - im dritten Viertel. In der ausgedehnten Garbage Time wurden seine Dienste schlichtweg nicht mehr benötigt.

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