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Ein Westbrook ist nicht genug

Von Philipp Jakob
Russell Westbrook (l.) stellte mit 54 Punkten einen neuen Karrierebestwert auf
© getty

Die Oklahoma City Thunder (43-37) müssen nach der 104:116-Niederlage (BOXSCORE) gegen die Indiana Pacers (37-43) gewaltig um die Teilnahme an den Playoffs zittern - trotz einer spektakulären Show von Russell Westbrook. Die Pacers wahren sich dagegen ihre Playoff-Chancen.

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Russell Westbrook gab wirklich alles, doch am Ende sollte nach einer spektakulären Partie auch ein neues Career-High von 54 Punkten nicht reichen, um OKC zum so wichtigen Sieg im Playoff-Rennen zu führen. Der 26-Jährige kam zusätzlich auf 8 Assists sowie 9 Rebounds. Reichen sollte es dennoch nicht.

Indiana präsentierte sich besonders im Angriff sehr stark (53,2 Prozent FG) - auch dank des Dreierregens von C.J. Miles (6/8 3FG). Die ausgeglichene Teamleistung, angeführt von 30 Zählern von Miles und 19 Punkten sowie 7 Assists von George Hill, brachte letztlich den Sieg. Damit zogen die Pacers zwar mit den Nets gleich, das Team von Head Coach Frank Vogel liegt aber weiterhin auf Platz 9. Da der Tiebreaker auf der Seite von Brooklyn liegt, muss Indiana seine letzten beiden Spiele gewinnen und gleichzeitig auf einen Fehler der Nets hoffen.

Das gilt auch für die Thunder, die nach der Niederlage der Pelicans zwar gleichauf mit New Orleans sind, aber ebenfalls nicht den Tiebreaker in der Hinterhand halten. Zudem kassierte Westbrook sein 16. Technisches Foul des Saison und muss laut Regularien deshalb am Montag gegen Portland zusehen. Coach Scott Brooks ist aber optimistisch, dass die Liga den Call zurücknimmt.

Die Reaktionen:

Russell Westbrook (Oklahoma City Thunder) auf die Frage nach der Anzahl seiner Würfe: "Ich gehen jeden Abend da raus und spiele härter als jeder andere in dieser Liga. Solange meine Teamkameraden kein Problem damit haben, habe ich auch kein Problem damit."

C.J. Miles (Indiana Pacers) über das Playoff-Rennen: "Das macht keinen Spaß. Du weißt, egal wie gut du spielst, du musst nach den anderen schauen. Aber das Wichtigste ist, dass wir uns um unsere eigenen Spiele kümmern, damit wir wenigstens die Chance am Leben erhalten."

Frank Vogel (Pacers-Coach): "Die Jungs haben wirklich hart gekämpft, eine tolle Einstellung gezeigt und auch wenn es schwierig war, immer weiter gemacht. Wenn wir in die Playoffs kommen, dann haben wir auch gute Chancen, weit zu kommen."

So sehen die Playoff-Paarungen aktuell aus!

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Beiden Teams steht noch ein heißer Kampf um die Playoffs bevor. Pacers-Coach Frank Vogel kann dabei immerhin auf alle wichtigen Spieler zurückgreifen. Paul George wird allerdings weiterhin ein wenig geschont und kommt von der Bank, während George Hill, C.J. Miles, Solomon Hill, David West und Roy Hibbert von Anfang an ran dürfen. Auf Seiten der Thunder starten Russell Westbrook, Andre Roberson, Dion Waiters, Steven Adams und Enes Kanter.

5.: Hibbert und Westbrook geben in den Anfangsminuten den Ton an. Der Center der Pacers hat schon 7 Zähler auf dem Konto, während Russ jetzt mit zwei Freiwürfen seine persönliche Ausbeute auf 9 Punkte erhöht - die Thunder führen mit 15:11.

9.: Und es geht genauso gut weiter. Westbrook dreht ordentlich auf und zeichnet sich jetzt schon für 15 Zähler verantwortlich. Aber auch die Pacers lassen sich nicht lumpen und versenken 10 ihrer ersten 12 Würfe - 22:21 für Indiana.

12.: Eine One-Man-Show in Reinkultur! Die Thunder haben 22 ihrer 32 Punkte Westbrook zu verdanken. Dazu verteilte der Point Guard auch noch 4 Assists und war dementsprechend an 30 Punkten direkt beteiligt. Dennoch führt OKC nur mit 32:29.

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17.: Das Tempo aus dem ersten Viertel ist dahin. Dafür stehen beide Teams in der Defense jetzt ein wenig besser. Indiana übernimmt nach einem Dreier von Miles und weiteren zwei Zählern von Luis Scola die Führung - 38:37 Pacers.

23.: Auch Westbrook ist mittlerweile ein wenig abgekühlt. Das nutzen die Pacers sofort mit einem 10:4-Lauf aus, mit dem sich Indiana bis auf 53:47 absetzen kann - die höchste Führung in der Partie.

29.: Trotz guter Defense der Pacers hämmert Westbrook seinen nächsten Dreier durch die Reuse. Damit bringt er OKC wieder auf 4 Punkte heran. Die Thunder kriegen allerdings C.J. Miles nicht unter Kontrolle. Der versenkt jetzt einen Dreier zur 67:60-Führung der Pacers.

