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Hawks-Blackout in Brooklyn

In Spiel drei der Serie gegen die Nets kam Dennis Schröder (r.) überhaupt nicht in die Partie
© Getty

Die Atlanta Hawks zeigen bei den Brooklyn Nets eine desolate Leistung und kassieren folglich eine 83:91-Niederlage (BOXSCORE). Brooklyn verkürzt in der Playoff-Serie auf 1:2, obwohl die Nets selbst keineswegs überragen. Dennis Schröder fügt sich in das schwache Hawks-Kollektiv nahtlos ein.

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Die Hawks begannen die Partie mit einer Fahrigkeit, die man in dieser Saison von ihnen nur äußerst selten gesehen hat. Schon nach einem Viertel lagen sie mit 15 Punkten zurück. Sie kamen zwischenzeitlich zwar ran, ein 18:4-Run der Nets in der zweiten Halbzeit reichte den Gastgebern schlussendlich aber für den ersten Sieg in der Serie.

Topscorer auf Seiten Brooklyns war Brook Lopez, der mit 22 Punkten und 13 Rebounds ein Double-Double auflegte. Thaddeus Young (18 Punkte, 11 Boards) und Joe Johnson (16/10) taten es ihm gleich, Bojan Bogdanovic war mit 19 Zählern die vierte Säule der Nets-Offense. Bei den Hawks kamen nur DeMarre Carroll (22 Punkte), Paul Millsap (18 Punkte, 17 Rebounds) und Jeff Teague (12 Punkte) auf Double Figures.

Die üblicherweise so starke Offense der Hawks konnte nicht im Geringsten überzeugen. Carroll traf neun seiner zwölf Würfe, der Rest seines Teams kam auf erschreckende 23 von 78. Von der Dreierlinie traf das Team ganze 20 Prozent. Schröder war mit 3 Punkten (1/9 FG) ebenfalls richtig schwach.

Die Reaktionen:

Brook Lopez (Brooklyn Nets): "Wir wissen, dass sie Veränderungen vornehmen werden. Aber wir haben wirklich das Gefühl, dass wir mit den Jungs mithalten können und wir sind momentan sehr selbstbewusst."

Al Horford (Atlanta Hawks): "Von Beginn an haben sie ein bisschen mehr gekämpft als wir. Das war ein wichtiges Spiel für sie und sie haben ihren Job erledigt."

Mike Budenholzer (Hawks-Coach): "Ich denke, sie sind sehr selbstbewusst, genau wie wir. Das sind immerhin die Playoffs. Sie haben in der Serie schon teilweise sehr gut gespielt. Das wird nicht leicht."

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Vor dem Tip-Off: Nets-Coach Lionel Hollins beginnt wie üblich mit Williams und Bogdanovic im Backcourt, dazu kommen Johnson, Young und Lopez. Mike Budenholzer kann ebenfalls auf seine erprobte Starting Five zurückgreifen und schickt Teague, Korver, Carroll, Millsap und Horford ins Rennen.

3.: Brooklyn erwischt den besseren Start. Horford macht zwar die ersten Punkte, danach setzt es aber den Bogdanovic-Dreier sowie Buckets von Young und Johnson. Ein Dreier von DWill stellt auf 10:2 und zwingt Bud zur ersten Auszeit.

6.: Was ist hier mit den Hawks los? Über vier Minuten gibt es überhaupt keine Punkte, dafür massig Turnover und uncharakteristisch schlechte Offense. Carroll erlöst sein Team, aber Bogdanovic legt direkt wieder nach. 16:5 für Brooklyn.

12.: Ein katastrophales Viertel der Hawks findet sein passendes Ende. Vorne verfehlt Bazemore einen Dreier, hinten zeigen die Nets auf einmal tolles Passspiel und verschaffen Lopez den Dunk. Mit 31:16 geht es in die Viertelpause.

16.: Die Hawks leben wieder. Schröder zieht zum Korb und trifft nach drei Fehlwürfen zum Start seinen ersten Wurf. Horford räumt am anderen Ende Plumlee ab, Scott verkürzt im Break auf 8. Auszeit Brooklyn!

24.: Brooklyn verliert dank intensiverer Hawks-Defense vorne leicht den Faden, während bei Atlanta endlich die ersten Triples reinfliegen. Sekunden vor Schluss des Viertels leistet sich Schröder jedoch einen unnötigen Ballverlust - passend zu seinem Spiel bisher. 47:40 Brooklyn zur Pause.

