NBA

Spurs diesmal eine Nummer zu groß

Von Philipp Scherping
Manu Ginobili und die Spurs gewannen im texanischen Duell gegen die Mavs souverän
© getty

Die San Antonio Spurs (46-26) mussten zwar kurz zittern, aber konnten die Dallas Mavericks (45-28) dann doch souverän mit 94:76 besiegen. Dabei kämpfte sich Dallas von einem 21-Punkte-Rückstand zurück. Die unnötigen Turnover waren dann einer der Gründe, weshalb es gegen die Spurs nicht gereicht hat. Zudem bereitet Monta Ellis ein wenig Sorgen.

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Durch die vermeidbare Niederlage ergibt sich jetzt folgendes Bild in der Tabelle: Die Spurs sind den Mavs bis auf 1,5 Spiele davongezogen. Durch einen Sieg hätte Dallas sogar den sechsten Platz übernehmen können, mit einer solchen Leistung kann das aber nicht klappen.

Dabei war auch diesmal auffällig, dass den Spurs die Konstanz der vergangenen Saison abgeht.. Obwohl sie schon mit 21 Punkten führten, erlaubten sie den Mavericks ein Comeback, bei dem die Gäste bis auf fünf Punkte herankamen. Dass dieses Comeback nicht gekrönt wurde, war zum einen der Spurs-Defense und zum anderen Dallas' unnötigen Turnover im vierten Viertel zu verdanken. Für wichtige Punkte sorgte vor allen Dingen Danny Green (14). Sein Dreier bei fünf Punkten Vorsprung und nur noch einigen Sekunden im dritten Viertel war für die Spurs gold wert.

Insgesamt scorten fünf Spurs zweistellig. Tim Duncan angelte sich 13 Rebounds. Bei den Mavericks wollte im vierten Viertel einfach nichts mehr funktionieren. Dass Tyson Chandler und Monta Ellis mit je 10 Punkten die Top-Scorer der Gäste waren, sagt eigentlich schon alles. Chandler holte dazu 14 Rebounds. Dirk Nowitzki erwischte ein schwaches Spiel und erzielte 7 Punkte (3/9 FG), 5 Rebounds und 4 Assists.

Die Reaktionen:

Manu Ginobili (Spurs): "Wir sind im Spiel geblieben, weil es Dallas war. Wir kennen all die Dinge, die wir in Dallas falsch gemacht haben. Das Spiel hat weh getan. Also wollten wir zurückkommen und ein sehr gutes Spiel liefern; solide, den Ball laufen lassen und jeden involvieren."

Tony Parker (Spurs) über Boris Diaw: "Er ist wie ein zweiter Point Guard. Er kann in der Offensive sehr gut kreieren. In letzter Zeit spielt er sehr gut."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Gastgeber gehen mit der üblichen Starting Five ins Spiel: Tony Parker, Danny Green, Kawhi Leonard, Tim Duncan und Tiago Splitter bekommen das Vertrauen von Coach Pop. Auch bei den Mavericks bleibt alles beim Alten. Rajon Rondo, Monta Ellis, Chandler Parsons, Dirk Nowitzki und Tyson Chandler bilden die erste Fünf.

3.: Leonard eröffnet die wilde Fahrt. Doch Nowitzki antwortet mit einem Dreier from waaay downtown. Splitter bringt S.A. wieder in Führung, bis Parsons den Hammer rausholt und zum 5:5 ausgleicht. Schöner Start hier.

8.: Rondo narrt die Defense mit seinem Trademark-Move. Er täuscht den Pass hinter dem Rücken an und hat dann freie Bahn zum Layup. Ellis legt zwei Zähler nach und Dallas kommt auf zwei Punkte heran. 15:13 Spurs.

13.: Splitter mit dem Steal nach einem schlampigen Harris-Pass. Der Brasilianer ist aber nicht der beste im Open-Court. Sein Euro-Step könnte genau so auch bei Shaqtin-a-Fool laufen. Dallas schlägt daraus aber kein Kapital und kassiert weitere Punkte von Manu Ginobili. Die Spurs führen 30:18.

17.: Was ist denn da in der Dallas-Defense los? Die Spurs sezieren den texanischen Nachbarn. Daraus resultieren offene Dreier von Diaw und Green. Beide sind Money. San Antonio führt mit 41:23.

24.: San Antonio lässt nicht locker und Dallas macht unnötige Fehler. Keine gute Kombination. Trotzdem sieht man jetzt den Fight der Mavs. Nowitzki legt den Layup rein, Rondo nimmt das Charge an und Popovich kassiert das Technische Foul. Ellis geht Coast-to-Coast. 54:41 pro Spurs zur Pause.