33.: Mit einem 9:1-Lauf kämpfen sich die Thunder wieder in Schlagdistanz. Mit seiner typischen Art verschafft Westbrook den Dreierschützen von Oklahoma City Platz. Die danken es ihm mit drei Dreiern in Folge - nur noch 74:71 für Indiana.

36.: Viel zu sehen war von Paul George bisher noch nicht, jetzt reißt er aber die Fans aus ihren Sitzen! Mit seinem Buzzerbeater von Downtown bringt der 24-Jährige dir Pacers wieder mit 82: 76 in Front.

40.: Westbrook lässt einfach nicht locker und hält Oklahoma City weiter im Spiel. Auf seinen dritten Dreier der Partie folgt ein Pull-Up-Jumper zum 86:88 aus Sicht der Thunder. Pacers-Coach Frank Vogel nimmt sofort eine Auszeit.

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43.: Und erneut sind die Pacers-Fans aus dem Häuschen! Dieses Mal dank George Hill, der mit einem Spin-Move die erste Verteidigungslinie durchbricht und dann im Fallen den Korbleger versenkt. Kurz darauf hämmert Miles den nächsten Dreier durch die Reuse. 12:0-Lauf und 100:88-Führung für die Pacers.

45.: Oklahoma City will noch nicht aufgeben. Oder anders ausgedrückt: Russell Westbrook will noch nicht aufgeben! Der 26-Jährige führt OKC zu einem 8:0-Lauf und damit wieder bis auf drei Punkte heran - 102:99 für Indiana.

48.: Nach tollem Assist von David West versenkt C.J. Miles seinen sechsten Dreier der Partie. Im nächsten Angriff holt er sich auch noch einen Offensiv-Rebound und die Pacers bringen die Partie nach Hause.

Indiana Pacers vs. Oklahoma City Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: C.J. Miles. Zum dritten Mal in den vergangenen vier Spielen versenkte 28-Jährige mindestens 5 Dreier. Gegen die Thunder waren es sogar 6 Stück - bei gerade einmal 8 Versuchen! Mit seinen insgesamt 30 Punkten führte er die Pacers zum Sieg und steuerte zudem noch 10 Rebounds sowie 3 Assists bei.

Der Flop des Spiels: D.J. Augustin. Vom Backup-Point-Guard der Thunder war absolut nichts zu sehen. Das einzig auffällige an seiner Leistung war die doch eher seltene Statline mit 0 Punkten (0/5 FG), 0 Rebounds, 0 Steals, 0 Blocks, 0 Turnover und - immerhin - 1 Assist. In 15 Minuten Einsatzzeit wäre durchaus ein bisschen mehr drin gewesen.

Das fiel auf:

  • Wenn es die Thunder doch noch in die Playoffs schaffen sollten, dann hätten sie das einzig und allein Russell Westbrook zu verdanken. Der Point Guard dominierte das Angriffsspiel der Thunder von der ersten Minute an und setzte dem Spiel mit spektakulären Korblegern oder Pull-up-Jumpern aus dem Nichts seinen Stempel auf. Nach seinen 22 Zählern im ersten Viertel kam der 26-Jährige insgesamt auf einen neuen Karrierebestwert von 54 Punkten (21/43 FG). Dazu verteilte er auch noch 8 Assists und schnappte sich 9 Rebounds. Allein von Downtown zeigte sich RW0 ein ums andere Mal etwas zu optimistisch (5/15 3FG).
  • Kurz zusammengefasst: Russell Westbrook ist ein Monster! Gut, das dürfte jetzt die wenigsten überraschen - auch nicht die Pacers. Die ließen sich nämlich auch durch die herausragende Performance von RW0 in der ersten Halbzeit nicht aus der Ruhe bringen und verstanden es recht gut, die restlichen Thunder-Akteure auszuschalten. Abgesehen von Westbrook versenkte OKC in den ersten 24 Minuten nur 10 der 29 Würfe. Das Konzept von Pacers-Coach Frank Vogel ging auf. Trotz der 29 Zähler von Russ ging Indiana mit einer Führung in die Pause.
  • Die wurde auch durch die gute Offense der Pacers ermöglicht. Indiana attackierte unaufhörlich die gegnerische Zone und kam so häufig zu guten Abschlüssen unter dem Korb. Besonders Roy Hibbert profitierte dabei von dem Matchup mit Enes Kanter, der nicht unbedingt als Defensiv-Monster zu bezeichnen ist. Dementsprechend hatte Hibbert einige Male leichtes Spiel im Post.
  • Während auf Seiten der Thunder allein Russell Westbrook für ständige Gefahr sorgte, überzeugte Indiana am anderen Ende des Courts mit einer ausgeglichenen Offense. Elf der zwölf eingesetzten Spieler erzielten mindestens 2 Zähler, vier Akteure kamen auf eine zweistellige Punkteausbeute. So ist es auch keine Überraschung, dass die Pacers-Reserve das Bank-Duell mit 31:14 für sich entschieden konnte.
  • Mit der eigenen Freiwurfschwäche machte sich Oklahoma City das Leben selber schwer. Wer nur ganz schwache 39,3 Prozent (11/28 FT) von der Linie trifft, der wird es auch in den Playoffs schwer haben, einen Sieg einzufahren - speziell Waiters (0/4 FT) und Adams (0/6 FT) stachen negativ heraus.

Der Spielplan im Überblick

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