NBA

Ein Lieblingsgegner zur rechten Zeit

Dennis Schröder und die Hawks bekommen es in Runde eins mit den Nets zu tun
© getty
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Toronto Raptors (4) - Washington Wizards (5)

Saisonbilanz: 3-0

Ausgangsposition: Wäre diese Serie Anfang Januar ausgetragen worden, hätte sie vermutlich etwas reizvoller gewirkt. Damals hätten sich zwei Teams gegenüber gestanden, die furios in die Saison gestartet waren und wirkten, als wären sie zeitnah bereit für den Sprung zum echten Contender. Ihre besten Spieler John Wall und Kyle Lowry wurden sogar beide als Starter ins All-Star Game gewählt.

Die ersten Monate des neuen Jahres liefen aber für keins der beiden Teams so erfolgreich wie die letzten des alten. Washington legte einen völlig desolaten Februar hin, in dem die Wizards gerade einmal drei von zwölf Spielen gewinnen konnten. Seit dem 29. Januar weisen sie sogar eine negative Bilanz auf (15-16). Verletzungen spielten dabei eine Rolle, es wirkte allerdings auch so, als hätten sich die Teams mit der Zeit besser auf die - ziemlich vorhersehbare - Offense eingestellt.

Kaum ein Playoff-Team agiert in der Offense so statisch, nur Milwaukee und Boston sind offensiv schlechter (OffRtg: 101,8). Häufig ist Wall der einzige Spieler, der effektiv kreieren kann, clevere Teams sinken jedoch ab und erschweren ihm die Penetration. Mit seinem Jumper kann er sie aber nicht konstant dafür bestrafen. Immerhin war die Defense die gesamte Saison über auf Top-Niveau (DefRtg: 100,0, Rang 5).

Die werden sie gegen Toronto auch brauchen, gehören die Raptors über die Saison gesehen doch zu den offensivstärksten Teams der Liga (OffRtg: 108,1, Rang 3). Die Kanadier wiederum nennen keine allzu sattelfeste Defense ihr Eigen und sind nach der Jahreswende ähnlich eingebrochen wie die Wizards - seit Anfang Februar sind auch sie nur noch mit einer .500-Bilanz unterwegs.

Mit DeMar DeRozan fiel dabei der Topscorer länger aus, sodass sich Lowry phasenweise ein wenig überarbeiten musste. Auch nach der Rückkehr des Off-Guards läuft aber noch nicht wieder alles glatt. Mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen sicherte man sich immerhin den wichtigen Heimvorteil - und ganz nebenbei die beste Bilanz der Franchise-Geschichte (49-33).

Key Matchup: DeMar DeRozan gegen Bradley Beal. Die beiden jungen Shooting Guards verpassten Teile der Saison und stehen ein wenig im Schatten ihrer Point Guards. Nun bietet sich allerdings die Gelegenheit für beide, aus dem Schatten zu treten - wer kann der Serie seinen Stempel aufdrücken? Gut möglich, dass dieses Duell die Serie entscheiden wird. DeRozan scheint dabei die Nase vorn zu haben.

Sein Verständnis mit Lowry ist exzellent, er kennt die Rolle als Go-to-Guy mittlerweile. Auch in der Defense ist er in der Lage, Beal das Leben schwer zu machen. Der wiederum kann mit seinem traumhaften Jumper ganze Spiele entscheiden, wenn er heiß läuft. In den vergangenen Playoffs war er als Sophomore gegen Chicago und Indiana sogar Topscorer seines Teams, nur ist die laufende Saison für ihn dank der Verletzungen eben nicht optimal gelaufen. Vielleicht kann er das gegen Toronto ändern.

X-Faktor: Paul Piercec. The Truth ist nicht mehr der Scorer vergangener Tage, seine Erfahrung ist jedoch Gold wert - im Locker Room hat sein Wort Gewicht. Gerüchteweise auch mehr als das von Coach Randy Wittman, der in der Hauptstadt nicht gerade unumstritten ist. Wenn irgendjemand in Washington das Team wieder auf Kurs bringen kann, ist es wohl Pierce. Ein Großteil der wichtigsten Plays dürfte ebenfalls über den 37-Jährigen laufen.

Prognose: Beide Teams stolperten in die Postseason und haben sie sich gewissermaßen "verdient". Die Serie wird umkämpft sein und hin und her gehen. Am Ende gibt der Heimvorteil den Ausschlag. Raptors in 7.

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