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28.: Dallas ackert sich zurück ins Spiel. Nowe findet Rondo, der plus Foul punktet. Auf der anderen Seite bekommen die Mavs Tony Parker aber nicht in den Griff. Der Franzose mit zwei schnellen Jumpern. Die Mavs sind mit neun Punkten hinten.

33.: Hier ist es gerad sowas von wild. Dallas ist dran, aber kann die Möglichkeiten, die ihnen S.A., gibt nicht nutzen. Duncan, Green, Leonard, sie alle verwerfen. Aber auch bei Dallas trifft jetzt keiner. Erst Mills bricht den Bann mit seinem Dreier zur 61:54-Führung.

36.: Ist das bitter für Dallas. Nach der furiosen Aufholjagd kassieren sie erst den Dreier von Green, ehe Diaw einen drauf legt. Vorne verlegt Devin Harris den Layup im Fastbreak, wobei er gut von Diaw gestört wurde. 72:61 für die Hausherren.

41.: Diaw täuscht einen Dreier an, zieht in die Zone und vollendet à la George Gervin per Finger-Roll. Dallas verliert geraed gefühlt in jedem Angriff den Ball. Bei 80:63 scheint das Spiel entschieden zu sein.

48.: Willkommen zur Garbage Time. Auf beiden Seiten sind die Ersatzleute auf dem Feld. Cory Joseph haut noch einmal einen schönen Stepback-Jumper rein. Am Ende gewinnt San Antonio 94:76.

San Antonio Spurs vs. Dallas Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Boris Diaw. Der Franzose spielt in den letzten Spielen wie von einem anderen Stern. Auch gegen die Mavs war er es, der in allen kritischen Situationen die Übersicht behielt und so für erfolgreiche Aktionen sorgte. Dabei scorte er nicht nur (19 Punkte), er fand auch immer wieder den offenen Mann (3 Assists) oder spielte den Assist zum Assist. Insgesamt war er einfach ein Muster an Effektivität (8/11 FG) und in dieser Form von Dallas nie zu bändigen.

Der Flop des Spiels: Rajon Rondo. Das komplette Gegenteil war Rondo, der in seiner aktuellen Verfassung für die Mavs wirklich nicht zu gebrauchen ist. Die Spurs ließen ihn einfach durchgehend offen stehen und Rondo nahm auch seine Würfe. Er traf aber einfach nicht (3/10). Auch in der Defense war der Point Guard kaum ein Faktor. Dazu kamen Turnover (4) zum Haare raufen. So lustlos wie heute, sah man den Champion von 2008 wirklich ganz selten.

Das fiel auf:

  • Bis zum Spielstand von 19:18 für die Spurs war das erste Viertel eng und umkämpft. Beide Teams scorten solide. Doch dann übernahm Boris Diaw. Angeführt vom Franzosen, der den Ball wunderbar verteilte und auch selbst punktete, setzte der Meister zu einem 9:0-Lauf an, mit dem das Viertel beendet wurde.
  • Dieser Run ging dann bis zur 9-Minuten-Grenze im zweiten Viertel weiter. Während dieser Phase verwarf Dallas zehnmal in Folge und scorte über sechs Minuten keinen Punkt. San Antonio setzte sich so bis auf 14 Punkte ab. Erst Devin Harris brachte Dallas mit einem Layup wieder aufs Board.
  • Das schockte Dallas aber nur kurz. Mit dem Ende der ersten und dem Beginn der zweiten Halbzeit setzten Nowitzki und Co. zu einem 24:7-Lauf an, der sie zurück ins Spiel brachte. San Antonio verwarf dabei zwölf Würfe in Folge - auch ganz wilde Dinger direkt unter dem Korb. Es wollte wirklich gar nichts fallen, obwohl es nicht an guten Möglichkeiten mangelte.
  • Im dritten Viertel hielten alle Mavs-Fans den Atem an, denn Monta Ellis humpelte mit schmerverzerrtem Gesicht in die Kabine. Was war passiert? Bei einem Drive von Manu Ginobili prallten die Knie beider Spieler gegeneinander. Bei Ginobili schien alles gut zu sein, Ellis hingegen kehrte nicht mehr auf das Parkett zurück und musste das AT&T Center auf Krücken verlassen. Die Rede ist mittlerweile von einer Wadenverletzung.
  • Mit dem Beginn des vierten Viertels hatte sich Dallas zurück ins Spiel gekämpft. Sie waren bis auf sechs Punkte herangekommen. Was dann passierte, ist jedoch nur schwer zu verstehen. Gefühlt wurde in jedem Angriff der Spalding weggeschmissen. Ohne jede Not häuften sich die Turnover. Nowitzki mit dem Offensivfoul, Parsons passte den Ball in die erste Reihe und Parker riss ihn Rondo einfach aus den Händen, um nur einige Beispiele zu nennen. Am Ende hatten die Gäste 18 Turnover auf dem Konto.

Der Spielplan im Überblick

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