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30.: Das war wichtig für Brooklyn! Atlanta kämpft sich heran und hat mehrfach die Chance, die Führung zu übernehmen. Stattdessen drückt Bogdanovic einen Dunk durch die Reuse - und Lopez legt noch einen Jumper drauf. 58:51 für die Gastgeber.

32.: Und schon geht's dahin! Schröder schnappt sich den Steal und serviert Bazemore einen schicken Alley-Oop, danach geht Millsap durch und komplettiert einen 9:0-Run Atlantas. Die erste Führung seit 2:0 - 60:58!

38.: Atlanta verliert schon wieder völlig den Faden. Mit 9:0 beendet Brooklyn den dritten Durchgang, danach legen Lopez und Johnson nochmal 7 Zähler drauf - auf einmal steht es wieder 74:62!

48.: Diesmal gelingt Atlanta kein Comeback mehr. Lopez, Johnson und Bogdanovic bringen den Sieg nach Hause, Millsap alleine reicht nicht.

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Der Star des Spiels: Brook Lopez. Durch seine Länge stellt der Nets-Center die Hawks vor Probleme, vor allem in der Schlussphase konnte er seine Vorteile dann auch geltend machen. Lopez war in Ringnähe kaum zu verteidigen und musste immer wieder durch Fouls gestoppt werden. Der Big Man zog allein 12 Freiwürfe und wies das höchste Plus-Minus-Rating der Partie auf (+18).

Der Flop des Spiels: Die Point Guards der Hawks. Weder Jeff Teague noch Dennis Schröder konnten dem Hawks-Spiel Struktur verleihen und die sonst so traumhaft laufende Angriffsmaschinerie ins Laufen bringen. In der Folge war Atlanta viel zu sehr von Einzelaktionen abhängig - das ist einfach nicht ihr Stil. In der nächsten Partie sollten beide Aufbauspieler auch in Sachen Effizienz zulegen (zusammen 5/22 FG). Die Bilanz wurde durch einige Punkte in der Schlussphase von Teague sogar noch geschönt.

Das fiel auf:

  • Atlantas erstes Viertel war unheimlich schwach. Zu Beginn der Partie präsentierte sich die Defense katastrophal, die Nets bekamen reihenweise offene Würfe serviert. Aber auch in der Offense fingen die Hawks desaströs an, vom charakteristischen Ball-Movement war nichts zu sehen. Fast jeder Angriff endete mit einem schlechten Wurf gegen Ende der Shotclock.
  • Die Defense der Nets wiederum war am Anfang kaum wiederzuerkennen. Brooklyn konzentrierte sich merklich darauf, Korver aus dem Spiel zu nehmen. Atlantas Edelshooter hatte immer einen Verteidiger auf den Füßen stehen. Die Dreier nahmen daher andere, was auch die schlechte Quote der Hawks vom Perimeter erklärte - nur einer der ersten zehn Versuche saß. Am Ende wurde Korver so sehr aus dem Rhythmus gebracht, dass er selbst offene Looks nicht nutzen konnte (0/5 3FG).

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  • In den ersten beiden Spielen der Serie war Bogdanovic kaum ein Faktor. In Spiel drei fand er jedoch seinen Touch - schon über die ganze Saison fällt sein Wurf zuhause sicherer als in Auswärtsspielen, und da machte diese Partie keine Ausnahme. Mit 11 Punkten in zehn Minuten (3/4 3FG) hatte er seine Gesamt-Punktzahl aus Spiel eins und zwei (13) schon im ersten Viertel beinahe eingeholt.
  • Der einzige Hawks-Spieler, der von Anfang an die nötige Energie an den Tag legte, war Carroll. Der Forward bewies als einziger ein sicheres Händchen von draußen und machte Johnson defensiv das Leben schwer. Gemeinsam mit den Bank-Spielern holte er sein Team zwischenzeitlich zurück ins Spiel. Neben Scott war er in der ersten Halbzeit auch der einzige mit einem positiven Plus-Minus-Rating.
  • Die Hawks hatten lange Zeit großes Glück, dass Brooklyn sich im Fastbreak völlig unfähig präsentierte und so viele Punkte liegen ließ. Aus den 16 Hawks-Turnovern machten die Nets ganze 2 Fastbreak-Punkte! Dementsprechend schnell schmolz die Führung dahin, als die Würfe nicht mehr fielen. Gut für Brooklyn, dass Atlanta dafür im Set-Play überhaupt nichts zustande bekam.

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