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Clippers springen auf Platz 3

Von Philipp Jakob
Blake Griffin (M.) steuerte 18 Punkte sowie 8 Rebounds und 6 Assists zum Sieg bei
© getty

Die Los Angeles Clippers (54-26) setzen sich in einer hart umkämpften Partie mit 94:86 (BOXSCORE) gegen die Memphis Grizzlies (54-26) durch. Die verlieren nicht nur eins der wichtigsten Spiele der Saison, sondern auch Marc Gasol. Die Clippers können sich nach einer starken Teamleistung dagegen über den dritten Platz in der Western Conference freuen.

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Vorerst zumindest. Denn der Kampf um die vorderen Plätze im Westen wird in der letzten Saisonwoche noch mehr als spannend. Sowohl Los Angeles, als auch Memphis und San Antonio liegen mit jeweils 54 Siegen und 26 Niederlagen gleichauf. Die Clippers befinden sich aber auf einer wahren Welle der Euphorie und holten sich gegen Memphis den zwölften Sieg aus den letzten 13 Spielen.

Das gelang vor allem dank dem starken Chris Paul. Der Point Guard der Clippers legte mit 15 Punkten und 14 Assists (dazu noch 5 Rebounds) ein starkes Double-Double auf und konnte sich zudem über die tolle Unterstützung von DeAndre Jordan (16 Punkte, 16 Rebounds) und Blake Griffin freuen (18 Zähler, 8 Rebounds, 6 Assists).

Von Freude war auf Seiten der Grizzlies dagegen eher wenig zu sehen. Bereits im ersten Viertel verletzte sich Marc Gasol am linken Knöchel und musste den Rest der Partie von der Bank aus verfolgen. Anschließend war Zach Randolph (21 Punkte, 13 Rebounds, 5 Assists, 3 Steals) besonders in der Offense die meiste Zeit auf sich allein gestellt. Gegen CP3 und Co. war so kein Kraut gewachsen.

Die Reaktionen:

J.J. Redick (Los Angeles Clippers): "Es wäre schön, wenn wir den zweiten Platz erreichen könnten. Aber wir werden ein wenig Hilfe benötigen. Dennoch glauben wir, dass wir noch einen Gang höher schalten können."

Beno Udrih (Memphis Grizzlies): "Wir haben eine Geschichte mit den Clippers. Jedes Spiel im April fühlt sich wie ein Playoff-Spiel an. Wir wollen den Heimvorteil in der Post-Season, also wird niemand zurückstecken."

Zach Randolph (Memphis Grizzlies): "Wir haben gut verteidigt und konnten uns am Ende des dritten Viertels eine Menge Stops erarbeiten, um zurück in die Partie zu kommen. Dann konnten wir es aber nicht zu Ende bringen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Grizzlies müssen in einem der wichtigsten Spiele der Saison auf zwei Leistungsträger verzichten. Neben Tony Allen, der bereits die siebte Partie in Folge aussetzen muss (Oberschenkelprobleme), bleibt auch Mike Conley mit einer Fußverletzung auf der Bank. Dafür stehen Beno Udrih, Courtney Lee, Jeff Green, Zach Randolph und Marc Gasol von Beginn an auf dem Parkett. Auf Seiten der Clippers starten wie gewohnt Chris Paul, J.J. Redick, Matt Barnes, Blake Griffin und DeAndre Jordan.

4.: Eigentlich sind die Clippers ja für ihre furiose Offense bekannt, aktuell machen aber die Grizzlies enorm Druck. Die ersten 7 ihrer 8 Würfe fanden den Weg durch die Reuse. Frühe 14:9-Führung für Memphis.

9.: Mit einem 14:4-Lauf und einigen Highlight-Plays drehen die Clippers das Spiel zu ihren Gunsten. Die Gäste müssen aufpassen, dass ihnen jetzt nicht ein Dunk nach dem anderen um die Ohren fliegt. LAC liegt mit 23:18 in Front.

15.: Nach dem offensiven Feuerwerk in den Anfangsminuten, verwöhnen nun die Reservisten die Fans im Staples Center nicht unbedingt mit überragendem Basketball. Das Ganze sieht auf beiden Seiten aktuell eher zerfahren aus, die Clippers führen aber noch mit 30:28.

20.: Der nächste krachende Dunk von Jordan! Die Defense der Grizzlies kommt zu langsam zurück und ist dementsprechend unsortiert. Das nutzt CP3 mit einem langen Pass zu Barnes aus. Der leitet den Spalding sofort per Alley-Oop zu DeAndre3000 weiter - Memphis liegt dennoch mit 41:39 vorne.

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27.: Nachdem die Clippers die erste Halbzeit mit einem 17:8-Lauf beendeten, kommen die Grizzlies jetzt besser aus der Kabine. Beno Udrih sorgt mit seinen Punkten 13 und 14 für die 56:54-Führung für Memphis.

30.: So schnell kann das gehen. Die Clippers drehen die Partie erneut mit einem 11:0-Lauf und erarbeiten sich einen 9-Punkte-Vorsprung. Randolph kann auf der anderen Seite aber immerhin auf 65:58 verkürzen.

