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Ein Dynamo namens Barea

JJ Barea zeigte in Spiel vier gegen die Rockets eine überragende Leistung
© getty

Die Besen kommen zurück in den Schrank! Die Dallas Mavericks haben in Spiel vier der Serie gegen die Houston Rockets einen 121:109-Sieg gefeiert und damit ein fünftes Spiel erzwungen. JJ Barea haucht seiner Truppe neues Leben ein, Houston verzweifelt an Hack-a-Dwight.

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Zu Beginn sah alles danach aus, als würde Houston in dieser Partie alles klar machen - Dwight Howard machte unter dem Korb was er wollte und hatte bereits im ersten Viertel 10 Punkte (5/5 FG) gesammelt und sein Team zu einer 34:25-Führung bei 70-prozentiger Quote geführt. Rick Carlisle reagierte jedoch schon im zweiten Viertel mit der Hack-a-Dwight-Strategie und fand damit den Schlüssel. Howard machte in der Folge nur noch 3 Punkte (3/13 FT), die Rockets-Offense kam zeitweise zum Erliegen.

Die Mavericks hingegen kamen nun immer besser ins Rollen. Aushilfs-Starter JJ Barea dirigierte eine enorm effektive Offense, die über die gesamte Partie 54,3 Prozent aus dem Feld traf. Bester Scorer war Monta Ellis mit 31 Zählern, Al-Farouq Aminu (16 Punkte, 12 Rebounds), Tyson Chandler (10/14) und Barea (17 Punkte, 13 Assists) legten Double-Doubles auf. Dirk Nowitzki hielt sich lange zurück, machte im letzten Viertel allerdings 10 Punkte und beendete die Partie mit 16.

Bei den Rockets kam MVP-Kandidat James Harden auf 24 Punkte, Unterstützung gab es vor allem von Josh Smith und Corey Brewer. Vor allem J-Smoove wäre den Mavs mit 18 Zählern im letzten Viertel beinahe noch einmal gefährlich geworden. Spiel fünf der Serie findet in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in Houston statt.

Die Reaktionen:

Monta Ellis (Mavs): "Es ging zu 100 Prozent um unseren Stolz. Wir waren noch nicht bereit, nach Hause zu gehen. Vor dem Spiel haben wir uns im Locker Room gesagt, dass wir alles geben werden. Und das haben wir getan."

JJ Barea (Mavs): "Ich liebe es hier. Ich habe es die letzten Jahre vermisst, hier zu spielen. Es ist einfach super hier. Hoffentlich können wir einen Sieg aus Houston entführen und noch einmal hier Spaß haben."

Dirk Nowitzki (Mavs) über Barea: "Er ist natürlich ein Winzling und wiegt 20 Kilo oder so. Trotzdem attackiert er immer wieder die Zone."

Dwight Howard (Rockets): "Wir sind wütend darüber, wie wir heute aufgetreten sind. Das passt nicht zu einem Team, das Meister werden will. Das fängt mit mir und James an. Wir sind die Anführer und müssen dafür sorgen, dass das Spiel von vorne bis hinten ernst genommen wird."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Rick Carlisle präsentiert mal wieder eine neue Starting Five: Barea bekommt seinen ersten Start der Playoffs und formt mit Ellis den Backcourt. Im Frontcourt beginnt Aminu neben Nowitzki und Chandler. Kevin McHale startet erneut mit Terry, Harden, Ariza, Jones und Howard.

9.: Howard ist on fire! Erst hängt er Chandler zwei Fouls an, dann macht er mit dessen Vertretern STAT und Villanueva, was er will. Nach feinem Lob von J-Smoove steht er bereits bei 10 Punkten. Auf der Gegenseite antwortet Stoudemire. 21:21!

12.: Der Abschluss des ersten Durchgangs ist nicht nach Mavs-Geschmack. Ein ganz schlechter Nowitzki-Pass wird von Harden gefangen und führt zum Fastbreak-Dunk durch Brewer, zum Ende gibt's dann noch einen Buzzerbeater von Harden. 13:4-Run für Houston, 34:25.

16.: Dirk und Chandler geraten mit Howard aneinander, Nowitzki bekommt das Foul - obwohl man auch Offensivfoul hätte pfeifen können. Carlisle regt sich auf und bekommt ein Technical. Eine Minute später holt sich Harris das Flagrant-1 gegen Howard ab. Der verballert allerdings beide Freiwürfe. 38:31 Houston.

24.: Dallas fightet eindrucksvoll und gleicht durch einen Tip-Dunk von Chandler aus. Danach drehen die Mavs richtig auf und erspielen sich auf Bareas und Chandlers Schultern die Führung. Ein weiterer Chandler-Dunk beendet einen 30:12-Run für Dallas - und sie führen mit 61:53!

