NBA

Ein Lieblingsgegner zur rechten Zeit

Dennis Schröder und die Hawks bekommen es in Runde eins mit den Nets zu tun
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Chicago Bulls (3) - Milwaukee Bucks (6)

Saisonbilanz: 3-1

Ausgangsposition: "Gesund" und "Bulls", das waren in den letzten Jahren zwei Worte, die nicht wirklich zusammenpassen wollten. Auch in dieser Saison grassierte das Verletzungsvirus wieder in Chicago und erwischte unter anderem Derrick Rose, Jimmy Butler und Joakim Noah. Vor dem Playoff-Start sind zwar sowohl Rose als auch Noah leicht angeschlagen, allerdings stehen wohl beide schon im ersten Spiel zur Verfügung. Rose winkt dadurch sogar das erste Playoff-Spiel seit sage und schreibe drei Jahren.

Das Team ist scheinbar zur rechten Zeit zusammengekommen, um eine insgesamt nicht wirklich harmonische Saison durch einen tiefen Playoff-Run vergessen zu machen. Die Gerüchte um einen Abgang von Tom Thibodeau, die Kritik an Rose - all das wird nicht mehr von Belang sein, sollten die Bulls eine erfolgreiche Postseason hinlegen. Der erste Prüfstein ist dabei ausgerechnet der direkte Nachbar aus Milwaukee.

Das Team von Jason Kidd hatte nach dem Trade von Brandon Knight seinerseits zwar erstmal große Schwierigkeiten, pünktlich zu den Playoffs hat sich die Truppe jedoch gefunden und fünf der letzten acht Partien gewonnen. Die Stärken sind dabei offensichtlich: Die Bucks stellen nach den Warriors die effizienteste Defense der ganzen Liga (98,2) und leben vorne von der Uneigennützigkeit - was in Ermangelung einer echten ersten Option auch nötig ist.

Kein Spieler verkörpert die jungen Bucks so wie Giannis Antetokounmpo: Der Greek Freak ist unglaublich talentiert und hat das Potenzial, das Spiel in allen Facetten zu beeinflussen - und trotzdem wirkt er im Angriff teilweise, als hätte er nicht wirklich eine Ahnung, was er da tut. Mit den Bulls tat sich der Forward während dieser Saison dabei relativ schwer und blieb mit 9,8 Punkten sowie 41,7 Prozent deutlich unter seinen Möglichkeiten.

Dass die Bucks allerdings nicht unbedingt für diese Saison gebaut sind, haben die Verantwortlichen spätestens mit dem Trade für Michael Carter-Williams längst deutlich gemacht. Die Playoffs sind ein netter Bonus für eine Saison, in die man ohne wirkliche Ambitionen startete und die angesichts der Tatsache, dass Milwaukee letztes Jahr noch die schlechteste Bilanz der Liga hatte, schon jetzt ein absoluter Erfolg ist.

Für Spieler wie MCW, den Greek Freak und viele andere werden es die ersten Playoff-Erfahrungen sein. Es wird interessant zu beobachten, wie gut die Defense dort gegen ein erfahrenes und ambitioniertes Team wie die Bulls funktionieren wird. An Einsatz wird es nicht fehlen, wie Rose am Mittwoch anerkannte: "Sie sind ein junges, talentiertes Team mit einem starken Coach, dass uns alles abverlangen wird."

Key Matchup: Derrick Rose gegen Michael Carter-Williams. D-Rose sagte am Mittwoch außerdem, dass er "immer noch einer der besten Spieler der Liga" sei. Gegen sein Selbstvertrauen ist nichts zu sagen, allerdings hat man diesen Rose eben lange nicht wirklich spielen sehen. Die ersten Spiele nach seinem Comeback gaben Hoffnung, nun tritt er gegen eine Defense an, die ihm viel Arbeit machen wird. Das trifft auch auf den langen MCW zu, der vor allem für seine Begabung als Verteidiger nach Wisconsin geholt wurde.

In Chicago träumen sie noch immer vom Titel, die Serie gegen Milwaukee wird in dieser Hinsicht ein Gradmesser sein. Wenn Rose diese Defense regelmäßig knacken kann, muss man die Bulls definitiv auf der Rechnung haben. Wird er hingegen von Carter-Williams an die Kette gelegt, ändert sich das Bild komplett.

X-Faktor: O.J. Mayo. Als einer der wenigen im Bucks-Kader bringt der Guard eine gewisse Erfahrung mit - an guten Tagen kann er immer noch heiß laufen. Beim einzigen Saisonsieg der Bucks über Chicago vor einigen Wochen etwa war es vor allem Mayo, der mit drei Dreiern und 13 Punkten überzeugte und eine insgesamt starke Bank anführte. Gemeinsam mit Jared Dudley ist er derjenige, zu dem die Jüngeren aufschauen.

Prognose: Chicago ist erfahrener, vielseitiger und insgesamt besser. Die Bucks werden sich jedoch nicht kampflos geschlagen geben, Blowouts wird es nicht geben. Den Upset aber letztendlich auch nicht. Bulls in 6.

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