35.: Trotz offensichtlicher Probleme in der Offense lassen sich die Grizzlies einfach nicht abschütteln. Courtney Lee zeigt ein Lebenszeichen von Downtown und verkürzt per Dreier. Los Angeles führt nur noch mit 69:66.

39.: Ähnlich wie in der ersten Halbzeit sind wir wieder in einer sehr zerfahrenen Phase der Partie angekommen. Die Reservisten der Clippers liefern mal wieder keine gute Figur ab, während Randolph auf der anderen Seite erschöpft wirkt - 74:72 für LAC.

43.: Jetzt meldet sich J.J. Redick zu Wort. Der Scharfschütze kämpft sich um einen Screen nach dem anderen, um dann den Catch-and-Shoot-Dreier zu versenken. Kurz darauf hämmert auch CP3 einen Dreier durch die Reuse - 85:81 für Los Angeles.

48.: Das Spiel könnte schon längst zu Gunsten der Clippers entschieden sein, doch Los Angeles lässt im Angriff aktuell einiges liegen. Memphis kämpft sich von der Freiwurflinie wieder bis auf 5 Zähler heran. Doch dann ist es ausgerechnet DeAndre Jordan, der sich eiskalt von der Freiwurflinie präsentiert und den Sieg in trockene Tücher bringt.

Clippers vs. Grizzlies: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Chris Paul. Der Point Guard der Clippers befindet sich in blendender Verfassung und drückte auch gegen Memphis dem Spiel seinen Stempel auf. Nachdem sich CP3 über weite Strecken der Partie auf's Assistieren konzentrierte (14 Vorlagen), nahm der 29-Jährige in den entscheidenden Minuten auch das Scoring in die eigene Hand. Mit 5 seiner 15 Zähler kurz vor Schluss brachte er sein Team auf die Siegerstraße. Es ist immer wieder beeindruckend, wie Paul das Angriffsspiel der Clippers dirigiert.

Der Flop des Spiels: Jeff Green. Zugegeben, seine 15 Punkte, 5 Rebounds und 4 Assists lesen sich auf den ersten Blick gar nicht mal so schlecht. Allerdings leistete sich Green 4 Turnover und benötigte für die 15 Zähler 14 Feldwurfversuche. Das ist keine gute Bilanz! Besonders da Gasol im Angriff fehlte, hätten die Grizzlies eine effiziente Leistung des 28-Jährigen gut gebrauchen können. So stand aber Zach Randolph die meiste Zeit allein auf weiter Flur.

Das fiel auf:

  • Gegen Ende des ersten Viertels hatten die Grizzlies-Fans eine kleine Schrecksekunde zu verkraften, als Marc Gasol mit dem linken Knöchel umknickte. Zwar probierte es der Spanier anschließend nochmal auf dem Parkett, nach wenigen Sekunden trat er dann aber doch den Weg in die Kabine an. Nach 10 Minuten Einsatzzeit sollte es das für den 30-Jährigen also schon gewesen sein. Gasol kehrte nicht mehr auf den Court zurück.
  • Von Downtown war an diesem Abend offensichtlich nichts zu holen, weder für die Grizzlies noch für die Clippers. Das Team aus Los Angeles hatte am Ende eine mehr als mageren Wurfquote von 22,2 Prozent von der Dreierlinie vorzuweisen (6/27 3FG) - es wollte schlicht und einfach nichts fallen. In weiser Voraussicht probierten es die Grizzlies da gar nicht erst und drückten gerade einmal 9 Mal aus der Distanz ab. Erfolgreich waren sie bei gerade einmal 2 Versuchen (22,2 Prozent).
  • Die Offense der Grizzlies ist ohnehin nicht unbedingt das Aushängeschild des Teams, ohne Mike Conley hinterließ sie jedoch einen recht unsortierten Eindruck. Einige Male fehlte es Memphis an Ideen und auch die Kommunikation war in manchen Situationen verbesserungswürdig (18 Turnover) - mal ganz abgesehen von dem nicht vorhandenen Outside-Game. Durch die Verletzung von Gasol fehlte dem Team von Dave Joerger eine wichtige Option im Angriff, sodass das Spiel der Grizzlies zu sehr von Randolph abhängig war - besonders in der zweiten Halbzeit stellte sich das als problematisch heraus.
  • Dass die Bank der Clippers nicht das Maß aller Dinge der NBA ist, dürfte bekannt sein. Dennoch gaben sich die Reservisten alle Mühe, dies gegen Memphis erneut unter Beweis zu stellen. Jamal Crawford und Co. steuerten nicht nur magere 18 Zähler bei, sondern ermöglichten den Grizzlies auch immer wieder starke Runs. Dadurch machte die Clippers-Bank die hart erarbeiteten Führungen des Teams einige Male zunichte.
  • Die Clippers und Grizzlies lieferten sich in der Vergangenheit bereits einige heiße Playoff-Fights und auch an diesem Abend machte sich eine gewisse Abneigung zwischen den beiden Teams bemerkbar. Mitte des dritten Viertels kam es zu einer Rangelei zwischen Blake Griffin und Kosta Koufos, bei der der Grieche den Superstar der Clippers regelrecht zu Boden warf. Die Referees gingen jedoch schnell dazwischen und verhinderten Schlimmeres.

Der Spielplan im Überblick

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