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28.: Was ist mit den Rockets los? Die letzten zehn Würfe gingen alle daneben, dazu gibt es drei Turnover. Dallas kann sich aber nicht absetzen - Dirk verwirft einen ganz weit offenen Dreier, Ellis verfehlt aus der Mitteldistanz. 65:56 Mavs.

32.: Aminu! Harden packt den Eurostep aus und versucht es per Floater, sein Schatten räumt ihn aber ab. In der Folge setzt es einen Ellis-Jumper, einen Dreier von Barea, einen traumhaften Layup von Ellis - und eine Auszeit für Houston! 81:57 für Dallas!

36.: Gutes Omen! Die Rockets starten zum Ende des Durchgangs einen Mini-Run, dann hat Jefferson aus der Ecke einen offenen Dreier. Der flirtet lange mit dem Ring und fällt schlussendlich doch rein - 94:75 für die Mavs.

40.: Houston startet mit einem 9:2-Lauf ins letzte Viertel, auch eine Auszeit von Carlisle hat zunächst keinen Effekt. Nowitzki trifft zwei Jumper, Brewer legt allerdings gleich per Dreier nach. Nur noch 98:87.

47.: Die Rockets hören einfach nicht auf - J-Smoove dreht auf einmal auf und ist im letzten Viertel nicht zu stoppen, 18 Punkte macht der Forward im Durchgang. Die Mavs allerdings schnappen sich Offensiv-Rebound um Offensiv-Rebound, und dann haben sie ja noch Dirk und Monta. Beide Closer treffen noch einige wichtige Würfe, McHale nimmt zwei Minuten vor Schluss bei 119:105 seine Starter runter. Dallas lebt!

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Der Star des Spiels: JJ Barea. Rajon who? Barea bekam den Start und spielte wie der uneheliche Sohn von Steve Nash - sein Arsenal aus Cuts, wirren Floatern und dem Wurf stellte Houston vor ähnliche Probleme wie die Heat in den 2011er Finals. Mit ihm am Steuer lief die Offense wunderbar flüssig, schon zur Halbzeit stand er bei 8 Assists - er war der Dynamo, den Dallas brauchte. Insbesondere das Pick'n'Roll mit Chandler war eine Augenweide. Ebenfalls bockstark: Aminu, Chandler und Ellis.

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Der Flop des Spiels: Das Shooting der Rockets. Es ist bekannt, dass Houston am liebsten von draußen, direkt am Korb oder von der Freiwurflinie punktet. Ein Teil davon klappte: Houston kam auf 60 Points in the Paint. Die anderen Teile? 7 von 31 von der Dreierlinie, 26/40 vom Charity Stripe. Josh Smith, der im letzten Viertel eine außerkörperliche Erfahrung erlebte und vier von fünf Dreiern traf, hübschte die Bilanz sogar noch enorm auf.

Das fiel auf:

  • Wie erwartet bekam Aminu die meiste Zeit über die Aufgabe, Harden zu verteidigen. Dieser Aufgabe ging der Swingman mit hohem Elan nach: Stellenweise setzte er den Bärtigen das ganze Feld über unter Druck, sodass der sich schon in der zweiten Minute eine Backcourt-Violation leistete. Die Länge und Intensität machten Harden merklich zu schaffen.
  • Das stellte für Houston anfangs kein großes Problem dar, weil sie die Offense stattdessen über Howard laufen lassen konnten. D12 schob seine Gegenspieler problemlos durch die Gegend und drehte vor allem auf, nachdem er Chandler früh zwei Fouls angehängt hatte. Er war der Hauptgrund dafür, dass Houston 20 seiner ersten 24 Punkte in der Zone machen konnte.
  • Zu so einer Statistik gehören natürlich immer zwei dazu. Die Defense der Mavs war zu Beginn nicht auf Playoff-Level: Dem Gegner im ersten Viertel über 70 Prozent aus dem Feld zu erlauben, ist auch für ein dezimiertes Team nicht in Ordnung. Bereits im zweiten Durchgang packte Dallas daher die Hack-A-Strategie gegen Howard aus - mit Erfolg. Houston verlor den Rhythmus komplett und machte im zweiten Viertel nur 19 Punkte.
  • So dominant er zum Anfang des Spiels auch aussah - seine Freiwurfschwäche machte Howard am Ende fast unspielbar. Die Rox fanden nie zurück ins Spiel, da jeder Versuch einen Run zu starten mit D12 an der Linie endete, solange er auf dem Court stand. So erklärt sich das erschreckende Rating von -23. Erst als Howard auf die Bank ging, kam die Offense wieder besser ins Laufen. Da war es jedoch schon zu spät.
  • Bei allen Personalsorgen: Niemand konnte den Mavs vorwerfen, nicht alles zu geben. Das Team fightete aufopferungsvoll um jeden einzigen Ball und dominierte überraschenderweise sogar das Rebound-Duell (52:38). Tonangebend dafür waren Vorzeige-Hustler Aminu und Chandler, der sein mit Abstand bestes Spiel der Serie machte.

Der Spielplan im Überblick

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